DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2017 - page 8

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12|2017
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Das Modellprojekt
„NeNa“ unterstützt
geflüchtete Menschen
bei der Wohnungs-
anmietung
Quelle: Cathrin Bach
Integration im Quartier
Modellprojekt „NeNa“ für
geflüchtete Menschen
Die degewo AG hat im Berliner Bezirk Marzahn gemeinsam mit dem
Jugendhilfeträger Zephir gGmbH das Modellprojekt „NeNa“ (Neue Nach-
barn) ins Leben gerufen. Es unterstützt Menschen mit Fluchterfahrungen
bei der Wohnungsanmietung. Die Wohnungsinteressenten erhalten bei
einem Mietvertragsabschluss eine Übersetzung und Erläuterung ihres
Mietvertrages und der Hausordnung in ihrer Landessprache. Bei weiterem
Beratungsbedarf geht das Hilfeangebot auch über den Vertragsabschluss
hinaus. Sozialarbeiter und Sprach- und Kulturmittler bieten professionelle
Hilfe bei Behördengängen oder beim Ausfüllen von Anträgen oder dem
Umgang mit Behörden an. Um das Einleben zu erleichtern, wird außerdem
über Angebote im Quartier informiert. Bei Bedarf gilt dieses Angebot
auch während der ersten Monate in der neuen Wohnung. Das Projekt läuft
zunächst für zwölf Monate.
Artenschutz
Pilotprojekt: Innenhöfe als Oasen
Damit die biologische Vielfalt trotz verstärkter Flächennutzung erhalten
bleibt, haben die Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG und die
Stiftung Naturschutz Berlin ein Pilotprojekt ins Leben gerufen. Das Ziel
ist, Grünflächen innerhalb von Wohngebieten ökologisch aufzuwerten und
sie für Anwohner und bedrohte Arten attraktiver zu gestalten.
Das Pilotprojekt wird auf ausgewählten, großen Hofflächen im „Scholle“-
Bestand in Berlin-Tempelhof (Albrechtstraße/Felixstraße in Nähe des
Francke-Parks) realisiert. Untersuchungen im Vorfeld haben ergeben,
dass dort großes Potenzial für die Erhöhung der lokalen Biodiversität
besteht. Ein Ziel ist die Verdopplung der Wildbienenarten. Durch die Ein-
richtung von Beeren-, Kräuter- und Schmetterlingshöfen kann auch die
Vielfalt anderer Tier- und Pflanzenarten innerhalb weniger Jahre deutlich
erhöht werden. Gleichzeitig profitieren die Bewohner von mehr Natur
in ihrem direkten Umfeld. Die praktischen Arbeiten zur ökologischen
Umgestaltung beginnen im Frühjahr 2018. In regelmäßigen Abständen
soll überprüft werden, ob der beabsichtigte Erfolg zur Erhöhung der
Artenvielfalt eintritt oder gegebenenfalls nachgesteuert werden muss.
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Stadtbauund Stadtentwicklung
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
Nachbarschaftscafé Friedrich
Angebot für Senioren
Seit 1978 besteht die Be-
gegnungsstätte der Caritas
an der Friedrichstraße 42
in Neuss. In Kooperation
mit der Neusser Bauverein
AG, gefördert durch den
Diözesan-Caritasverband
Köln und unterstützt von
der Stadt Neuss wurde sie
umgebaut und renoviert
und hat nun als „Nach-
barschaftscafé Friedrich“ neu eröffnet. In nahegelegenen Gebäuden der
Neusser Bauverein AG befinden sich zahlreiche Seniorenwohnungen. Ziel
ist es, Menschen ab 60 Jahren aus der Nachbarschaft miteinander ins
Gespräch zu bringen. Angeboten werden ein wöchentlicher Mittagstisch
und ein monatliches Nachbarschaftsfrühstück. Darüber hinaus sollen ein
Erzählcafé, eine Bücherbörse und weitere Aktionen initiiert werden.
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Mittwochs wird ein Mittagstisch im
„Nachbarschaftscafé Friedrich“ angeboten
Quelle: Neusser Bauverein
Baukulturwerkstatt in Bochum
Neue Chancen für den Bestand
Umbauen ist oft herausfordernder als neu bauen, lohnt sich aber immer.
Dies hat die Baukulturwerkstatt „Umbaukultur“ in Bochum verdeutlicht,
die die Bundesstiftung Baukultur und die StadtBauKultur NRW am 7. und
8. September 2017 in Bochum veranstaltet haben. Die Ergebnisse der
Veranstaltung nutzt die Stiftung für den kommenden Baukulturbericht
2018/19 zum Thema „Erbe.Bestand.Zukunft“, der sich mit Handlungs-
empfehlungen an politische Entscheider und Bauschaffende richtet.
Anhand von acht bundesweit ausgewählten Projekten wurde beispiel-
haft gezeigt, dass das Um- und Weiterbauen von Bestandsarchitek-
turen und -infrastrukturen einen lohnenswerten Eingriff bedeutet.
Die vorgestellten Projekte befassten sich mit Fragen des Werts von
Nachkriegsarchitektur und des Umgangs mit Denkmalen, neuen Wegen
der Nachverdichtung in Innenstädten und Chancen durch den Rückbau
von Stellflächen oder Nutzungskonzepten für Kirchen und leerstehen-
de Gebäude. Im Ergebnis erbrachte der Umbau jeweils eine deutliche
Verbesserung der räumlichen Situation gegenüber der Ausgangslage mit
Potenzial für die Baukultur und beteiligte Nutzer. „Menschen identifi-
zieren sich mit ihrer gebauten Alltagsumwelt, viele fühlen sich selbst
als Experten beim Umgang mit alter Gebäudesubstanz. Umbaukultur hat
dadurch auch immer eine soziale Komponente und ermöglicht Teilhabe
am Prozess des Umbauens“, so Tim Rieniets, Geschäftsführer der Stadt-
BauKultur NRW.
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