Immobilienwirtschaft 3/2019 - page 8

8 SZENE
AUSSCHREIBUNG FÜR DIA-FORSCHUNGSPREIS LÄUFT
Auch in diesem Jahr lobt die Deutsche Immobilien-Akademie an der Universität Freiburg (DIA) gemeinsam mit den Alumni Immo Freiburg
(aif) den seit 1999 vergebenen Forschungspreis für Arbeiten zur Immobilienwirtschaft aus.
Bachelor- und Masterarbeiten, Dissertationen,
Habilitationen oder andere wissenschaftliche Werke können bis zum 30. Juni 2019 bei der DIA eingereicht werden. Der Preis ist insgesamt mit 3.500 Euro
dotiert und kann geteilt werden. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Expo Real in München statt.
Näheres unter:
Frank Peter Unterreiner
Serielles Bauen, also die Industrialisierung der Baubranche, soll
die Kosten drücken und damit Wohnen preiswerter machen.
So lautet die Hoffnung der Politik und von Teilen der Immo-
bilien- und Baubranche. Der Bundesverband Freier Immo-
bilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) beispielsweise
schrieb dazu sogar einen Wettbewerb aus. Die Industrialisie-
rung verteuert das Bauen, meint hingegen Tobias Rösinger,
Geschäftsführer von Wentz & Co. Handwerklich erbrachte
Leistungen hätten sich bereits in der Vergangenheit weniger
verteuert als industriell hergestellte Produkte. So seien die
Kosten für Maurer- und Betonarbeiten zwischen 2000 und
2016 um 18 beziehungsweise 24 Prozent gestiegen, die Kosten
für raumlufttechnische Anlagen um 64 Prozent, die für zentrale
Warmwasseranlagen um 70 Prozent – dies bei einer allgemei-
nen Inflation von 25 Prozent.
Der Grund laut Rösinger: Für industriell gefertigte Produkte
gebe es weniger Anbieter mit einer größeren Marktmacht,
anders also als die hochfragmentierte Baubranche. Die Arbeit-
nehmer seien gut organisiert und könnten ihre Gehaltsvorstel-
lungen besser durchsetzen. Dies zeige sich zum Beispiel daran,
dass ein Ingenieur im Baugewerbe 40 Prozent weniger verdiene
als ein Ingenieur in der Chemie- oder Pharmabranche. Ein
Maurer bekomme gar nur die Hälfte des Anfangsgehalts eines
VW-Facharbeiters, unter Berücksichtigung der geringeren
Arbeitszeit.
Aufgrund der Arbeitsmarktsituation führt laut Rösinger jedoch
kein Weg an der Industrialisierung des Bauens vorbei. Zu weni-
ge junge Menschen wollten im Baugewerbe, auf der Baustelle
arbeiten. So würden bundesweit 34.000 Lehrlingen im Bau­
gewerbe knapp 110.000 Architektur- und Bauingenieurstudie-
rende gegenüberstehen.
Das Ziel, den Wohnungsbau um ein Drittel auf 400.000
Einheiten pro Jahr zu steigern, sei mit der konventionellen
Fertigungsmethode nicht zu erreichen. Dann bräuchte die
Bauwirtschaft 600.000 zusätzliche Fachkräfte. Zum Vergleich:
Im Pflegebereich fehlen bundesweit 40.000 Beschäftigte. Bauen
und damit Wohnen – das ist die schlechte Nachricht – werde
durch eine industrielle Fertigung teurer.
KOLUMNE
Macht serielles
Bauen das
Wohnen teurer?
GRUNDSTEUER
Steuererlass bei Mietausfall
Einen Grundsteuererlass von bis zu 50 Prozent können
Vermieter verlangen, die unverschuldet einen erheblichen
Mietausfall hatten. Ein vollständiger Erlass der Grund-
steuer wird für Grundeigentum gewährt, dessen Erhal-
tung im öffentlichen Interesse liegt – beispielsweise aus
Gründen des Denkmal- und Naturschutzes. Anträge für
2018 können bis zum 1. April 2019 gestellt werden. Zu-
ständig sind die Steuerämter der Städte und Gemeinden,
in den Stadtstaaten die Finanzämter.
Bis Ende dieses Jahres muss die Grundsteuer neu gere-
gelt werden. Das verlangt das Bundesverfassungsgericht.
Sonst würde die Steuer ab 2020 wegfallen. Am 1. Febru-
ar 2019 haben sich die Finanzminister des Bundes und
der Länder auf die Eckpunkte zur Grundsteuerreform
geeinigt. Hier wird ein Modell angestrebt, bei dem die
Grundstückswerte, das Alter von Gebäuden und durch-
schnittliche Mietkosten herangezogen werden. Dieser
Kompromiss ist allerdings umstritten.
Der blackprint PropTech Booster
hat eine neue Geschäftsführerin.
Seit Januar bildet
Sarah Schlesinger
gemeinsam mit Gründer Alexander
Ubach-Utermöhl das neue Führungs-
Duo des Digitalisierungshubs für die
Immobilienwirtschaft.
Dr. Sebastian
Schmidt, seit 2017 Geschäftsführer
beim blackprint Booster, wechselt zur
Muttergesellschaft und wird mit black-
printpartners einen neuen Geschäftsbereich aufbauen.
Vor ihrem Einstieg beim blackprint Booster war Schlesinger
geschäftsführende Gesellschafterin des Start-ups makasa,
das sie 2014 mitgründete.
Sarah Schlesinger
PERSONALIE
RICS-FOCUS 2019
Die 15. Jahreskonferenz der RICS in Deutschland
am 11. April
in Berlin
beleuchtet Trends und Entwicklungen unserer Lebens-
und Arbeitswelt. Zu den Themenschwerpunkten gehören auch
die Stadtplanung der Zukunft, Baulandausweisung im Erbbau-
recht oder die FinTech-Revolution.
Weitere Informationen und Anmeldung unter
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