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          -8.2015
        
        
          ist  bereits  heute  technisch möglich  und
        
        
          wird  auch  immer  wieder  diskutiert.
        
        
          Der Thermoskannen-Tank
        
        
          Der Nutzen
        
        
          liegt auf der Hand, denn beheizt man das
        
        
          Wasser mit einem Tauchsieder, der mit
        
        
          Strom beschickt wird, so hat man den
        
        
          ersten Schritt zur Energiewende bereits
        
        
          vollzogen. Bereits heute kann ein derar-
        
        
          tiger Tank mit  einem Fassungsvermögen
        
        
          von nur 15m³ denWärmeverlust auf circa
        
        
          0,21GradKelvin pro Tag begrenzen, wenn
        
        
          er richtig gebaut und eingebaut ist.
        
        
          Der Gebäudebestand in Deutschland
        
        
          würdemit vergleichsweise geringen Inves-
        
        
          titionen zu einer gigantischen Speicher-
        
        
          landschaft für Wärmeenergie werden,
        
        
          die aufgeheizt wird, wenn andernorts die
        
        
          Energie nicht zwingend benötigt wird.
        
        
          Was eine solche Perspektive für die ener-
        
        
          giepolitische Diskussion in Deutschland
        
        
          bedeutet, kannman nur unschwer erraten.
        
        
          Die Politik sollte sich dringend mit ei-
        
        
          ner solchen Perspektive befassen. In we-
        
        
          nigen ersten Schritten sind Pilotprojekte,
        
        
          zeitlich begrenzte Förderprogramme in
        
        
          dieser Richtung und ein intensiver Dialog
        
        
          im Zeichen eines in diesem Sinne „neuen
        
        
          Denkens“ zwischen Energiewirtschaft,
        
        
          Immobilienwirtschaft und Politik nötig.
        
        
          Neben der Energieeffizienz ist das Thema
        
        
          Speicherung undOptimierung sowie Aus-
        
        
          nutzung der Kapazitäten neu und stärker
        
        
          in den Fokus zu nehmen.
        
        
          Am Ende einer solchen Diskussion
        
        
          könnten Lösungen stehen, die bezahlbare
        
        
          Mieten, bezahlbares Immobilieneigentum
        
        
          und umweltschonende Energieversor-
        
        
          gung zu einem günstigen Preis zur Folge
        
        
          hätten. Zudem würde die aktuelle Dis-
        
        
          kussion um neue Stromtrassen eine ganz
        
        
          neue Wendung bekommen, weil weniger
        
        
          Trassen nötig wären. Steigen wir endlich
        
        
          in diese Diskussion ein.
        
        
          Umweltentlastung, aber sie rechnet sich
        
        
          nicht gut genug. Ich plädiere für einen
        
        
          Paradigmenwechsel im Denken. Es mag
        
        
          provozieren, aber müssen wir nicht sehr
        
        
          viel ernsthafter über Wärmegewinnung
        
        
          durch Strom nachdenken, wenn wir von
        
        
          den fossilen Energieträgern Abschied
        
        
          nehmen wollen? Etwa 90 Prozent der
        
        
          in einer Wohnimmobilie verbrauchten
        
        
          Energie werden als Wärme genutzt, für
        
        
          Heizung und Warmwasser. Produziert
        
        
          wird dieWärme meist mit fossilen Brenn-
        
        
          stoffen. Auch wenn das Thema „Heizen
        
        
          mit Strom“ seit den 70er Jahren des ver-
        
        
          gangenen Jahrhunderts wegen teilweise
        
        
          asbesthaltiger Nachtspeicheröfen ein „No-
        
        
          go-Thema“ ist, sollte man die Diskussion
        
        
          sachlich führen.
        
