Personalmagazin 6/2017 - page 30

personalmagazin 06/17
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MANAGEMENT
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NEWS
W
as können Personaler von
den Vereinen der Bundes-
liga im Talent Management
lernen? Ziemlich viel, meint Christoph
Kull, Geschäftsleiter DACH bei Work-
day in einem Artikel auf haufe.de/per-
sonal. Insbesondere in drei Bereichen
können sich Personaler hier etwas ab-
gucken: Im Recruiting stellt sich den
kleinen Fußballklubs die Frage, wie sie
Potenzialträger trotz geringer Budgets
davon überzeugen können, zu ihnen zu
wechseln – statt zu Bayern München,
wo Millionen locken. Ihre Antwort: Der
Verein muss ein attraktives Arbeitsumfeld bieten, in dem sich die Spieler
wohlfühlen. Das ist in Unternehmen nicht anders. Die nächste Frage: Wie
kann man Mitarbeiter im Unternehmen halten? Fußballvereine versuchen
Abgänge zu vermeiden, indem sie ihre Spieler an andere Klubs verleihen. Die
Verliehenen erhalten so Spielzeit und können mehr Erfahrung sammeln. Im
Unternehmen können Mitarbeiter zwischen unterschiedlichen Abteilungen
rotieren. Verschiedenartige Rollen auszufüllen erweitert den Horizont, hilft
Erfahrungen zu sammeln und Fähigkeiten auszubauen.
Der dritte Bereich, in dem Unternehmen vom Fußball lernen können: Big
Data und Analytics. Viele große Fußballklubs greifen auf die Technologie zu-
rück, um die besten Talente aufzuspüren. Auch in der Geschäftswelt können
Personaler auf Daten setzen, um besser diejenigen Personen einschätzen zu
können, die das Unternehmen nach vorne bringen sollen. Gerade weil das
berühmte Bauchgefühl oftmals irrt, wird es immer wichtiger, Personalent-
scheidungen datenbasiert zu unterstützen.
Onboarding
In der Praxis ist der Onboarding-Prozess in vielen Unternehmen wenig systematisch und wenig innovativ. Das zeigt eine
aktuelle Umfrage der Haufe Gruppe unter 227 HR-Verantwortlichen: 84 Prozent der Befragten sehen Verbesserungspotenzial bei ihrem
derzeitigen Onboarding-Prozess.
Bindung
Von wegen „länger als zwei Jahre bleibt heute sowieso keiner mehr beim selben Arbeitgeber“: Fast jeder zweite Arbeitnehmer
in Deutschland bleibt seinem Unternehmen länger als zehn Jahre treu, meldet das Statistische Bundesamt. Demnach sind Arbeitnehmer
heute genauso loyal wie vor zehn Jahren.
Weiterbildung
Wer am Arbeitsplatz Spaß hat, lernt dort auch besser, lautet die Quintessenz einer Studie der Penn State University, die
in der Fachzeitschrift „Journal of Vocational Behavior“ erschienen ist. Und der Spaß kann das informelle Lernen sogar mehr begünstigen als
eine aktiv geförderte Lernkultur.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
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Von der Bundesliga lernen
Agiles Homeoffice?
NACHGEFRAGT
Die IBM-Marketing-Chefin Michelle
Peluso kündigte vor Kurzem an, das
Homeoffice in ihrer Abteilung abzu-
schaffen. Ihr Grund: Nur die persönliche
Zusammenarbeit bringe Innovation her-
vor. Damit hat sie nicht unrecht. Schließ-
lich ist die direkte Kommunikation im
Team und vor Ort auch essenziell beim
agilen Arbeiten. Schließen sich agiles
Arbeiten und Homeoffice also gegensei-
tig aus? Dazu haben wir André Häusling
befragt. Der Agilitätsexperte bestätigt,
dass agiles Arbeiten kollaborativ und
teambasiert ist und verteilte Teammit-
glieder häufig die Zusammenarbeit in
den Teams erschweren. Aber er würde
das Homeoffice nicht verbieten. Denn
zu den agilen Prinzipien zähle auch,
dass die Mitarbeiter selbstorganisiert ar-
beiten. Häusling empfiehlt darum: „Die
Dosis macht das Gift. Der Umgang mit
Homeoffice muss von den Teams ge-
lernt werden. Jede pauschale Regel wird
zu Problemen führen, eine individuelle
Betrachtungsweise ist hilfreich.“
Wie Fußballklubs
HR-Probleme lösen.
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