kaum Leerstand, lässt man mal strukturschwache
Regionen außen vor. Vor allem in den Ballungs-
räumen ist Wohnraum bekanntermaßen extrem
knapp. Zudem sind die Erstellungskosten auf-
grund von hoher Auslastung und Personalknapp-
heit vor allem im Baunebengewerbe in letzter
Zeit drastisch gestiegen. Was hätte ein Vermieter
oder ein Bauträger im Moment davon, mehr zu
investieren?
Der Markt ist extrem unübersichtlich:
viele Anbieter, Standards bzw. Protokolle
Es gibt auf dem Smart-Home-Markt wohl eine
4-stellige Anzahl an Herstellern, die zum Teil ge-
meinsame Protokolle pflegen (z.B. KNX, ZigBee
oder Z-Wave), daneben ein buntes Angebot an
Herstellern, die proprietäre Protokolle besitzen
wie z.B. eq-3. D. h. aber nicht, dass die Produkte
nicht kompatibel wären. Es gibt Gateways und
Plug-ins, die es ermöglichen, in einer Installation
verschiedene Protokolle zu nutzen. Es ist eben
nur sehr kompliziert und damit kostenintensiv. In
letzter Zeit verstärken sich aber Bestrebungen bei
vielen Herstellern, sich zu öffnen und Allianzen
mit anderen Anbietern einzugehen (z.B. Smart
Friends oder Conrad Connect).
Unklarheit über den Zweck von Smart Home
Bei jeder Smart-Home-Installation stellt sich der
Planer die Frage: Was brauche ich bzw. welche
Funktionen machen das Leben einfacher und
sicherer? I.d.R. kann diese Frage auch beantwor-
tet werden, da Nutzer und Planer z.B. im Eigen-
heim identisch sind. Die Wohnungswirtschaft
kann aber nur in sehr begrenztem Maße planen,
wer in der betreffenden Wohnung wohnt. Da sie
also nicht wissen kann, welche Bedürfnisse die
Nutzer haben – z.B. Steuerung und Kontrolle
des Raumklimas, Energieverbrauchsmessung,
-visualisierung und -abrechnung, Komfort oder
Sicherheit – müsste im Umkehrschluss der ge-
meinsame Nenner aller Nutzer bekannt sein. Es
gibt natürlich Umfragen zu den gewünschten
bzw. installierten Funktionen. Es dominieren
die Themen Schalten und Beleuchten, Heizung,
Sicherheit und Medienverteilung
5
. Daraus würde
sich ein klarer Rahmen für die Standardausstat-
tung von Wohnungen abzeichnen, wenn man die
Medienverteilung außen vorlässt.
Für viele Endverbraucher ist die einfache
Bedienbarkeit nicht gegeben
Wenn man nun ein System anbieten wollte, dass
für möglichst alle Nutzer Vorteile bringt, müss-
te es auch von allen bedient werden können.
Da Systeme, die auf Smartphone- bzw. Tablet-
Bedienung ausgerichtet sind, schon den Besitz
bzw. die regelmäßige Nutzung solcher Geräte
voraussetzen, grenzt man hier schon eine große
Gruppe (die natürlich stetig kleiner wird) aus. Es
sollte also ohne Lernaufwand und komplizierten
Anmeldungen an ein System möglich sein, das
Smart Home zu nutzen.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis passt aus
Sicht der Wohnungswirtschaft (noch) nicht
So vielfältig das Angebot an Smart-Home-Lö-
sungen ist, so unterschiedlich sind die Preis-
vorstellungen der Hersteller und Integratoren.
Während im Eigenheim bei einer KNX-Anlage
Beispiel einer
Raumbedienung für
die Vernetzung mit
gebäudetechnischen
Komponenten
Quelle: www.gira.de