STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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2|2016
BBSR-Forschungsprojekt
Visionen einer „Gartenstadt 21“
Wie können Stadtentwicklung und
Wohnungspolitik Ideen der Gartenstadt-
bewegung des frühen 20. Jahrhunderts
aufgreifen, um aktuellen Herausforderun-
gen in hochverdichteten Ballungsräumen
zu begegnen? Das Bundesinstitut für
Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
untersucht diese Frage im Rahmen einer
neuen Studie. In einem Zukunftslabor
werden gestalterisch-planerische Visionen
entwickelt, die neue Denk- und Lösungsansätze für wachsende Großstäd-
te und ihr Umland aufzeigen sollen.
Bewährten Ansätzen der Flächenentwicklung durch Bauträgermodelle
stünden neue Ansätze gegenüber, sagte Bastian Wahler-Żak, der die
Studie im BBSR leitet. „Modelle des gemeinschaftlichen Zusammenlebens
wie Genossenschaften kommen für immer mehr Menschen in Frage“, so
Wahler-Żak. „Wir möchten herausfinden, welchen Beitrag diese Ansätze
für eine integrierte Stadtentwicklung in den Ballungsräumen leisten
können.“
Die Gartenstadtbewegung entstand als Reaktion auf das durch die
Industrialisierung bedingte Wachstum der Großstädte. Die Bewegung
propagierte Stadterweiterungen und -ergänzungen mit vielen Freiräu-
men und geordneten Verkehrsverhältnissen. Siedlungen mit Gärten zur
Selbstversorgung, Parks und kleine Wohnhäuser mit Garten bildeten das
Ideal solcher Gartenstädte.
Die Wissenschaftler möchten aus ihrer Analyse künftige Visionen zur
„Gartenstadt 21“ ableiten, die den Diskurs über Stadtentwicklung und
Wohnungspolitik in den Ballungsräumen erweitern. Das Forschungs-
projekt ist Teil des BBSR-Forschungsclusters „Grün in der Stadt“, das
Handlungsstrategien und Maßnahmen zur Entwicklung und Qualifizierung
grüner Infrastruktur in den Städten entwickeln soll.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Quartiersmanagement
Neuer Nachbarschaftstreffpunkt
In Lübeck-Kücknitz hat die Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH mit
dem Bau von 38 seniorengerechten Wohnungen eine weitere Phase ihrer
Quartiersentwicklung im Wohngebiet Roter Hahn abgeschlossen. Ergän-
zend dazu wurde ein Quartiershaus errichtet, das im Dezember 2015
eröffnet wurde. Der moderne Neubau soll als Anlaufstelle und Treffpunkt
für nachbarschaftliche Kontakte dienen.
Für die TRAVE ist es das erste Mal, dass ein Gebäude eigens für die
Verwendung als Quartiershaus errichtet wird. Mit dieser Premiere will
das kommunale Unternehmen deutlich zeigen, dass sich seine Aktivitä-
ten nicht auf das Bauen und Vermieten von Wohnungen beschränken,
sondern dass es auch zu funktionierenden Nachbarschaften in möglichst
allen Quartieren Lübecks beitragen will.
Ein TRAVE-Mitarbeiter koordiniert künftig die Angebote im Quartiershaus
und ist als Ansprechpartner vor Ort. Auch Vereine, Verbände und ehren-
amtlich Tätige können Veranstaltungen oder Aktivitäten anbieten, sofern
sich diese vorrangig an die Mieter im Quartier Roter Hahn richten.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Erstmalig hat die TRAVE ein Quartiershaus als Neubau errichtet
Quelle: Trave
Vom Nutzen der Architekturfotografie
Was kann Architekturfotografie leisten, und welchen Status hat die Architekturfotografie heute? Fragen wie diesen will
sich die Publikation der Interessensgemeinschaft Architekturfotografie annähern. In zehn Bildepisoden mit Beiträgen
unterschiedlicher Fotografen und Texter werden die Beziehungen zwischen Architektur und Fotografie exemplarisch
dargestellt. Fotografien können Architekturgeschichte prägen und der Architektur einen kritischen Spiegel vorhalten. Sie
erzählen eine Geschichten der gebauten Umwelt, zeigen sie belebt oder unbelebt, inszeniert oder alltäglich, neu oder be-
reits im Stadium des Verfalls. Perspektiven und Ausschnitte geben einen Deutungsrahmen vor, der neben dem gebauten
oder landschaftlichen auch den ökonomischen und politischen Kontext umfasst.
LITERATURTIPP
Vom Nutzen der Architekturfotografie. Eine Publikation der IG Architekturfotografie, Angelika Fitz, Gabriele Lenz (Hrsg.).
Birkhäuser Verlag, 288 Seiten, 49,95 €, ISBN 978-3035605860
Quelle: BBSR