Immobilienwirtschaft 05/2015 - page 9

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5.2015
wettbewerb: Aufnahme von Flüchtlingen
In diesem Jahr findet zum 5. Mal der Wettbewerb „Menschen und Erfolge“ statt,
der vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau
und Reaktorsicherheit (BMUB) mit dem Deutschen Landkreistag (DLT), dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) und weiteren Partnern aus-
gelobt wird. Der diesjährige Wettbewerb steht unter dem Motto „In ländlichen Räumen willkommen“ und befasst sich mit der Aufnahme von Flüchtlin-
gen. Einsendeschluss ist der 26.05.2015. Es werden Preisgelder in Höhe von 20.000 Euro vergeben. Eine Jury wählt die Preisträger im September aus.
Mehr Infos unter
Frank Peter Unterreiner
Wie wenig Ahnung die Behörden teils von Immobilienmärkten haben, wie viel – mit
Verlaub! – Quatsch dabei produziert wird und auf welch juristisch tönernen Füßen die
Mietpreisbremse steht, zeigt ein Blick beispielhaft auf die Region Stuttgart. Die Schwaben-
metropole und das Umland zählen zu den teuersten Immobilienmärkten in Deutschland,
und so wurde mit Spannung erwartet, in welchen Kommunen das Finanz- und Wirt-
schaftsministerium von Baden-Württemberg einen angespannten Wohnungsmarkt kon-
statiert und damit die Voraussetzungen für die Einführung der Mietpreisbremse schafft.
Stuttgart gehört dazu, das war zu erwarten.
Nicht auf der Liste stehen jedoch die an Stuttgart angrenzenden Städte Esslingen und
Ludwigsburg – beide knapp 100.000 Einwohner stark. In Altbach am Neckar hingegen,
das sich mit seinen 6.000 Einwohnern an Esslingen schmiegt, herrscht angeblich ein Not-
stand, der nur durch ein Bundesgesetz in den Griff zu bekommen ist. Dies soll auch auf
andere schnuckelige Gemeinden rund um Stuttgart zutreffen. Wie skurril ist das denn:
Altbach wird als ein Markt gesehen und das hundertmal größere Stuttgart auch. Und an
der Gemarkungsgrenze hören Not, Mangel und Nachfrage auf? Dabei sind Stuttgart und
sein Umland ein Siedlungsbrei.
Spannend auch die Frage, auf welcher Grundlage der Wohnungsmangel ermittelt wurde.
Der Mietspiegel jedenfalls ist statistisch dazu ein untaugliches Mittel, meint Prof. Robert
Göötz von der HFWU Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Im
Fall von Stuttgart müssten mindestens 16.360 Mietverhältnisse ausgewertet werden, da-
mit der Mietspiegel mit seinen 210 Wohnungstypen repräsentativ ist. Tatsächlich sind es
jedoch maximal 2.500 Mietverhältnisse, im Schnitt rund zehn pro Kategorie. Und das ist
in anderen Städten auch nicht signifikant anders. Schlimm nur, wenn mangelnder Sach-
verstand und fehlende Marktdaten die Grundlage für Gesetze bilden. Dass die Mietpreis-
bremse der bedürftigen Klientel eher schadet als hilft, das steht auf einem anderen Blatt ...
kolumne
Grenzen im Siedlungsbrei
Mecklenburg-Vorpommern
Situation der kommunalen Wohnungsunternehmen ist kritisch
Den 36 kommunalenWohnungsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern geht es nicht
gut. Die Situation sei „besorgniserregend“, heißt es in einem Sonderbericht des Landesrech-
nungshofs zur Zukunft der kommunalen Wohnungsunternehmen, der von der Grünen-
Fraktion im Landtag in Schwerin vorgestellt wurde. Das berichtet die „Welt“. Betroffen sind
insbesondere die ländlichen Regionen. Der demografische Wandel, aber auch die teilweise
noch aus DDR-Zeiten stammenden Altschulden würden den Bestand von Unternehmen
bedrohen. Das Land müsse gemeinsammit Kommunen undWohnungsgesellschaften nach
Lösungen suchen.
„An der Gemarkungs-
grenze hören Not,
Mangel und Nachfrage
auf. Wie skurril ist das
denn?“
Es sind nicht
nur Gebäude
Immobilien sind
viel verspre-
chende Geldan-
lagen – allerdings
nicht grundsätz-
lich zu jeder Zeit
und an jedem Ort. In ihrem Buch
„Es sind nicht nur Gebäude“ stellen
die Autoren Tobias Just und Steffen
Uttich die Besonderheiten der
Anlageform vor und erklären die
größten Fallstricke. Dabei wollen
sie die Lücke schließen zwischen
schlichten Immobilienratgebern für
den Häuslebauer und wissen-
schaftlichen Fachbüchern für
Spezialisten.
Tobias Just, Steffen Uttich,
1. Auflage 2015, 231 S., ISBN
978-3-95601-061-3, 19,90 Euro
Buchtipp
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