STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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11|2016
Ein Quartier blickt nach vorn“. Rund 15.000 €
investiere die VIVAWEST insgesamt jährlich in
die Quartiersentwicklung.
Die Aktiven sind stolz auf den Preis, den sie als
Ansporn empfinden. „Entscheidend ist jetzt, dass
die Dynamik für Projekte und Kooperationen nach
der Beendigung der Förderphase der Sozialen
Stadt fortgesetzt wird – aus den verbleibenden
dauerhaften Strukturen heraus“, sagt Bürger-
meister Stockhoff. Er verweist auf die Stadtteil-
konferenz, die neuerdings von einer Gruppe aus
Bürgern, Vereinsvertretern und Mitarbeitern
eines örtlichen Wohnungsanbieters organisiert
wird. Ziel der Akteure ist es, ihre Arbeit möglichst
nachhaltig fortzusetzen, den Projekten eine lang-
fristige Perspektive zu geben. Dabei setzen sie
auf Klassiker wie regionale Feste. So wird zum
Ende des Jahres ein Weihnachtsmarkt vorberei-
tet. Der findet natürlich auf dem Brunnenplatz
statt.
Einmal in Berlin, einmal in
Dorsten-Hervest: strahlende
Gesichter. Die Preisübergabe
wird erneut beim 10. Fest der
Kulturen auf dem Brunnenplatz
in der Zechensiedlung „Fürst
Leopold“ gefeiert
Zum neunten Mal wurde 2016 der „Preis Soziale Stadt“ ausgeschrieben. Der Wettbewerb wird getragen von
der AWO Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, dem Deutschen Städtetag, dem GdW Bundesverband deutscher
Wohnungs- und Immobilienunternehmen, dem Deutschen Mieterbund und dem vhw Bundesverband für
Wohnen und Stadtentwicklung. Der Preis wird u. a. durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,
Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) unterstützt (siehe auch DW 8/2016, S. 8).
BEISPIELE SOZIALEN ENGAGEMENTS IN STÄDTEN UND QUARTIEREN
Weitere Informationen:
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
von VIVAWEST, Dorstens Bürgermeister Tobias
Stockhoff sowie Monika Engfer und Ute-Maria
Schlebusch vom Verband Evangelische Kirchen-
gemeinde Dorsten als weitere Projektpartner die
Ehrung im Sommer 2016 in Berlin entgegenneh-
men. Ein besonderes Merkmal der Zusammenar-
beit in Hervest, so Dorstens Bürgermeister Tobias
Stockhoff, sei die kooperative Zusammenarbeit
und die Wertschätzung der Partner. Aus dieser
Haltung habe sich eine besondere Zielstrebigkeit
und Verbindlichkeit in den Projekten ergeben.
Kooperatives, ressortübergreifendes
Engagement
„Den Preis haben wir zu Hause noch einmal feier-
lich überreicht. Das musste sein.“ Uwe Goemann,
seit neun Jahren Mitglied der Geschäftsführung
der VIVAWEST-Stiftung, erzählt, dass die in Ber-
lin vergebene Urkunde vervielfältigt und bei dem
jährlichen „Fest der Kulturen“ auf dem Brunnen-
platz in Dorsten-Hervest noch einmal öffentlich
überreicht wurde. Denn am Brunnenplatz, einer
ehemaligen Ladenzeile, haben das Außenbüro
der VIVAWEST, die Begegnungsstätte und das
Büro des Bergbauvereins ihren Sitz. „Man sieht
sich einfach mehrmals am Tag, das hilft“, so
Goemann.
Ältere Bewohner der Siedung, die sich teils noch
aus der Arbeit auf der Zeche kennen, treffen sich
in der Begegnungsstätte zum Kartenspielen und
zum Pläneschmieden. Aus dem Kreis sei die Idee
entstanden, ein Fest zu veranstalten, bei dem die
Ernte aus demGarten gemeinsam verzehrt wird.
Auch das türkische Zuckerfest, so Goemann, wer-
de jedes Jahr gemeinsam gefeiert. Der Auslän-
deranteil in der Siedlung, überwiegend ist man
türkischer Herkunft, liege bei 30%. Die Mitarbei-
ter der VIVAWEST arbeiten eng mit den Ehren-
amtlichen zusammen. Aus diesem Grund heißt
das Projekt auch „Public. Private. Partnership: