Wirtschaft und Weiterbildung 3/2019 - page 10

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wirtschaft + weiterbildung
03_2019
Ein Konzern baut um
SAP
Die erhoffte Trendwende bei den cloudbasier-
ten Softwarelösungen lässt offenbar auf sich
warten. Der SAP-Konzern kündigte nun Ende
Januar ein Umbauprogramm an: 4.400 Stellen
sollen abgebaut werden. Es gehe nicht um
Sparmaßnahmen, sondern um eine Umstel-
lung auf das Cloud-Geschäft. In Deutschland
müssten deshalb 1.200 Stellen wegfallen.
Betroffen seien vor allem ältere Mitarbeiter im
Bereich Wartung und dem Vertrieb von klas-
sischer Software. Gesucht würden weltweit
Mitarbeiter für künstliche Intelligenz, Machine
Learning, Blockchain und Cloud Compu-
ting sowie Data Base. Das Change-Programm
beruht laut SAP auf Freiwilligkeit und einem
Vorruhestandsprogramm für Beschäftigte, die
älter als 55 Jahre sind. Es soll bis zu 950 Millio-
nen Euro kosten und komplett vom Unterneh-
men selbst finanziert werden.
FINANCIAL-TIMES-RANKING
Stanford Business School steht erneut an der Spitze
Die Stanford Business School
hat das weltweit beste MBA-Pro-
gramm. Das zeigt zumindest das
neue globale Ranking der bri-
tischen Tageszeitung „Financial
Times“, das Anfang 2019 veröf-
fentlicht wurde. Beste deutsche
Schule ist die WHU auf Platz 71.
Die Mannheim Business School
liegt auf Platz 77 und die ESMT
auf Platz 79. Während Stanford
seinen ersten Platz vom Vorjahr
klar und deutlich verteidigte,
verbesserte sich Harvard von
Platz 5 auf Platz 2.
Das Nachsehen hat Insead, das
vor zwei Jahren noch auf Platz
1 landete und jetzt auf Platz
3 liegt, aber immer noch die
beste europäische Schule ist.
Mit sieben von zehn Schulen
unter den Top Ten dominieren
die US-Schulen. Lediglich die
Ceibs in Shanghai (Platz 5) und
die London Business School
(Platz 6) schafften es neben
Insead noch unter die zehn
besten. Bewertet wurden nur
die Vollzeit-MBA-Programme.
Der große Aufsteiger unter
den deutschen Schulen ist die
WHU – Otto Beisheim School
of Management, die von Platz
94 auf Platz 71 kletterte. Damit
ist die WHU erstmals die beste
deutsche Schule im FT-Ran-
king. Die Mannheim Business
School verschlechterte sich
dagegen von Platz 61 auf Platz
77. Und die ESMT, die im ver-
gangenen Jahr um 18 Plätze
abstürzte, konnte sich wieder
verbessern und kam auf Platz
79 (Vorjahr: Platz 88).
Eingeschränkte
Glaubwürdigkeit
In diesem Jahr fallen einige gra-
vierende Auf- und Abstiege auf.
Sie sind kein Zeichen für die
Glaubwürdigkeit des Rankings,
weil es in der Regel innerhalb
eines Jahres keine so großen
Veränderungen bei den Schu-
len geben kann. Den größten
Sprung nach oben machte das
Indian Institute of Management
Calcutta von Platz 78 auf Platz
49. Die Oxford Said Business
School gewinnt 14 Plätze und
steigt von Platz 27 auf Platz
13 auf. Auch andere britische
Schulen schneiden deutlich
besser ab.
Dabei dürfte den britischen
Schulen vor allem das schwa-
che britische Pfund geholfen
haben. Denn damit wird das
MBA-Studium auf der Insel bil-
liger, was wiederum zu einem
besseren Abschneiden beim
Kriterium „Value for Money“
führt. Hier landete der Sie-
ger Stanford nur auf Platz 60.
Dafür punktete Stanford mit
einem Gehaltszuwachs von 129
WHU.
Die beste deut­
sche Business School
gemessen am Vollzeit-
MBA ist die WHU in
Düsseldorf.
Prozent. Den höchsten Gehalts-
zuwachs hat die chinesische
Fudan University School of
Management mit 195 Prozent.
Die WHU kommt auf 69 Pro-
zent, Mannheim auf 80 Prozent
und die ESMT auf 63 Prozent.
Die Position innerhalb des FT-
Rankings hängt entscheidend
vom späteren Gehaltszuwachs
eine Absolventen ab. Dabei
sind die Gehaltsangaben nur
Foto: WHU
bedingt aussagekräftig. Denn
das in US-Dollar umgerechnete
Gehalt wird entsprechend der
Kaufkraftparität an die lokale
Kaufkraft angepasst. Das führt
zu teils absurden Verzerrungen,
von denen die Schwellenländer
profitieren. Denn für einen Dol-
lar kann man in China oder
Indien nun einmal mehr kaufen
als in der Schweiz.
Bärbel Schwertfeger
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