        
          Woraus setzt sich denn der aktuelle
        
        
          Strompreis zusammen? Die Netzentgelte
        
        
          und die EEG-Umlagemachen derzeit etwa
        
        
          45 Prozent des Brutto-Preises für Strom
        
        
          aus. Unter betriebswirtschaftlicher Be-
        
        
          trachtung ist insbesondere die Produktion
        
        
          der erneuerbaren Energien im Jahres- und
        
        
          im Tagesverlauf alles andere als effektiv
        
        
          und intelligent gesteuert. Als Betriebswirt
        
        
          sage ich einen drastisch sinkenden Strom-
        
        
          preis und massive Investitionen in erneu-
        
        
          erbare Energien voraus, wenn es gelingt,
        
        
          die Auslastung der erneuerbaren Energie-
        
        
          gewinnung nachhaltig zu optimieren und
        
        
          die Abnahmen berechenbarer zumachen.
        
        
          Es gibt Möglichkeiten einer sinn-
        
        
          vollen Speicherung für Wärmeenergie in
        
        
          Wohngebäuden, die durch Stromabnah-
        
        
          me sichergestellt wird. Um einer solchen
        
        
          Lösung einen großen Schritt näher zu
        
        
          kommen, möchte ich das Bild von Ther-
        
        
          moskannenundWasserkochernbenutzen.
        
        
          Stellen Sie sich vor, dass in einem vorhan-
        
        
          denenHeizungskeller anstatt der altenÖl-
        
        
          heizung eine sehr große Thermoskanne,
        
        
          also ein vakuumgedämmter Wasserspei-
        
        
          cher mit überproportional großem Volu-
        
        
          men, eingebaut ist, der mit einem großen
        
        
          Wasserkocher erhitzt wird. Diese  Lösung
        
        
          die Meinung durchgesetzt hat, dass dies
        
        
          nicht zukunftstauglich ist.
        
        
          Es geht viel zu langsam
        
        
          Statistisch wird
        
        
          weniger als ein Prozent der vorhandenen
        
        
          Wohnungen energetisch saniert und nur
        
        
          etwa ein halbes Prozent pro Jahr kommt
        
        
          an neu gebauten Wohnungen dazu. Fazit:
        
        
          Es geht viel zu langsam. Das Ziel, die Ener-
        
        
          giewende bis 2050 zu schaffen, erscheint
        
        
          so bestenfalls als Utopie, obwohl nach ei-
        
        
          ner Allensbach-Umfrage 90 Prozent der
        
        
          Deutschen das Gelingen der Energiewen-
        
        
          de für „wichtig“ oder für „sehr wichtig“
        
        
          halten.
        
        
          Die Energiewirtschaft ist mit mas-
        
        
          siven Investitionen in nachhaltige Ener-
        
        
          giesysteme zögerlich. Der Grund liegt für
        
        
          mich auf der Hand, wird jedoch kaum
        
        
          thematisiert. Gerade bei  Strom aus Wind
        
        
          und Sonne gibt es inzwischen gigantische
        
        
          Überkapazitäten, was zu einem Preisver-
        
        
          fall zu bestimmten Zeiten führt. Fazit: Mit
        
        
          nachhaltiger Energiegewinnung lässt sich
        
        
          nur unsicher Geld verdienen, die Inve-
        
        
          stitionssicherheit fehlt – alle sind für die
        
        
          
            Verschiedene Entwicklungen, etwa der massive Internetausbau, werden
          
        
        
          
            großen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Einige Visionäre, wie der
          
        
        
          
            Soziologe Jeremy Rifkin, sagen beachtenswerte Dinge voraus, auch für die
          
        
        
          
            Immobilienwirtschaft. Illusorisch? Visionär? Oder mehr? – Eine Serie.
          
        
        
          Immobilienwirtschaft nach der
        
        
          Dritten Industriellen Revolution:
        
        
          Aspekte und Ausblicke
        
        
          
            In
          
        
        
          
            DIR
          
        
        
          
            A
          
        
        
          «
        
        
          Frank Talmon l’Armée, Geschäftsführer
        
        
          der Heidelberger EPPLE Holding