Immobilienwirtschaft 10/2015 - page 61

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nehmen ist die WFMG Bindeglied zwi-
schen Wirtschaft, Verwaltung und Politik
in Mönchengladbach. Gesellschafter sind
die EWMG-Entwicklungsgesellschaft der
Stadt Mönchengladbach mbH (51 Pro-
zent) und Mönchengladbacher Unter-
nehmen einschließlich IHK und Kreis-
handwerkerschaft (49 Prozent). Dr. Ulf
Schückhaus, Geschäftsführer der Mön-
chengladbacher Wirtschaftsförderer ist
zugleich Lehrbeauftragter Kommunale
Wirtschaftsförderung an der Hochschule
Niederrhein. Schückhaus setzt auf schnel-
le und schlanke Strukturen einer GmbH
und ist Gegner unnötiger Ämterstruk-
turen. Dafür stehen ihm etwa 50 quali-
fizierte Mitarbeiter zur Verfügung. Sub-
ventionen sind laut Ulf Schückhaus nur
dafür da, zu locken, wo niemand eigent-
lich hinwill, meint der ehemalige Partner
der Kienbaum-Unternehmensberatung.
FLUGHAFEN UND FINANZINDUSTRIE
„Wir
sind als GmbH mit 42 Mitarbeitern die
größte Wirtschaftsförderung in Hessen
und arbeiten mit den städtischen Ämtern
sehr eng zusammen“, so Oliver Schwebel,
der Geschäftsführer derWirtschaftsförde-
rung Frankfurt GmbH. Er sieht sich für
die Kernaufgaben Wachstums- und Be-
schäftigungssicherung sowie positiveWei-
terentwicklung in Frankfurt amMain gut
aufgestellt. Das Gründerzentrum konnte
laut Schwebel in 15 Jahren etwa 5.000
Neugründungen erfolgreich begleiten.
Gerade bei der immer wichtiger wer-
denden Internationalisierung habe man
– auch wegen des Flughafens und der
Finanzindustrie vor Ort – gute Karten.
Was niemand sofort auf dem Plan habe,
sei die mit 42 Prozent anteilig starke In-
dustrie mit den Bereichen Pharma und
LifeSciences sowie Chemie und verar-
beitendes Gewerbe, erklärt Schwebel.
Auf der Expo Real werde man die The-
men integrierte Stadtentwicklung sowie
die Planung des DFB-Fußballbundes
besonders herausstellen. Der DFB wird
seinen neuen Hauptsitz einschließlich
eines Leistungszentrums voraussichtlich
wie ge-plant auf dem Grundstück der 150
Jahre alten Frankfurter Galopprennbahn
bauen können. Vorgesehen ist ein natio-
nales Trainingszentrum, in dem alle Aus-
wahlmannschaften von der U 16 bis zur
A-Nationalelf künftig trainieren sollen.
Bei über 15.000 neuen Arbeitsplätzen in
kürzester Zeit mit entsprechenden Zuzü-
gen steht das Wohnungsthema in Frank-
furt weit vorne. Nicht mehr nur die hohen
Mieten, sondern auch das als nicht aus-
reichend empfundene Wohnungsangebot
liegen vielen quer imMagen, hat eine Bür-
gerbefragung 2014 ergeben.
EIN MANNSCHAFTSSPORT
Für die Heraus-
bildung von Clustern ist ein intensiver
Wissenstransfer unerlässlich. „Von ent-
scheidender Bedeutung wird in Zukunft
sein, dass der Bildungssektor eine inter-
nationale Ausrichtung aufweist“, meint
Alfred Höhn, Partner bei PWC in Berlin.
Dazu gehört nach Höhns’ Einschätzung
auch, dass weiche Standortfaktoren wie
die Offenheit der Bewohner einer Stadt
gegenüber Menschen mit einer anderen
Herkunft undKultur an Bedeutung bei der
Ansiedlung hochqualifizierter Erwerbstä-
tiger zunehmen werden.
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Hans-Jörg Werth, Scheeßel
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