NEUBAU UND SANIERUNG
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6|2016
GWG München erhält Deutschen Bauherrenpreis Neubau 2016
Hohe Wohnqualität an verkehrsreicher Straße
Die Planung der Häuser an der Bad-Schachener-Straße gestaltete sich herausfordernd, weil die Lärm-
emissionen von Süden kommen. Ein durchdachtes Konzept der Wohnbebauung ermöglichte an dieser
verkehrsreichen Straße eine hohe Wohnqualität. Das Ergebnis sind helle, unterschiedlich gegliederte
Wohnungen mit großen Freiflächen in den Höfen. Dafür gab es u. a. den Deutschen Bauherrenpreis.
Die Wohnanlage in der Münchener Bad-Scha-
chener-Straße gehört zur Maikäfersiedlung, die
mit Baubeginn 1938 als ältestes GWG-Quartier
notiert ist. Das Stadtviertel wurde seit 1994
schrittweise erneuert, wobei die Bebauung ent-
lang der Bad-Schachener-Straße den Charakter
der sanierten Maikäfersiedlung stark prägt, da
die Straße zu den großen Verkehrsadern Mün-
chens zählt. Für die nördliche, straßenbeglei-
tende Bebauung ergibt sich durch die Lage ein
wesentlicher Konflikt: Erwünschtes Licht kommt
maßgeblich aus derselben Richtung wie uner-
wünschter Lärm. Der Verkehrslärm und die Ver-
schattung erwiesen sich dabei als architektoni-
sche Herausforderungen.
Um die Wohnungen ausreichend zu besonnen,
aber gleichzeitig vor Lärm zu schützen, hat das
Darmstädter Architekturbüro Florian Krieger Ar-
chitektur und Städtebau GmbH eine ausgefeilte
Gebäudegeometrie entwickelt. Mit diesem Kon-
zept errang das Büro den ersten Platz bei demvon
der GWGMünchen ausgelobten Architekturwett-
bewerb.
Gebäudegeometrie und konstruktive
Maßnahmen schaffen ruhige Wohnungen
Um also die Wohnanlage ausreichend zu beson-
nen und gleichzeitig vor Lärm zu schützen, wurde
eine „kammartige“ Grundrissstruktur entwickelt,
die mit der rhythmisch alternierenden Gebäude-
höhe korrespondiert. Als Grundlage diente eine
Verschattungsstudie, die den Sonnenlichteintrag
über den Tag im Sommer- und Wintermodus ana-
lysierte.
Durch den Wechsel von tiefen und schmalen Ge-
bäudeabschnitten entstehen große Innenhofbe-
reiche. Diese werden durch die Terrassierung der
tiefen Gebäudeteile und die – mit Lärmschutz-
schirmen aus Glas ausgestatteten – Höhenein-
schnitte gut besonnt und sind ruhig. Ergänzend
kompensiert ein konstruktiver Erschütterungs-
schutz die Vibrationen, der unter den Gebäuden
verlaufenden U-Bahn-Trasse.
Die im Grunde aus der Not entwickelte Gebäu-
degestalt ermöglicht jedoch nicht nur ruhige
qualitätsvolle Wohnungen, sondern gibt als
Lärmschutzbebauung der historischen Maikäfer-
siedlung ein repräsentatives Gesicht mit hohem
Nadine Kölmel
Unternehmenskommunikation
GWG Städtische Wohnungsgesell-
schaft München mbH
Quelle: GWG München