DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT 06/2016 - page 62

MARKT UND MANAGEMENT
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6|2016
Tipps für einen erfolgreichen ERP-Systemwechsel
Die beste Software gibt es nicht
Die Einführung eines neuen ERP-Systems ist eine auf Jahre angelegte Investition. Da künftig immer mehr
Aufgaben eines Wohnungsunternehmens elektronisch abzubilden sind, erhöht sich die Relevanz der Ent-
scheidung für eine Software zusätzlich. Der vorab häufig anzutreffende Erfahrungsaustausch birgt ein
hohes Risikopotenzial, da sich die internen Prozesse und Anforderungen der Unternehmen z. T. erheblich
voneinander unterscheiden. Eine Tagung gab Ratschläge zur Entscheidungsfindung und Systemintegration.
Eines der derzeit aktuellsten IT-Themen der
Wohnungswirtschaft ist der Wechsel auf ein neu-
es ERP-System, da die Aareon AG die von vielen
Anwendern genutzte Software GES mittelfristig
auslaufen lassen wird. Aufgrund der Vielzahl der
von einer Systemumstellung betroffenen Firmen
werden die Softwareanbieter in den kommenden
Jahren in puncto Beratung, Service und Pro-
grammierung an die Grenzen ihrer personellen
Ressourcen geraten. Es lohnt sich also, bereits
jetzt den Systemwechsel vorzubereiten. Um klei-
nere und mittlere Unternehmen bei dieser Auf-
gabe zu unterstützen, widmete sich die Tagung
„Erfolgreiche Unternehmensführung und die
Bedeutung der IT – Praxisforum ERP-Systeme:
Planung, Auswahl & Einführung“, ausgerichtet
von der BBA – Akademie der Immobilienwirt-
schaft e. V., speziell den nicht-SAP-basierten
Anwendungen.
Die Veranstaltung zeigte, dass besonders drei
Faktoren für die Umsetzung eines ERP-System-
wechsels erfolgskritisch sind: ein Anforderungs-
katalog, der die Bedürfnisse des Unternehmens
detailliert abbildet, die frühzeitige Einbindung
und Schulung der Mitarbeiter sowie eine struk-
turierte Testphase der neuen Software. Diese
Aspekte werden im Folgenden näher betrachtet.
Anforderungen definieren, nach vorne denken
Das Risiko einer Fehlentscheidung bei der Auswahl
eines ERP-Systems besteht durchaus. Software ist
ein immaterielles und komplexes Produkt, dessen
Nutzen sich erst in der Anwendung erschließt.
Umso wichtiger ist ein sorgfältig vorbereiteter
und durchgeführter Auswahlprozess, umdas best-
mögliche Produkt für das Unternehmen zu finden.
Besonders wichtig: Beim Auswahlprozess sollten
Gefühle eine untergeordnete Rolle spielen.
Während bei der Beurteilung der Servicequalität
und der Kompetenz der Ansprechpartner auf Her-
stellerseite eine subjektive Einschätzung erfolgen
Julia Loeser
Referentin für
Unternehmenskommunikation
BBA – Akademie
der Immobilienwirtschaft e. V.
Berlin
Quelle: BBA
Rechenzentrumsbasiertes System oder Inhouse-Lösung? Eine
individuelle Entscheidung, die von den ERP-Anwendern und
Tagungsteilnehmern kontrovers diskutiert wurde
„Arbeiten Sie nicht nur die Standardprozesse ab – gerade die Abbildung von Spezialfällen
zeigt, ob die Software praxistauglich ist“, so die Erfahrung von dem Referenten und IT-
Sachverständigen Dieter Klapproth (M.)
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