DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT 06/2016 - page 23

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Nutzung der ca. 3.500m2 großen Immobilie. Was
sollte entstehen? Und was sollte das Entstehende
symbolisieren?
Die Idee, imMagazingebäude einen Indoor-Spiel-
platz unterzubringen, führte im Aufsichtsrat der
HaWoGe zu Diskussionen über Notwendigkeiten
und Risiken. Der vertrauensvolle Austausch mit
der Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle-
Merseburg e. G. (BWG), die seit 2009 einen In-
door-Spielplatz, das BWG-Erlebnishaus, betreibt,
führte schließlich zumErfolg. BWG-Vorstand Lutz
Haake unterstütztemit vielen Informationen zum
Projekt und trug somit sehr zur Entscheidungsfin-
dung bei. 2012 fiel der einstimmige Beschluss zur
Umsetzung des Projekts.
Lieblingsbaustelle
Die Baustelle war von Anfang an die Lieblingsbau-
stelle aller damit betrautenMitarbeiter, einProjekt,
das alle mit sehr viel Leidenschaft verwirklichten,
denn es sollte mit dem HaWoGe-Spiele-Magazin
etwas ganz Besonderes entstehen.
Ende 2011 fand ein Meilenstein für die Sicherung
des Magazingebäudes statt. Das Dach wurde er-
neuert und die Fassade neu verputzt. Nach den
Maßgaben des Denkmalschutzes wurden neue
Fenster eingebaut. Für diese Arbeiten wurden
Fördermittel in Höhe von rund 1,06 Mio. € ver-
wendet. Die Planung des weiteren Ausbaus und
der späteren Nutzung zog sich bis 2013 hin. Ein
Teamaus Fachplanern für Statik, für Brandschutz,
für Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro ergänzte
die beidenHaWoGe-Bauingenieure. Die Planungen
und die späteren Arbeiten waren ungewöhnlich
und vielseitig, schließlich betrat die HaWoGe neben
denkmalpflegerischen Aspekten mit Blick auf die
geplante Nutzung als Indoor-Spielplatz in vielen
Belangen Neuland.
Die drei Treppenhäuser des alten Magazinge-
bäudes waren hinsichtlich der Anforderungen an
den Brandschutz ein Vorteil. Damit wurden von-
einander abgegrenzte Spielbereiche geschaffen.
Dies begünstigte eine spezielle Anordnung der
verschiedenen Nutzungen, sodass heute unter-
schiedliche Lärmzonen bestehen – und ein Quali-
tätsmerkmal des Hauses darstellen.
Außergewöhnlichstes Projekt der
Unternehmensgeschichte
Das historische Gebäude weist große Räume mit
Hallencharakter auf. Jede Etage verfügt über ca.
1.000m2 Fläche. Die Räumlichkeiten gaben in ge-
wissem Maße vor, wo welche Spielgeräte unter-
gebracht werden können, wo z. B. die Trampolin-
arena (ein Trampolinbereich, der auch ein Karussell
und Geschicklichkeitsspiele beinhaltet) und der
Funpark (mit verschiedenen Rutschen, Kletter-
möglichkeiten und Elektrokartbahn) stehen kön-
nen. Die Anordnung der Spielnutzungen erfolgte
jedoch nicht zufällig. Eine Projektgruppe aus zwölf
Mitarbeitern und Azubis besuchte gemeinsammit
fünf Kindern – den sog. Testkindern – mehrere In-
door-Spielplätze in Niedersachsen, Sachsen und
Sachsen-Anhalt und eruierte, welche Spielgeräte
zumKonzept und den Räumlichkeiten passten.
Die 1992 gegründete HaWoGe ging aus
dem ehemaligen kommunalen Eigenbetrieb
Gebäudewirtschaft der Stadt hervor. Eigen-
tümerin ist zu 20% die Stadt Halberstadt
und zu 80% die NOSA GmbH, eine Holding
der Stadt Halberstadt.
Die HaWoGe verwaltet 4.162 eigene Woh-
nungen, 90 eigene Gewerbeeinheiten sowie
276 Wohnungen und 20 Gewerbeeinheiten
für Dritte. Sie verfügt über 879 eigene Ga-
ragen und 1.016 Pkw-Stellplätze. 27 Mitar-
beiter und 7Auszubildende arbeiten bei dem
Unternehmen. Von 2003 bis 2014 wurden
im Rahmen des Stadtumbau-Ost 1.008
Wohnungen bzw. 64.889 m2 Wohnfläche
abgerissen. 216Mio. € flossen seit 1992 in
die Modernisierung und Instandhaltung des
Wohnungsbestands.
HAWOGE
Gastrobereich mit Spielecke im Erdgeschoss
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Quelle: Denny Labuschat
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