Immobilienwirtschaft 10/2015 - page 57

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fen können. Die Baukosten machen uns
in der Tat zu schaffen“, berichtet Christian
Stamerjohanns, Unternehmenssprecher
von ECE. Rechne sich eine Entwicklung
nicht, unterbleibe sie. Bei der Vertretung
der Brancheninteressen gegenüber Regie-
rung und Parlament habe sich auf natio-
naler Ebene der Zentrale ImmobilienAus-
schuss (ZIA) und auf europäischer Ebene
der ICSC bewährt. „Als Teil eines starken,
internationalen Baukonzerns haben wir
selbst einen starken finanziellen Hinter-
grund. Zudemkönnen wir auf Know-how
unserer Konzern-Schwestergesellschaften
zurückgreifen, was zur weiteren Optimie-
rung der Planungen beiträgt“, erläutert
Thomas Hohwieler, Geschäftsführer von
Strabag Real Estate (SRE). Neben dem
Kerngeschäft wolle das Unternehmen
wieder mehr Großprojekte mit Gesamt-
investitionsvolumina von deutlich mehr
als 100 Millionen Euro umsetzen, sofern
sie im Hinblick auf vernünftige Risiko-
allokation darstellbar sind.
NACHHALTIGKEIT ALS „MUST HAVE“
Ange-
sichts steigender Energiepreise und um-
fangreicher öffentlich-rechtlicher Regu-
lierungen setzt sich die Erkenntnis durch,
dass der Verzicht auf Nachhaltigkeit künf-
tig zuWert-, Performance- und Imagever-
lust führen wird. Energiesparende Kühl-
und Heizsysteme, umweltfreundliche
Baustoffe und soziokulturelle Verantwor-
tung sind jedoch nicht zum Nulltarif zu
verwirklichen. Doch Projektentwickler
können die höheren Kosten nur bedingt
weiterreichen. „Als nachhaltig agierender
Wohnungsentwickler sindwir uns unserer
Verantwortung gegenüber Mensch und
Umwelt bewusst. Wir achten bei der Ent-
wicklung unserer Immobilien auf geringen
Energieverbrauch in Umsetzung und Be-
trieb“, stellt Crepulja fest. Der Umfang der
nachhaltigen Faktoren orientiere sich am
Bedarf der künftigen Bewohner, der schon
innerhalb der Projektkonzeptionierung im
Rahmen einer intensivenZielgruppenana-
lyse ermittelt werde.
„Ausschlaggebend für den Stellenwert
der Nachhaltigkeit ist der Denk- und Pla-
nungshorizont der Entscheider: Wer eine
Immobilie mit möglichst großer Marge
möglichst kurzfristig wieder veräußern
will, hat in der Regel kein Interesse an ei-
ner nachhaltig geplanten Immobilie“, führt
Stamerjohanns aus. ECE verbleibe als Ver-
mieter und Manager am Standort, über-
nehme also eine dauerhafte Verpflichtung
für die geplanten Immobilien. Grundlage
des Projektentwicklungsprozesses seien
die Leitlinien der vom Unternehmen ent-
wickelten Handbücher wie „Nachhaltige
Shopping-Center“. „Als erstes Immobili-
enunternehmen inDeutschland habenwir
auch einen eigenenNachhaltigkeitsbeirat,
der alle neuen Projekte diskutiert und
wertvolle Impulse ins Unternehmen gibt“,
so Stamerjohanns. „Unser Anspruch ist
es, dass in der Regel jede unserer Projekt-
entwicklungen mindestens das jetzt neue
DGNB-Siegel in Gold erreicht“, berichtet
Hohwieler. Erfreulicherweise gewinne das
Thema auch auf Investoren- und Mieter-
seite an Bedeutung.
PRÄSENTATIONEN AUF DER EXPO REAL
Die
Projektentwickler nutzen die Expo Real als
Plattform für ihre jüngsten Planungen und
Projekte. Bei formart stehenetwa„Halle17“
in Köln, „Twenty7even“ in Frankfurt und
„Theresienstraße“ in München im Fokus.
Zudem sucht das Unternehmen Kontakt
zuKommunen, die für komplizierte inner-
städtische Lagen auch mit altem Gebäu-
debestand einen kapitalstarken Entwick-
lungspartner benötigen. ECE präsentiert
die große Revitalisierung des „Loom“ in
Bielefeld und die übernommene Neuent-
wicklung in Verona. Im Bürosektor zeigt
das Unternehmen den „dm-Campus“ in
Karlsruhe sowie die „Intelligent Quarters“
in Hamburg, die gemeinsammit der Stra-
bag Real Estate entwickelt werden. Bei SRE
liegt das Hauptaugenmerk auf den Ham-
burger Projekten Watermark, Shipyard
und Freeport, dem Rundschau-Areal in
Frankfurt, dem Upper West in Berlin und
dem ersten Projekt in Polen, dem Astoria
in Warschau.
SUMMARY
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Für den Zeitraum 2012 bis 2019
kommt bulwiengesa auf rund 3.440 Immobilienprojektentwicklungen.
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In den Städten Berlin,
Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.
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Dabei weist
der Projektentwicklermarkt
mit 112 Milliarden Euro ein aktiviertes
Plus von zwölf Prozent gegenüber der Vorjahresstudie auf.
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Die Flächen in Planung
nehmen laut Studie seit drei Jahren zu.
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Gabriele Bobka, Bad Krozingen
Wer auf grüne Immobilien und
Nachhaltigkeit verzichtet, wird
künftig Wert-, Performance-
und Imageverluste erleiden.
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