Wirtschaft und Weiterbildung 3/2019 - page 8

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wirtschaft + weiterbildung
03_2019
aktuell
AUSZEICHNUNG
Tim Höttges redet am überzeugendsten
„Berater sparen dem Staat
Geld“, behauptet Carsten
Kratz, Deutschland-Chef der
Strategieberatung Boston Con-
sulting Group (BCG). Er bedau-
erte in einem Gastkommentar
in der „Frankfurter Allgemei-
nen Zeitung“ (5.2.2019), dass
die öffentliche Hand kritisiert
werde, weil sie angeblich zu
viele Berater engagiere. Kratz
legte folgende Zahlen offen:
Die Ausgaben der Staatshaus-
halte für ganz Deutschland auf
Bundes-, Landes- und Kom-
munalebene betrugen im Jahr
2017 rund 1.370 Milliarden
Euro. Davon seien drei Milliar-
den Euro für externe Beratung
ausgegeben worden. Nach
Abzug der IT-Beratung seien
schätzungsweise 600 Millionen
Euro in die Management-Bera-
tung geflossen. Das seien nur
0,4 Promille der Gesamtaus-
gaben. In der Wirtschaft wür-
den je nach Branche zwischen
zwei und sechs Promille der
Umsätze für Managementbera-
tung ausgegeben.
BCG
Behörden und ihre
Berater
SIEMENS/DIGITALISIERUNG
Zum regulären Aus- und Weiterbildungs-
budget in Höhe von weltweit rund 500
Millionen Euro will der Siemens-Konzern
zusätzliche 100 Millionen Euro in die Per-
sonalentwicklung stecken. Die Mitarbeiter
sollen für die Digitalisierung fit gemacht
werden. Ab sofort könnten die Beschäf-
tigten die Mittel aus einem neu eingerichte-
ten Fonds für Weiterbildungsmaßnahmen
nutzen, die auf den kommenden Struk-
turwandel der Wirtschaft abzielten. Das
Geld stehe bis Ende 2022 zur Verfügung.
„Es ist wichtiger denn je, dass sich jeder
kontinuierlich weiterbildet und bereit ist,
auch Neues zu lernen. Das wollen wir
mit dem Zukunftsfonds ermöglichen“,
Zusätzliche 100 Millio­
nen für die Weiterbildung
Telekom-CEO Tim Höttges gelang mit sei­
ner Präsentation auf der Hauptversamm­
lung der beste Auftritt eines Topmanagers
im Jahr 2018. Das ergab eine Studie der
TU Dresden.
Die wissenschaftliche Studie, die nach
dem „Dresdner Modell für die Analyse von
Management-Kommunikation“ (DMAMK)
durchgeführt wurde, lobte den lebendigen
Vortrag und die Nähe zum Publikum. Der
Aufbau der Argumente unterstütze die
Kernbotschaft der Präsentation überzeu­
gend. Der Telekom-Chef wurde nicht nur
als kompetent, sondern auch als „glaub­
würdig in seiner Rolle“ erlebt. In diesem
Jahr landete Continental-Chef Elmar
Degenhart auf dem zweiten und Daimler-
Boss Dieter Zetsche auf dem dritten Platz.
Alle drei hätten als Anführer mit ihrem
„Executive Modus“ überzeugt.
Janina Kugel.
Die Siemens-
Personalvorständin will eine
neue Lernkultur etablieren.
Foto: Pichler
sagte Personalvorstand Janina Kugel. Die
Beschäftigten sollen vorausschauend qua-
lifiziert und die Geschäfte weiterentwickelt
werden. Man wolle eine neue Lernkultur
etablieren. Kugel betonte: „Lebenslanges
Lernen ist für jeden von uns existenziell
wichtig, denn der Strukturwandel wird
dazu führen, dass einerseits Jobs wegfal-
len, andererseits aber auch neue Jobs ent-
stehen, die neue Fähigkeiten erfordern.“ Im
Mai 2018 hatten sich Siemens, der Gesamt-
betriebsrat und die IG Metall auf einen
Zukunftspakt verständigt. Dieser regelt
die wichtigsten Eckpunkte zum Umgang
mit dem gegenwärtigen Strukturwandel in
Deutschland.
Foto: Telekom
Tim Höttges.
Der Telekom-Chef kann im
„Executive Modus“ überzeugen.
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