wirtschaft und weiterbildung 11-12 /2017 - page 9

wirtschaft + weiterbildung
11/12_2017
9
Kurz und Knapp
Tagung.
Die Deutsche Gesell-
schaft für Personalführung (DGFP)
lädt am 23. und 24. November
2017 nach Eschborn zu ihrer Jah-
restagung „Personalentwicklung“,
Unter dem Motto „Personalent-
wicklung zwischen den Welten“
sollen die Teilnehmer Impulse für
eine zeitgemäße Personalentwick-
lung bekommen. Mehr Informatio-
nen unter:
Kongress.
Erstmals öffnet der
internationale Coach-Verband ICF
seinen jährlichen Kongress nicht
nur für Coachs, sondern auch für
Besucher aus HR. Auf dem Pro-
gramm des „Coachingtags“ ste-
hen Ende November in München
viele Business-Coaching-Themen.
Parallel zum Kongress findet auch
eine Weiterbildungsmesse statt.
Informationen zu Programm & Co.
unter
Seminar.
Wer in komplexen Situa-
tionen schnell entscheiden können
muss, kann dies im Seminar „Agi-
les Entscheiden in schnelllebigen
Zeiten“ beim Trainingsanbieter
IME lernen. Die Teilnehmer sollen
hinderliche Entscheidungsmuster
hinterfragen, ihren Umgang mit
Unsicherheitsfaktoren verbessern
und Lösungen für pragmatisches
Risikomanagement entwickeln.
Infos unter
Auch das noch.
Lesen bildet –
auch am Arbeitsplatz. Dass jedoch
nicht jede Lektüre als Fortbildung
durchgeht, zeigt das Beispiel eines
Mannes, der während der Arbeits-
zeit „Mein Kampf“ las. Der Arbeit-
geber, ein Berliner Bezirksamt,
kündigte – zu Recht, so das LAG
Berlin-Brandenburg: Der unifor-
mierte Mitarbeiter müsse jederzeit
für die freiheitlich-demokratische
Grundordnung eintreten. Mit dem
Hakenkreuz auf dem Buchdeckel
habe er dagegen verstoßen.
Otto bildet 100 Influencer aus
FORTBILDUNGSPROGRAMM
Der Versandhändler Otto bildet seit Kurzem
„Corporate Influencer“ aus. Personal-
Bereichsvorstand Katy Roewer erklärt, was
dahintersteckt und warum ein Influencer
mehr ist als ein Marketing-Gesicht.
Sie bilden nun „Corporate Influencer“ aus.
Warum haben Sie dieses Projekt gestartet?
Katy Roewer:
Wir haben schon immer
Mitarbeiter aus den Teams auf Recruiting-
Messen als Jobbotschafter mitgenommen.
Diese Mitarbeiter sind also bereits „Corpo-
rate Influencer“ auf Veranstaltungen. Das
interne Fortbildungsprogramm haben wir
nun gestartet, um diesen Einsatz der Mit-
arbeit zu systematisieren und weiter ins
Unternehmen zu tragen.
Beim „Employee Branding“ sind Mitarbeiter
auch Firmenbotschafter. Ist der Influencer-
Ansatz überhaupt etwas anderes?
Roewer:
Die „Corporate Influencer“ sind
eine Verstärkung des Einsatzes von Mitar-
beitern im Employer Branding. Wir haben
das Employee Branding mit echten Gesich-
tern von Mitarbeitern aufgesetzt, weil wir
Otto erlebbar machen wollten – wir wollten
ein emotionales Bild von uns transportie-
ren. Was die Influencer machen, geht weit
darüber hinaus. Bei ihnen geht es konkret
um eine Stellenbesetzung und die direkte
Ansprache von möglichen neuen Kollegen.
Sie übernehmen also eine aktive Recrui-
ting-Rolle und füllen nicht nur eine passive
Marketing-Rolle aus.
Warum manche alternative Fakten glauben und manche nicht
FORSCHUNG
Wer selbstgesteuert im Internet
lernt oder als Trainer Lernmate-
rial im Internet sucht, muss vor
ihnen gewappnet sein: soge-
nannten „alternativen Fakten“.
Den Begriff prägte Kellyanne
Conway, Beraterin von US-Prä-
sident Donald Trump, Anfang
des Jahres, als es um die Frage
ging, wie viele Menschen tat-
sächlich an der Amtseinfüh-
rung ihres Chefs teilgenommen
hatten. Schon vorher wurde
die Tendenz, mehr auf Emoti-
onen und gefühlte Wahrheiten
als auf Fakten zu vertrauen,
mit dem Begriff „postfaktisch“
beschrieben. Berühmt ist in
diesem Zusammenhang eine
Rede von Bundeskanzlerin
Angela Merkel. 2016 wählte der
Verlag Oxford Dictionaries gar
das englische Äquivalent „post-
truth“ zum Wort des Jahres.
Doch warum glauben manche
an die sogenannten „alterna-
tiven Fakten“, ohne diese zu
hinterfragen, während andere
nur Zahlen, Daten und Fakten
gelten lassen? Das haben nun
Psychologen der Universitäten
Koblenz-Landau und Marburg
untersucht. In einer Reihe von
Experimenten analysierten sie
den Zusammenhang zwischen
Persönlichkeitsmerkmalen,
situativen Einflüssen und der
Bewertung von wissenschaft-
lichen Erkenntnissen. Die zen-
tralen Ergebnisse wurden jetzt
in der „Psychologischen Rund-
schau“ veröffentlicht.
Foto: Otto
Die Forscher haben drei zen-
trale Erkenntnisse gewonnen.
Erstens: Wenn Versuchsper-
sonen in ihrer persönlichen
oder sozialen Identität bestärkt
werden, sind sie eher dazu
bereit, alternative Fakten
zu akzeptieren. Die zweite
Erkenntnis der Sozialpsycholo-
gen: Menschen neigen dann in
besonderem Maße dazu, alter-
native Fakten zu glauben, wenn
sie starke Überzeugungen
oder Sorgen mit einem Thema
verbinden. Und drittens: Die
Art, wie „alternative Fakten“
kommuniziert werden, ent-
scheidet mit darüber, ob diese
„Fakten“ eher geglaubt werden
oder nicht, lautet eine weitere
Erkenntnis der Forscher.
Mehr als Marketing.
Die Influencer sollen
aktiv das Recruiting bei Otto unterstützen.
1,2,3,4,5,6,7,8 10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,...68
Powered by FlippingBook