WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 26/2019 - page 1

„Nun sind die Länder aufgefordert, sich bei
einer Abweichung vom ertragsorientierten
Bundesmodell auf ein einheitliches und
einfaches Flächenverfahren als Alternative
zu einigen. Denn nur so können immense
Kostensteigerungen für Vermieter und Mie-
ter vermieden werden“, so GdW-Hauptge-
schäftsführerin
Ingeborg Esser
.
„Gelöst sieht die Wohnungswirtschaft
die Problematik bei den jetzt in die Bera-
tung gegebenen Entwürfen aber dennoch
nicht“, so Esser weiter. „Denn diese sehen
für das Bundesmodell weiterhin ein ver-
einfachtes Ertragswertverfahren für die
Bewertung von Wohnimmobilien vor, das
sowohl Bodenrichtwerte als auch Durch-
schnittsmieten auf der Basis der Wohn-
geldmietstufen berücksichtigt. Der Nach-
weis tatsächlich niedrigerer Mieten, um
damit eine Absenkung der grundsteuerli-
Inhalt
3 Schleppender Neubau:
Die
Dynamik beim Wohnungsneubau
lässt spürbar nach, zeigt die neue
GdW-Jahresstatistik. Grund sind
schlechte Bedingungen.
5 Tempo machen:
Die Wohnungs-
wirtschaft im Südwesten fordert
unter dem Motto „Runter von der
Bremse!“ mehr Tempo bei der Schaf-
fung von bezahlbarem Wohnraum.
8 #Wohnwende-jetzt:
Im neuen
Internetportal wohnwende.woh-
nungswirtschaft.de gibt es alle
Infos rund um die #Wohnwende
für Deutschland.
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Aktuelle Meldungen
Weniger Wohnungen genehmigt
Von Januar bis April 2019 wurde in
Deutschland der Bau von insgesamt
105.800 Wohnungen genehmigt. Wie
das Statistische Bundesamt weiter mit-
teilte, waren das 1,3 Prozent weniger
Baugenehmigungen als im Vorjahres-
zeitraum. Die Genehmigungen galten
sowohl für neue Gebäude als auch
für Baumaßnahmen an bestehenden
Gebäuden.
(wi)
Preise für Wohnimmobilien
gestiegen
Die Preise für Wohnimmobilien in
Deutschland lagen im ersten Quartal
2019 durchschnittlich um fünf Prozent
höher als im ersten Quartal 2018. Wie
das Statistische Bundesamt auf Basis
vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilte,
erhöhten sich die Preise sowohl in Städ-
ten als auch in ländlichen Regionen.
(wi)
Haushaltsentwurf mit mehr
Sozialausgaben
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD)
kalkuliert für nächstes Jahr mit Ausga-
ben und Einnahmen von jeweils 359,9
Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2023 sol-
len beide Größen im Gleichschritt auf
375,7 Milliarden Euro steigen, berich-
tete die
Frankfurter Allgemeine Zeitung
am 25. Juni 2019. Wie aus dem Entwurf
für den Haushalt 2020 und den Finanz-
plan bis 2023, den der Minister an die
Kabinettskollegen verschickt hat, wei-
ter hervorgehe, steigen die Sozialausga-
ben von 179,5 Milliarden Euro in diesem
Jahr bis Ende des Planungshorizonts auf
198,1 Milliarden Euro.
(wi)
Ausgabe 27. Juni 2019
26
Grundsteuer: Unbürokratisches Flächenmodell auf
Länderebene durch Grundgesetzänderung möglich
Berlin – Das Bundeskabinett hat nach der Einigung der Großen Koalition bei der
Grundsteuerreform die Gesetzesentwürfe verabschiedet. Der Deutsche Bundes-
tag berät diese in erster Lesung am 27. Juni 2016. „Wir begrüßen es, dass end-
lich Bewegung in die Grundsteuerreform kommt“, sagte dazu Ingeborg Esser,
Hauptgeschäftsführerin des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft. „Der
aktuelle Entwurf sieht eine umfassende Länderöffnungsklausel vor. Wir bewer-
ten es als sehr hilfreich, dass die Länder nun vom Bund abweichende Regelun-
gen zur Erhebung der Grundsteuer treffen können sollen.“
Die Grundsteuerreform sieht keine Nachweismöglichkeit tatsächlich niedrigerer Mieten vor – damit
werden die Garanten für das bezahlbare Wohnen in Deutschland benachteiligt.
Foto: stadtratte - stock.adobe.com
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