Immobilienwirtschaft 10/2015 - page 59

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Wirtschaftsförderungsgesellschaften BIS
in Bremerhaven und WFB in Bremen. 35
direkt geförderten Existenzgründern hat
die BAB im vergangenen Jahr geholfen.
Geschäftsführer Jörn-Michael Gauss ist
angesichts der Niedrigzinsphasemit güns-
tigen Gelegenheiten durchaus zufrieden.
2014 konnten nach BAB-Angaben knapp
13.500 Arbeitsplätze in Bremen und
Bremerhaven abgesichert und 300 neue
Stellen durch Kredite geschaffen werden.
Gefragt ist immer das Schnellboot und
nicht der träge Großtanker, zügige Hilfen
auf dem Weg zur Neuansiedlung mit vie-
len Detailfragen, von der Feuerwehr und
Brandschutzthemen bis zumUmweltamt.
Aufgrund überbordender bürokratischer
Hürden in der Vergabe von EU-Förder-
mitteln sind in den Wirtschaftsförde-
rungen eigene Stellen zur Mittelanfor-
derung geschaffen worden, andererseits
würde auch von den Firmenlenkern selbst
einiges an Papierformularen abgefordert,
die aus Zeitgründen doch öfter mal aus-
blieben.
VERKRUSTETE STRUKTUREN AUFBRECHEN
Weil Düsseldorf unter den Top-Ten-
Städten vertreten ist, aber beimTourismus
gegenüber Hamburg oder Frankfurt deut-
lich abfällt, wurde die Gesellschaft Düs-
seldorf Marketing und Tourismus GmbH
(DMT) durch Berater der Boston Consul-
tingGroup unter die Lupe genommen. Ein
Ergebnis: Die Aktivitäten sollten nicht nur
auf das Inland und die Region gerichtet
sein, sondern auch dem internationalen
Anspruch vonDüsseldorf gerecht werden.
Die Düsseldorfer Wirtschaftsförderer
gelten bislang als zu verbeamtet (Stadt-
marketing und Standortmarketing sind
im Wirtschaftsförderungsamt formiert),
die Rheinmetropole müsse als Marke
deutlicher hervortreten und innovativer
werden. Klare Ziele und klarere Struk-
turen fordern die Unternehmensberater
und geben gleich das Vorbild zur Um-
strukturierung vor – nämlich das „Ham-
burger Modell“ in Form verschiedener
Säulen unter einemDach mit einer Dach-
marke, der Hamburg Marketing GmbH.
IN DOPPELFUNKTION
BisMitte 2011 wurde
die HWF von der Freien und Hansestadt
Hamburg sowie von Banken und Wirt-
schaftsinstitutionen getragen. Seit dem 1.
Juli 2011 ist an die Stelle der Freien und
Hansestadt Hamburg die Hamburg
SUMMARY
»
Schnelle Hilfen
und ein persönliches Verhältnis zu etablierten Unternehmen und Neugründern gehören zum Handwerksbesteck
der Wirtschaftsförderer.
»
Als
staatliche Unternehmensberatung
und somit kostenlose Dienstleister für die Wirtschaft ist außer der stetigen
Bestandspflege als wichtiger Part die Neuansiedlung eine Königsdisziplin.
»
Das
Brot- und Buttergeschäft
von Wirtschaftsförderungen in Deutsch-
land wird dabei zunehmend internationaler.
»
Zugleich geht’s um
Flächenerschließungen und Verwaltung
von Knappheit an nachgefragten
Standorten.
»
Die
Herausforderungen
im Rahmen des demografischen und technologischen Wandels wachsen.
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