DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 2/2016 - page 8

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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2|2016
Neues Quartier für die Wilhelmsburger Mitte
Städtebaulicher Wettbewerb entschieden
Das Ergebnis des von der IBA Hamburg GmbH ausgelobten Wettbewerbs
„Wohnen für alle – mitten in Wilhelmsburg“, in dem Vorschläge für die Ge-
staltung eines Projektgebiets an der Dratelnstraße in Hamburg-Wilhelms-
burg gesucht wurden, steht fest. Der Siegerentwurf von DeZwarteHond
(Rotterdam, Köln) und RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Bonn,
Hamburg) sieht bis 2023 auf einer Fläche von 18,5 ha den Bau von ca.
1.400 Wohnungen, u. a. für Studenten, und einer Kita vor. Der Damm der
Wilhelmsburger Reichsstraße – eine bisher den Stadtteil durchschneidende
4-spurige Schnellstraße – wird nach ihrer Verlegung an eine Bahntrasse bis
auf einige trapezförmige Erhebungen abgetragen. Über die Nutzung dieser
sog. Jokerflächen sollen die künftigen Bewohnern entscheiden. Die von
dem Gewässer „Rathauswettern“ abzweigenden Arme sollen aufgewer-
tet und als fingerartige Grünzüge von der Parklandschaft in das Quartier
hineingezogen werden.
Es lagen vier Entwürfe vor; die Entscheidung fiel einstimmig und deckte
sich mit dem Stimmungsbild der Bürger. Das Preisgericht hat Empfehlun-
gen für die Weiterentwicklung ausgesprochen, die von den Büros in den
bestehenden Entwurf eingearbeitet werden.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
(v. l.) Oberbaudirektor Prof. Walter, IBA-Hamburg-Geschäftsführerin Pein, Preisgerichtsvorsitzende Spengler und Bezirksamtsleiter Grote. Rechts: der Siegerentwurf
Quelle: IBA Hamburg GmbH
Integration in Großsiedlungen
Anlässlich der Zuwanderungszahlen veröffentlichte der GdW Bundes-
verband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. ein
Positionspapier zum Thema Integration in großen Wohnsiedlungen, das
Handlungsempfehlungen für die Politik gibt. Es fasst bisherige Erfahrun-
gen zusammen und betont, dass die vorhandene Quartiersbevölkerung
und ihre sozialen Netzwerke nicht überfordert werden dürfen. Notwen-
dig sei daher eine sensible und kleinteilige Belegungspolitik, die auf die
Belastbarkeit der Nachbarschaften Rücksicht nehme. Bewährt hätten
sich freiwillige Kooperationsvereinbarungen zwischen Kommunen und
Wohnungsunternehmen, um soziale Spannungen in den Nachbarschaf-
ten zu vermeiden. Zudem dürften die Integrationsaufgaben nicht dazu
führen, den ganzheitlichen Ansatz des Programms „Soziale Stadt“ zu
vernachlässigen. Ein den Dimensionen der Herausforderung angemes-
senes Sonderprogramm „Integration“ sei zudem erforderlich, um die
Betreuung von Flüchtlingen in den Nachbarschaften zu unterstützen.
Dieses Programmmüsse auch Wohnungsunternehmen offenstehen, um
Personal für integrative Maßnahmen finanzieren zu können.
Der VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e. V. machte
zudem im Januar 2016 mit einer Ausstellung in Rostock auf die
Thematik aufmerksam. Auf der Eröffnung wurden städtebauliche,
wohnungswirtschaftliche, sozialpolitische und ökologische Aspekte
von Großwohnsiedlungen diskutiert – auch im Hinblick auf das Thema
Integration und die aktuelle Unterbringungssituation von Flüchtlingen.
POSITIONSPAPIER
Weitere Informationen:
un
d
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Quelle: DeZwarteHond und RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten
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