Immobilienwirtschaft 6/2015 - page 13

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6.2015
Visionär, der nicht aufhört
Ein mutiger Unternehmer: Vor 20 Jahren hat der Investor Streletzki (Dipl. Ing und Statiker) in
Neukölln das größte Hotel Deutschlands geplant. Jetzt hat er damit begonnen, das dazugehörige
Convention Center deutlich zu erweitern. Und er geht auch noch daran, mit dem 175 Meter hohen
Estrel Tower einen der höchsten Neubauten zu errichten. Kann der funktionieren? Immer noch gibt
es Skepsis über den Standort. Und noch immer wartet Streletzki auf die Reisenden vom neuen
Hauptstadtflughafen. Das ist privates Engagement, das der ganzen Stadt guttun wird, wenn der Plan
aufgeht. Jedenfalls entstehen zurzeit nicht nur weitere Kongressflächen, sondern auch Arbeitsplätze.
Ekkehard Streletzki,
Inhaber Streletzki-Gruppe
Der mit dem guten Argument
Ein Flüchtlingswohnheim im Nobelviertel? Das stieß nicht bei
allen Bewohnern des Hamburger Stadtteil Harvestehude auf
Zustimmung, wo die Stadt aus dem ehemaligen Kreiswehr-
ersatzamt ein Flüchtlingsheim machen will. Dem Widerstand
nicht angeschlossen hat sich Uwe Schmitz, Vorstandsvor-
sitzender der Frankonia Eurobau, die ganz in der Nähe ihr
exklusives Wohnprojekt Sophienterrassen realisiert. „Es ist
sinnvoll, die Flüchtlinge in einem funktionierenden Umfeld
unterzubringen, und nicht in Problemvierteln“, schreibt
Schmitz auf der Projektwebsite der Sophienterrassen. Etwas
anderes würde der Ghettobildung Vorschub leisten.
Uwe Schmitz,
Vorstandsvorsitzender der Frankonia Eurobau
Mut zahlt sich aus
Das Düsseldorfer Dreischeibenhaus wurde nach Auszug der
ThyssenKrupp AG lange Zeit als „Ladenhüter“ betrachtet. Der
Investor Ali-Reza Momeni hat sich davon nicht abschrecken
lassen und der Mut wurde letztlich belohnt. Seine erste große
Leistung bestand darin, die Denkmalschutzanforderungen und
die heutigen Ansprüche an moderne Büroflächen in Einklang
zu bringen. Die zweite war es, die berühmte Architektur-
ikone als „Multi-Tenant-Gebäude“ umzuwidmen. Bereits
vor Fertigstellung war das Projekt vollständig vermietet, bei
Projektfertigstellung verkauft. Es wurde 2015 mit dem Mipim
Award als weltbestes saniertes Gebäude ausgezeichnet.
Ali Reza Momeni,
Inhaber Momeni Gruppe
Der im Gegenstrom
Jörn Walter macht sich für eine Reform der vor 50 Jahren geprägten Baunutzungsverordnung stark.
Wohnen etwa darf in so genannten Kerngebieten nicht vorkommen. Kindergärten sind in reinen Wohnge-
bieten grundsätzlich nicht zulässig. Eine Mischung von Wohnen und Gewerbe ist komplex. Und um einen
Sportplatz nutzungsentsprechend betreiben zu dürfen, bedarf es sieben Meter hoher Lärmschutzmauern,
so Walter. Oder einer Ausnahmegenehmigung. Doch die Wohnsituationen haben sich geändert. Man will
die kinderfreundliche, bunte Stadt. Inzwischen findet sein Vorstoß in Berlin immer mehr Gehör.
Jörn Walter,
Hamburger Oberbaudirektor
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