WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 4/2016 - page 1

Um diese wohnungsbau- wie auch sozi-
alpolitische Herausforderung zu meistern,
müssten Bau- und Wohnungswirtschaft
stärker auf die Vorteile seriellen Bauens set-
zen. Dies heiße: In Ergänzung zur Einzelfer-
tigung – Entwicklung von Prototypen, die
deutschlandweit schnell und kostengüns-
tig in Serie umgesetzt werden könnten.
Um die Vorteile seriellen Bauens zu nut-
zen, bieten sich für Bauindustrie-Vizepräsi-
dent
Marcus Becker
vor allem zwei Wege
an: „Zum einen können die Unternehmen
der deutschen Bauindustrie in konventi-
oneller Bauweise durch die Optimierung
der Wohnungsgrundrisse mit hohem Wie-
derholungsgrad, verbunden mit einem
verstärkten Einsatz von Fertigelementen,
erhebliche Kostenvorteile erzielen.“ Zum
anderen sieht Becker in der Modul- bezie-
Inhalt
3 Sozialer Wohnungsbau:
Bundes-
bauministerin Hendricks hat eine
Verdoppelung der Mittel auf zwei
Milliarden Euro jährlich und steuer­
liche Anreize angekündigt.
4 Genossenschaften:
In Bayern gibt es
besonders viele Neugründungen. Die
Renaissance der dritten Wohnform
zwischen Miete und Eigentum entlas-
tet angespannte Wohnungsmärkte.
6 Zahlenspiegel:
Mietpreisindex,
Wohnungsbaugenehmigungen
und mehr – die wichtigsten
Rahmendaten zur Wohnungswirt-
schaft für den Monat Januar.
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Aktuelle Meldungen
Mehr Bauaufträge
Der Auftragseingang im Bauhauptge-
werbe war nach Angaben des Statisti-
schen Bundesamtes im November 2015
um 15 Prozent höher als im Oktober
2015. Das ist die höchste Steigerungs-
rate im November seit Beginn der Zeit-
reihe 1991. Im Vorjahresvergleich war
der Auftragseingang im Bauhauptge-
werbe im November 2015 um 18,6 Pro-
zent höher.
(wi)
Datenautobahnen für Deutsch-
land
Das Bundeskabinett hat am 27. Januar
2016 einen Gesetzentwurf von Verkehrs-
minister Alexander Dobrindt (CSU) ver-
abschiedet, mit dem der Ausbau digitaler
Hochgeschwindigkeitsnetze beschleu-
nigt werden soll. Wie die
Süddeutsche
Zeitung
in ihrer Ausgabe vom 27. Januar
2016 berichtete, sollen dazu bei Neubau
oder Sanierung von Autobahnen und
Bundesstraßen in Zukunft Glasfaserka-
bel direkt mitverlegt werden. Auch bei
der Erschließung von Neubaugebieten
soll so vorgegangen werden.
(wi)
Erwerbstätigenquote in Deutsch-
land zweithöchste der EU
In Deutschland lag die Erwerbstätigen-
quote der 20- bis 64-Jährigen im Jahr
2014 bei 78 Prozent. Das war EU-weit
der zweithöchste Wert nach Schwe-
den. Wie das Statistische Bundesamt
mitteilte, lag der EU-Durchschnitt mit
69 Prozent deutlich niedriger. Während
die Erwerbstätigenquote in Deutschland
seit 2005 stetig anstieg, hat sich die EU-
weite Quote kaum verändert.
(wi)
Ausgabe 28. Januar 2016
4
Bauindustrie und Wohnungswirtschaft zum seriel-
len Bauen: Schnell, nachhaltig und kostengünstig
Berlin – „Wir brauchen in Deutschland bis 2020 pro Jahr mindestens 140.000
neue Mietwohnungen zusätzlich, um den zunehmenden Bedarf an kostengüns-
tigem Wohnraum vor allem in unseren Ballungszentren zu decken. Davon allein
80.000 im sozialen Wohnungsbau. Den Gesamtbedarf schätzen wir jährlich mit
400.000 Wohnungen.“ Diese Auffassung vertraten der Vizepräsident Wirtschaft
des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Marcus Becker, und der
Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, Axel Gedasch-
ko, heute auf der gemeinsamen Veranstaltung „Serielles Bauen – vom Prototyp
zur Serie“ am 26. Januar 2016 in Berlin.
Mit dem Projekt „Kombohus“ hat der schwedische Verband der kommunalen Wohnungsgesell-
schaften SABO gute Erfahrungen gemacht.
Foto: SABO
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