Controller Magazin 3/2019 - page 97

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Liebe Leserinnen und Leser,
das Thema Supply Chain Risk Manage-
ment schien in den letzten Jahren
zunehmend aus der Tagesordnung der Top
Risiko Themen zu verschwinden, nachdem
viele Unternehmen die Wichtigkeit des
Themas erkannt und ihre Anstrengungen
nach höherer Transparenz und aktiver
Risikokontrolle verbessert hatten.
Daneben waren und sind auf dem Markt viele
Unterstützungsleistungen angeboten worden,
von der Beratung durch Unternehmensberater
und Wirtschaftsprüfer, ein großes Angebot an
Softwarelösungen und nicht zuletzt durch den
RMA Leitfaden für Supply Chain Risk Manage­
ment, der 2017 veröffentlicht wurde und als
Download auf der RMA Website angefordert
werden kann. Versicherer und Rückversicherer
boten Versicherungsschutz für Rückwirkungs­
schäden mit signifikanten Limiten zu günstigen
Prämien an. Die Unternehmen schienen das
Thema zumindest im Bereich der wirtschaft­
lichen Folgen zunehmend im Griff zu haben.
Doch unter der Oberfläche sind viele Punkte
offen oder ungeregelt geblieben. Einer davon
betrifft die Risikoquantifizierung. Lösungs­
ansätze gibt es einige, praktisch umgesetzt
sind jedoch nur wenige.
Als es 2018 bei einem Zulieferer der Auto­
mobilindustrie zu einem Feuerschaden kam
und die Betriebsunterbrechung erheblich
länger dauerte als zuerst geschätzt, kam es
bei namhaften OEM´s zu hohen dreistelligen
Millionenschäden. Die Auswirkung dieses
Zulieferers auf die Lieferkette wurde anfangs
deutlich geringer eingeschätzt. Ein großer
Anteil konnte im Rahmen der bestehenden
Rückwirkungsschadendeckungen an die
Versicherer weitergegeben werden, welche
allerdings das Portfolio der Versicherer für
diese Deckung erheblich belastete.
Die Folge war, dass 2019 die Selbstbehalte
und Prämien für die Deckung angehoben und
Limite gesenkt wurden.
Plötzlich stellen sich wieder die Fragen:
 Haben wir Zuliefererrisiken richtig
eingeschätzt?
 Wissen wir wie viel Ausfälle kosten?
 Sind adäquate Maßnahmen zur
Risikomitigation definiert und auch wirksam?
 Ist die Versicherungsdeckung ausreichend?
Eigentlich sind die Unternehmen doch schon
lange darauf eingestellt und haben sich diese
Themen ausreichend Raum im Risikomanage­
ment verschafft, oder?
Der RMA Arbeitskreis (AK) Supply Chain Risk
Management hat seine Arbeit nach einer
Pause wieder aufgenommen und ist aktueller
denn je. Einen Bericht zur Auftaktsitzung
dieses Jahr finden Sie auf der nächsten Seite.
Zum nächsten Termin am 27.06.2019 wird der
AK sich dem Augenmerk „Quantifizierung von
Supply Chain Risiken“ annehmen, die Best
Practice sammeln und kritisch hinterfragen
und an Lösungen arbeiten. Wir freuen uns
über rege Teilnahme. Da dieser AK ein offener
ist, freuen wir uns auch über neue Interessenten.
Auch Nichtmitglieder der RMA als Gäste sind
immer willkommen.
Mit dem Frühling erwachen natürlich wieder
viele Arbeitskreise und Aktionen der RMA
(siehe auch „Top Events“), die Gelegenheit zum
Feedback und neue Ideen geben. Ich freue
mich darauf. //
Bis dahin mit den besten Grüßen,
Michael Jahn-Kozma
CM Mai / Juni 2019
Supply Chain Risk Management
Dauerbrenner im Risikomanagement
Michael Jahn-Kozma
TOP
EVENT
6. Juni 2019
– Sitzung des Arbeitskreises
„Risikoquantifizierung“ in München
27. Juni 2019
– Sitzungen der Arbeitskreise
„Supply Chain Risk Management“ sowie
„Risikomanagement und Controlling“
11. Juli 2019
– Sitzung des Arbeitskreises
„Risikomanagement in der Energiewirtschaft“ bei
den Stadtwerken Lindau
25. September 2019
– Start des nächsten
Fortbildungsprogramms Enterprise Risk Manager
(Univ.)
21./22. Oktober 2019
– Risk Management
Congress in Berlin
Impressum
Ralf Kimpel
Vorsitzender des Vorstands der
Risk Management Association e. V.
V.i.S.d.P.
RMA-Geschäftsstelle
Risk Management Association e. V.
Zeppelinstr. 73, D-81669 München
Tel.: +49.(0)1801 – RMA TEL (762 835)
Fax: +49.(0)1801 – RMA FAX (762 329)
E-Mail:
Web:
Prof. Dr. Werner Gleißner
Tel.: +49.(0)711- 79 73 58 30
1...,87,88,89,90,91,92,93,94,95,96 98,99,100,101,102,103,104,105,106,107,...116
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