WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 39/2016 - page 1

„Beim Bereitstellen von Bauland kommt es
in den angespannten Märkten vor allem
auf Geschwindigkeit an. Doch langwie-
rige Bauleitplanungen bremsen die Ver-
fahren aus“, betonte Gedaschko. Daher
sollte – zumindest befristet für die Dauer
von acht Jahren – ein Rechtsanspruch auf
eine Abweichung vom sogenannten Einfü-
gensgebot für Wohngebäude eingeführt
werden (§ 34 BauGB). Danach sind Bauvor-
haben in bebauten Ortsteilen dann zuläs-
sig, wenn sie sich in die Eigenart der nähe-
ren Umgebung einfügen. Die Möglichkeit
für Behörden, hier Ausnahmen zuzulas-
sen und beispielsweise von Gestaltungs-
Inhalt
2 Grundsteuerreform:
Die Bundes-
arbeitsgemeinschaft Immobilienwirt-
schaft Deutschland warnt vor den
unabsehbaren Folgen des Gesetzes-
entwurfs.
4 Mieterstrom:
Das Europäische
Parlament hat einen Initiativbericht
zur europäischen Heiz- und Kühl­
strategie verabschiedet und plädiert
für Flexibilität.
8 Zahlenspiegel:
Mietpreisindex,
Wohnungsbaugenehmigungen
und mehr – die wichtigsten
Rahmendaten zur Wohnungswirt-
schaft für den Monat September.
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Aktuelle Meldungen
Weniger Energie zum Heizen von
Wohnungen benötigt
Um Wohnungen in Deutschland zu
beheizen, wird immer weniger Energie
benötigt, wie die
Süddeutsche Zeitung
am 28. September 2016 berichtete. Der
Heizenergiebedarf der Mehrfamilien-
häuser ist im vergangenen Jahr um wei-
tere sechs Prozent gesunken. Das zeige
der Wärmemonitor, den das Deutsche
Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
gemeinsam mit dem Energiedienstleis-
ter Ista erhoben hat. Die Studie basiert
auf Heizkostenabrechnungen Tausender
Mehrfamilienhäuser in Deutschland.
(wi)
Weniger Bauaufträge
Der Auftragseingang im Bauhauptge-
werbe war nach Angaben des Statis-
tischen Bundesamtes im Juli 2016 um
4,6 Prozent niedriger als im Juni 2016.
Im weniger schwankungsanfälligen
Dreimonatsvergleich nahm das Volumen
der Auftragseingänge von Mai bis Juli
2016 gegenüber Februar bis April 2016
um 0,1 Prozent zu.
(wi)
Öffentliche Schulden gestiegen
Der Öffentliche Gesamthaushalt von
Bund, Länder, Gemeinden, Gemeinde-
verbänden und Sozialversicherung war
beim nicht-öffentlichen Bereich zum
Ende des ersten Halbjahrs 2016 mit
2.037,5 Milliarden Euro verschuldet.
Wie das Statistische Bundesamt auf
Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilte,
stieg damit der Schuldenstand gegen-
über dem 31. Dezember 2015 um 0,7
Prozent beziehungsweise 14,9 Milliar-
den Euro.
(wi)
Ausgabe 29. September 2016
39
Wohnungsbau muss auf die Überholspur – GdW
legt Masterplan für Baugesetzbuch-Novelle vor
Berlin – „Wir brauchen endlich ein Gesetz, das für mehr Wohnungsbau sorgt.
Die Baugesetzbuch-Novelle muss es daher unbedingt ermöglichen, dass deut-
lich mehr und deutlich schneller Bauland in den Wachstumsregionen zur Ver-
fügung gestellt wird“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverban-
des der Wohnungswirtschaft GdW, zu den Beratungen der Koalition über eine
Änderung des Baugesetzbuches (BauGB). Ziel der Novelle müsse es sein, die
Innenentwicklung zu stärken, mit Augenmaß eine Stadt-Umland-Nutzung zu
ermöglichen und das Baurecht von unnötigen bürokratischen Anforderungen
zu befreien. Allein seit dem Jahr 1990 hat sich die Zahl der Bauvorschriften von
5.000 auf 20.000 vervierfacht. Der Wohnungsneubau wird durch die Vorschrif-
tenflut immer langsamer und teurer.
Bauland ist der Flaschenhals beim Wohnungsbau. Die Baugesetzbuch-Novelle muss deshalb für
eine schnellere Bereitstellung von mehr Flächen sorgen.
Foto: Q.pictures / pixelio.de
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