DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 2/2016 - page 11

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Akzentuierungen entschieden. Balkons und vor-
stehende Erker sorgen für helle Wohnräume und
einen freien Blick zur Norderelbe nach Süden, dem
Grasbrookpark imOsten und demGrasbrookhafen
mit den Marco-Polo-Terrassen im Norden.
„Die unterschiedlichen Fensterformate, Balkone,
Erker und Loggien werden durch die umlaufen-
de horizontale Bänderung zusammengezogen.
Dadurch wird der Baukörper trotz unterschied-
licher Bauherren zu einem zusammenhängenden
Ganzen“, erklärt Architekt Rudolf Rüschoff. Diese
Wirkung wird durch ein Wechselspiel aus Massiv-
und Glasbrüstungen unterstützt, das in die iden-
tischen übereinanderliegenden Wohnungstypen
Abwechslung bringt. Im Innenhof wird aus Kosten-
gründen der helle Verblendstein durch eine helle
Putzfassade in zwei Farbtönen ersetzt, die den
kompakten Innenhof aufhellt und für eine gute
Belichtung der Kinderspielflächen sorgt. Die In-
nenhöfe sollen einladend gestaltet werden, sie
sollen zu Begegnungen einladen.
Über einem (dem Hochwasserschutz dienenden)
Warft- und einem für gewerbliche Nutzung vor-
gesehenen Erdgeschoss liegen sechs Wohnebenen
mit 50 bis 100 m
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großen 2- bis 3- sowie einigen
4-Zimmer-Wohnungen. Einige Wohnungen rei-
chen über zwei Ebenen; sie sollen Wohnen und
Arbeiten zusammen ermöglichen. Zertifiziert
wurde das fernwärmeversorgte Gebäudemit dem
Hafencity-Gold-Standard, was einem Effizienz-
haus 55 entspricht.
Im Erdgeschossbereich des Baufeldes 57 sollen
u. a. Läden einziehen, „kleines Gewerbe, vielleicht
auch Wohnen und Arbeiten, etwas, das zu uns
passt“, erklärt Michael Wulf, Vorstandssprecher
des BVE. Außerdem soll das Kinderkulturhaus in
den genossenschaftlichen Teil einziehen, es ge-
hörte zu den Vorgaben der Stadt. Bauherr ist die
Lawaetz-Stiftung, Träger das Hamburg-Osdorfer
Kindermuseum Klick.
Parkplätze, auch mit Ladestation
Die ganze Hafencity ist chronisch knapp an Park-
plätzen, am Strandkai sollen 415 Autos unterir-
disch Platz finden, davon sind rund 100 Stellplätze
für den Genossenschaftsblock vorgesehen. Zwei
bis drei davon werden eine Ladevorrichtung für
Elektroautos haben. 1.800 Fahrradstellplätze be-
kommt das gesamte Projekt, rund 500 gehören
zu den 160 Genossenschaftswohnungen. Michael
Wulf freut sich sehr auf die Realisierung des Bau-
vorhabens. „Das ist eine äußerst attraktive Lage,
die in Hamburg zum Verkauf gestanden hat. Mit
der Elbphilharmonie und der hochwertigen Ar-
chitektur in der Nachbarschaft entsteht hier ein
besonderes Quartier.“
Volker Claussen, Leiter der technischen Abteilung
des BVE, spricht von dem „spannendsten, viel-
schichtigsten, aber auch schwierigsten Projekt
meines bisherigen Berufslebens.“ Man arbeite
mit sechs Architekturbüros und vielen Partnern
zusammen. Es gibt einen enormen Regelungs-
und Diskussionsbedarf, der der Komplexität des
Bauvorhabens und vielen technischen Besonder-
heiten, darunter der Ertüchtigung der Kaimauer
und dem Bau der Tiefgarage, geschuldet sei. Hier
sei noch viel Detailplanung vonnöten. Deshalb sei
mit einem Baubeginn auch erst 2016 zu rechnen.
Genossenschaftswohnungen
im Luxusquartier?
Angesichts der hohen Baukosten, u. a. aufgrund
der technisch aufwändigen Wasserlage werden
aber auch die Genossenschaftswohnungen nicht
wirklich günstig sein. Der BVE geht von einer Kalt-
miete von 12,50 €/m
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aus. Die Eigentumswoh-
nungen in den Türmen sollen sich preislich amne-
benan gelegenen Luxus-Wohnturm „Marco Polo“
orientieren, der mit die teuersten Wohnungen
Hamburgs beherbergt. Von bis zu 14.000 €/m
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wird gesprochen. Bei den freifinanzierten Miet-
wohnungen soll der Quadratmeterpreis bei ca. 20€
liegen.
Warum baut eine Genossenschaft in einem eher
teuren Quartier? „Zuerst ist eine vernünftige Mi-
schung in einem neuen Stadtviertel politisch wie
sozial hocherwünscht und sinnvoll“, sagt Wulf.
„Die Hafencity soll sich ja durch eine Vielzahl
unterschiedlichster Bauten und Angebote aus-
zeichnen.“ So haben bereits der BVE und weitere
Genossenschaften vor einigen Jahren amKaiserkai
gebaut. Am Lohsepark entstand ebenfalls preis-
werter öffentlich geförderterWohnraumdurch
Die geplante Bebauung des
Strandkais in der Hafencity Ham-
burg, Ansicht vom Dalmannkai
über den Grasbrookhafen nach
Süden. Links: der bereits gebaute
Marco-Polo-Tower und das
Unilever-Gebäude
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