ENERGIE UND TECHNIK
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4|2018
Energiemanagement
Einfache Lösungen gefragt
Die Energiekosten sind ein wesentlicher Punkt bei den Vermietung von Wohnungen. Die energetische
Sanierung ist eine Möglichkeit, diese Kosten einzudämmen. Eine andere ist ein intelligentes Energie-
management der Wohnimmobilie. Im folgende Beitrag werden Beispiele zur Digitalisierung der Ablesung
erläutert und Apps, Bündelportale sowie Kooperationen zwischen Energieversorgern und
Wohnungsunternehmen vorgestellt.
Energiemanagement gibt es nur zusammen mit
Energiemonitoring; denn nur was man misst,
kennt man und kann es verändern. Eine einfache
Weisheit – und deswegen besteht die Grundlage
jedes auf Effizienz abzielenden Energiemanage-
ments aus der digitalen Erfassung sowohl der
Verbrauchsdaten als auch der Bezugsdaten. So
manches Wohnungsunternehmen oder mancher
Frank Urbansky
freier Journalist
Leipzig
Mit Apps können
Mieter oder Mitarbei-
ter einfach Zähler-
stände ablesen und
gleich digitalisiert
weiterleiten
Verwalter von Wohnungsbeständen mag die Kos-
ten für die Digitalisierung dieser Daten als ersten
Schritt scheuen. Dabei müssen diese gar nicht hor-
rend ausfallen. Am Markt sind optische Ableser
verfügbar, die auf die bestehenden klassischen
Zähler für Gas, Wasser, Strom oder Fernwärme
aufgesetzt werden und deren Stände aktuell und
im gewünschten Abstand digitalisieren.
Auf einemähnlichen Prinzip basieren Ablese-Apps
wie Pixometer des Kölner Start-ups Pixolus GmbH.
Hier können Endkunden die Daten selbst digitali-
sieren, indem sie die Zählerstände einfach abscan-
nen. Das Leipziger Start-up Eigenheim Manager
GmbH hat außerdem eine Software entwickelt,
die diese Daten im Hintergrund zusammenführt
und bewertet. Anwendungen für die Wohnungs-
wirtschaft, die im Februar 2018 auf der Essener
Messe E-World vorgestellt wurden, kommen etwa
von Pixolus selbst, von Eigenheim Manager oder
von der IMS Gesellschaft für Informations- und
Managementsysteme mbHmit der App IMSware-
energy.
Selbstablesung
Die Anwendungen werden den Mietern oder den
eigenen Mitarbeitern in Form von Apps an die
Hand gegeben. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Die Daten sind sofort digitalisiert. Mittels einer
cloudbasierten Speicher- und Verarbeitungslö-
sung können sie zudem in bestehende Verwalter-
systeme eingepflegt werden.
„Wir stellen inzwischen ein verstärktes Interes-
se aus der Wohnungswirtschaft fest“, so Andre-
as Schoser von Pixolus. Angewendet würde das
System bisher bereits bei Energieversorgern,
sowohl netz- als auch vertriebsseitig, oder Mess-
dienstleistern. Die beauftragen entweder eigene
Mitarbeiter damit oder Dienstleister. Der große
Unterschied zur früheren schriftlichen sei nun die
digitale Erfassung. Das hätte den Vorteil, dass die
Zahl der beanstandeten Ablesungen und Rechnun-
gen drastisch zurückgegangen sei. Immerhin sei an
der Schnittstelle von Energieversorger und Woh-
nungswirtschaft einige Bewegung zu verzeich-
nen. Schoser nennt Cowelio – eine Kooperation
des Energieversorgers Rheinenergie AG und dem
Kölner Wohnungsunternehmen GAG Immobilien
AG – oder das in den Bereichen Energieeffizienz-
beratung und Energiemanagement tätige Gemein-
schaftsunternehmen G2Plus GmbH, welches die
Berliner GASAG und der Facility- und Gebäude-
managementdienstleister Gegenbauer gegründet
haben. Auch das Wohnungsunternehmen Vivawest
Quelle: Frank Urbansky