personalmagazin 9/2017 - page 62

personalmagazin 09/17
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SPEZIAL
_ZUKUNFT PERSONAL
D
ie Arbeitswelt 4.0, Zeit- und
Fachkräftemangel, Digitalisie-
rung und wachsende Bürokra-
tie stellen kleine und mittlere
Unternehmen vor ähnliche Herausforde-
rungen in der Personalarbeit, wie sie die
großenMitbewerber bewältigenmüssen.
Trotzdem ist das Personalmanagement
bei kleinen Betrieben allzu oft noch von
Excellisten, Schattenakten und dezen-
traler Datenhaltung geprägt. Was in der
Start-up-Phase zweckmäßig, ungezwun-
gen und charmant erscheint, wird später
bestenfalls zum Zeitfresser, schlimm-
stenfalls zu einer echten Hürde für die
Von
Christoph Buluschek
strategische Geschäftsplanung. Profes-
sionelle IT-Unterstützung ist spätestens
dann unabdingbar. Was gerade in mit-
telständischen Betrieben notwendig ist,
zeigt die „Studie zur Personalarbeit in
kleinen und mittleren Unternehmen“
des Softwareherstellers Agenda.
Die Betriebsgröße ist Nebensache
In verschiedenen Wachstumsphasen ha-
ben kleine und mittlere Unternehmen
unterschiedliche Anforderungen an
eine Software für das Personalwesen.
Dabei ist die Betriebsgröße eher ne-
bensächlich – ausschlaggebend ist die
Situation, in der sich das Unternehmen
gerade befindet. Typische Szenarien, in
denen Mittelständler professionelle IT-
Unterstützung für die HR-Arbeit benöti-
gen, sind die folgenden:
• Im Wachstum: Der Betrieb hat sich
von einem Start-up zu einer kleinen
oder mittelständischen Firma entwi-
ckelt. Das Geschäft floriert, der Um-
satz steigt. Bislang konnte sich die Ge-
schäftsführung auf ihre Kernaufgaben
fokussieren, während HR-Prozesse und
-Strukturen quasi von selbst gewachsen
sind. Doch jetzt nimmt die Personalver-
waltung so viel Zeit in Anspruch, dass
sich die Führungskräfte nicht mehr „ne-
benbei“ darum kümmern können. Die
Zeit ist reif, ein professionelles Gerüst
für die Personalarbeit aufzubauen.
• In der Stabilität: Das Geschäft läuft so-
lide. Doch während der Markt keine gro-
ßen Umwälzungen bereithält, herrscht
intern viel Bewegung: Langjährige
Mitarbeiter verabschieden sich in den
Ruhestand, andere wollen den nächs-
ten Karriereschritt gehen oder auch die
Elternzeit nutzen. Nachfolge- und Res-
sourcenplanung werden zu zentralen
Themen. Hinzu kommt: In vielen Berei-
chen haben alte Routinen und Struktu-
ren ausgedient. In dieser Situation muss
die Geschäftsführung die Personalsitua-
tion jederzeit komplett im Blick haben,
um verlässlich zu planen.
• In der Flexibilität: Das ruhige Fahrwas-
ser bekannter Märkte wird verlassen.
„Business as usual“ reicht nicht
AUSBLICK.
Mit Insellösungen und Exceltabellen lässt sich auch in kleinen Betrieben
keine professionelle Personalarbeit mehr betreiben. Eine Studie zeigt, was nötig ist.
© ADOBE STOCK
Zum Scheitern verurteilt: Viel zu viele kleine und
mittlere Unternehmen versuchen immer noch,
den Anforderungen an HR mit Papierlisten und
Excellösungen nachzukommen.
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