WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 26/2019 - page 6

sind es auch, die geförderte Wohnungen
in großem Maße bauen und vermieten.
Hier brauchen sie weitere Unterstützung
statt zusätzlicher Hürden. Das Land muss
die Förderbedingungen attraktiver machen.
Die für 2020 angekündigte Anpassung der
Förderbedingungen ist ein erster Schritt in
die richtige Richtung. Ziel muss nun sein,
die Bedingungen endlich so zu gestalten,
dass eine ausreichende Zahl an geförderten
Wohnungen gebaut werden kann.“
Bauland ausweisen und Kommunen
unterstützen
„Wenn Grundstücke fehlen und die Preise
immer weiter in die Höhe schießen, kön-
nen nur schwer bezahlbare Wohnungen
entstehen. Wir brauchen mehr Bauland.
Die Kommunen sind hier der Schlüssel.
Die geplante stärkere Unterstützung der
Kommunen bei der Aktivierung von Bau-
land durch das Land ist geeignetes Mit-
tel, Anreize zu schaffen. Darüber hinaus
braucht es aber mehr Verbindlichkeit bei
der Baulandausweisung. Das Land sollte
die Kommunen über Zielvereinbarungen
stärker in die Pflicht nehmen. So könnte
verbindlich vereinbart werden, wo, bis
wann, wie viele Grundstücke zur Verfü-
gung gestellt werden“, so Tausendpfund
weiter. Nur wenn mehr Bauland ausgewie-
sen werde, könnten die fehlenden Woh-
nungen rechtzeitig in Hessen entstehen.
Bauen beschleunigen und serielles
Bauen fördern
Bauen wird immer teurer und erschwert
zunehmend die Schaffung von neuen
bezahlbaren Wohnungen. „Das Land kann
hier Schritte einleiten, um dem Trend ent-
gegenzusteuern. Zu begrüßen wäre die Ein-
setzung einer Baukostensenkungskommis-
sion“, so Tausendpfund. Langfristig könne
auch das serielle Bauen einen Beitrag zur
Senkung der Baukosten leisten. Schon jetzt
biete diese Bauweise viele Vorteile. „Einige
unserer Mitgliedsunternehmen in Hessen
gehen bereits mit gutem Beispiel voran und
zeigen, dass mit seriellem Bauen sowohl
beim Neubau als auch bei der Nachverdich-
tung moderner und bezahlbarer Wohnraum
entsteht. Mit verkürzter Bauzeit entstehen
hier Neubauten in einer Geschwindigkeit,
die ihresgleichen sucht. Für alle Nachbarn
bedeutet dies eine deutlich geringere Belas-
tung“, so Tausendpfund weiter. Die Einfüh-
rung der Typengenehmigung in der Lan-
desbauordnung wäre ein wichtiger Schritt,
um das serielle Bauen zu fördern. „Die Lan-
desregierung sollte hier dem Beispiel von
Rheinland-Pfalz folgen und das serielle
Bauen durch die Einführung der Typenge-
nehmigung beschließen. Das würde bedeu-
ten: einmal genehmigt, vielfach gebaut – in
Frankfurt, Kassel und Gießen“, so Tausend-
pfund abschließend.
(mül/schi)
Fortsetzung von Seite 5
AUS DEN VERBÄNDEN
Quelle: Statistisches Bundesamt
©
GdW Beckmann
Aktueller Zahlenspiegel 6/2019
Rahmendaten zur Wohnungswirtschaft in Deutschland
Bevölkerungsstand
3. Vierteljahr
Veränderung
(Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011)
2017
2018
gegen Vorjahr
Bevölkerungsstand
(1.000 Einwohner)
82.741
82.979
+0,3%
Bruttoinlandsprodukt
in jeweiligen Preisen
1. Vierteljahr
Veränderung
Veränderung gegen Vorjahr
2018
2019
gegen Vorjahr
auf Basis der Preise von 2010
Mrd. Eur; in jeweiligen Preisen
preisbereinigt
Bruttoinlandsprodukt
(Mrd. EUR)
829,0
851,5
+0,6%
dar.: Bauinvestitionen
(Anlageinvestitionen Bauten)
73,1
84,8
+5,3%
dar.: Wohnbauten
44,8
51,9
+5,0%
Verbraucherpreisindex
Mai
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Verbraucherpreisindex aller privaten Haushalte
103,9
105,4
+1,4%
Mietpreisindex
Mai
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Wohnungsmiete (einschl. Nebenkosten) insgesamt
102,8
104,9
+2,0%
Wohnungsmiete (inkl. Miete von Eigentumswohnungen)
103,8
105,3
+1,4%
Altbauwohnungen
103,6
105,2
+1,5%
Neubauwohnungen
103,8
105,4
+1,5%
Index der Mietnebenkosten
Mai
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Wasserversorgung
104,2
106,4
+2,1%
Müllabfuhr
100,7
101,5
+0,8%
Abwasser
100,0
100,9
+0,9%
Andere Nebenkosten
104,6
106,5
+1,8%
Index der Energiekosten
Mai
Veränderung
(2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Strom
103,4
106,7
+3,2%
Gas
93,7
95,6
+2,0%
Flüssige Brennstoffe
102,6
111,4
+8,6%
Feste Brennstoffe
101,3
104,4
+3,1%
Zentralheizung/Fernwärme
93,4
98,5
+5,5%
Baupreisindex
(2010 = 100)
1. Vierteljahr
Veränderung
(ohne Umsatzsteuer)
2018
2019
gegen Vorjahr
Bauleistungen (Neubau) am Wohngebäude
108,2
113,4
+4,8%
Rohbauarbeiten
108,3
114,4
+5,6%
Ausbauarbeiten
108,1
112,6
+4,2%
Baulandpreise
4. Vierteljahr
Veränderung
(in EUR je qm)
2017
2018
gegen Vorjahr
Kaufwerte für baureifes Bauland (EUR je qm)
194,86
211,82
+8,7%
Geschäftsgebiet
173,19
487,45
+181,5%
Geschäftsgebiet mit Wohngebiet gemischt
199,32
210,24
+5,5%
Wohngebiet
239,61
247,19
+3,2%
Industriegebiet
39,66
55,99
+41,2%
Dorfgebiet
49,26
47,75
-3,1%
Index des Auftragseinganges im Baugewerbe
März
Veränderung
(Wertindex 2010 = 100)
2018
2019
gegen Vorjahr
Hoch- und Tiefbau
143,3
167,3
+16,7%
Wohnungsbau
136,6
166,3
+21,7%
Wohnungsbaugenehmigungen
Januar bis April
Veränderung
2018
2019
gegen Vorjahr
Genehmigungen insgesamt (einschl. Bestandsmaßnahmen)
107.256 105.811
-1,3%
dar.: Wohnungen (Neubau) in Einfamilienhäusern
28.388
29.013
+2,2%
Wohnungen (Neubau) in Zweifamilienhäusern
6.902
6.546
-5,2%
Wohnungen (Neubau) in Mehrfamilienhäusern
53.664
53.388
-0,5%
davon: Eigentumswohnungen
25.056
23.682
-5,5%
Mietwohnungen
28.608
29.706
+3,8%
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