WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 39/2016 - page 8

AUS DEN VERBÄNDEN
Fortsetzung von Seite 7
Der Stadtumbau Ost hat seit 15 Jahren die
Stadtentwicklung in Sachsen-Anhalt posi-
tiv beeinflusst und als eine Antwort auf
die demografische Entwicklung bezahl-
bares Wohnen gesichert. In der Einheit
von Wohnungsabrissen und Modernisie-
rung/Neubau haben allein die kommu-
nalen Wohnungsgesellschaften und die
Wohnungsgenossenschaften die Qualität
der Wohnquartiere nachhaltig verbessert.
Ende 2016 läuft die Förderung des Stadt-
umbaus Ost aus, ohne dass entschieden
ist, wie der Stadtumbau ab 2017 weiter-
geht. „Wir erwarten ein klares politisches
Signal, dass der Stadtumbau in Sachsen-
Anhalt weitergeht. Dazu gehört eine poli-
tische Debatte zu den Ergebnissen des
Evaluierungsberichtes des Stadtumbaus
Ost/West und die Bereitstellung der Haus-
haltsmittel 2017 bis 2019 von Bund und
Ländern, mindestens auf dem Niveau von
2016. Grundlage der konkreten Strategien
und Maßnahmen vor Ort müssen integ-
rierte Stadt- und Gemeindeentwicklungs-
konzepte sein“, so die beiden Verbands-
direktoren.
Demografischer Wandel bleibt zent-
rale Herausforderung
Sachsen-Anhalt wird im Zeitraum 2014 bis
2030 weitere 245.000 Einwohner verlieren.
Nur in den Großstädten Magdeburg und
Halle wird die Bevölkerung leicht wachsen.
In allen Landkreisen wird ein Bevölkerungs-
rückgang in zweistelliger Prozentzahl erwar-
tet. Gleichzeitig wird die Bevölkerung älter.
Die Wohnungswirtschaft in Sachsen-Anhalt
stellt sich der Herausforderung und geht
diese mit einem Maßnahmen-Dreiklang an:
1. Weitere Entwicklung der dauerhaft
am Markt nachgefragten Wohnungs-
bestände mit den Schwerpunkten
altersgerechtes Wohnen, energetische
Sanierung und soziale Betreuung ein-
schließlich Unterstützung der Integra-
tion.
2. Fortsetzung der Entschuldung der Woh-
nungsbestände.
3. Fortführung des Stadtumbaus Sachsen-
Anhalt in der Einheit von Aufwertung
und Abriss.
Wohnen braucht verlässliche Rahmen­
bedingungen
Nur mit begünstigenden Voraussetzungen
kann Wohnraum geschaffen werden, der
bezahlbar ist. Aber nicht nur Neubau ist
wichtig, sondern auch die energieeffiziente
Modernisierung des Bestands.
(rie/mei/kön/schi)
Weitere Infos finden Sie unter
er direkt unter diesem
Kurz-Link:
Aktueller Zahlenspiegel 9/2016
Rahmendaten zur Wohnungswirtschaft in Deutschland
Bevölkerungsstand
4. Vierteljahr
Veränderung
(Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011)
2014
2015
gegen Vorjahr
Bevölkerungsstand
(1.000 Einwohner)
81.198
82.176
+1,2%
Bruttoinlandsprodukt
in jeweiligen Preisen
2. Vierteljahr
Veränderung
Veränderung gegen Vorjahr
2015
2016
gegen Vorjahr
auf Basis der Preise von 2010
Mrd. Eur; in jeweiligen Preisen
preisbereinigt
Bruttoinlandsprodukt
(Mrd. EUR)
746,0
780,3
+3,1%
dar.: Bauinvestitionen
(Anlageinvestitionen Bauten)
76,2
81,5
+5,1%
dar.: Wohnbauten
45,9
49,9
+6,6%
Verbraucherpreisindex
August
Veränderung
(2010 = 100)
2015
2016
gegen Vorjahr
Verbraucherpreisindex aller privaten Haushalte
107,2
107,6
+0,4%
Mietpreisindex
August
Veränderung
(2010 = 100)
2015
2016
gegen Vorjahr
Wohnungsmiete (einschl. Nebenkosten) insgesamt
106,6
107,9
+1,2%
Wohnungsmiete (inkl. Miete von Eigentumswohnungen)
106,8
108,1
+1,2%
Altbauwohnungen
107,2
108,6
+1,3%
Neubauwohnungen
106,7
108,0
+1,2%
Index der Mietnebenkosten
August
Veränderung
(2010 = 100)
2015
2016
gegen Vorjahr
Wasserversorgung
107,7
110,1
+2,2%
Müllabfuhr
99,7
99,7
+0,0%
Abwasser
104,1
104,1
+0,0%
Andere Nebenkosten
110,9
113,3
+2,2%
Index der Energiekosten
August
Veränderung
(2010 = 100)
2015
2016
gegen Vorjahr
Strom
124,7
125,6
+0,7%
Gas
109,8
106,4
-3,1%
Flüssige Brennstoffe
87,3
74,2
-15,0%
Feste Brennstoffe
110,5
108,2
-2,1%
Zentralheizung/Fernwärme
110,2
100,7
-8,6%
Baupreisindex
(2010 = 100)
2. Vierteljahr
Veränderung
(ohne Umsatzsteuer)
2015
2016
gegen Vorjahr
Bauleistungen (Neubau) am Wohngebäude
110,9
113,2
+2,1%
Rohbauarbeiten
109,8
111,5
+1,5%
Ausbauarbeiten
111,9
114,5
+2,3%
Baulandpreise
1. Vierteljahr
Veränderung
(in EUR je qm)
2015
2016
gegen Vorjahr
Kaufwerte für baureifes Bauland (EUR je qm)
142,42
146,71
+3,0%
Geschäftsgebiet
364,00
266,70
-26,7%
Geschäftsgebiet mit Wohngebiet gemischt
123,45
144,09
+16,7%
Wohngebiet
164,03
168,84
+2,9%
Industriegebiet
41,84
44,64
+6,7%
Dorfgebiet
36,56
38,80
+6,1%
Index des Auftragseinganges im Baugewerbe
Juni
Veränderung
(Wertindex 2010 = 100)
2015
2016
gegen Vorjahr
Hoch- und Tiefbau
140,4
170,8
+21,7%
Wohnungsbau
177,5
229,2
+29,1%
Wohnungsbaugenehmigungen
Januar bis Juli
Veränderung
2015
2016
gegen Vorjahr
Genehmigungen insgesamt (einschl. Bestandsmaßnahmen)
169.364 214.088
+26,4%
dar.: Wohnungen (Neubau) in Einfamilienhäusern
53.927
58.043
+7,6%
Wohnungen (Neubau) in Zweifamilienhäusern
11.602
13.344
+15,0%
Wohnungen (Neubau) in Mehrfamilienhäusern
74.525
94.907
+27,3%
davon: Eigentumswohnungen
37.663
44.682
+18,6%
Mietwohnungen
36.862
50.225
+36,3%
Quelle: Statistisches Bundesamt
©
GdW Beckmann
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