CONTROLLER Magazin 5/2015 - page 111

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Betriebswirtschaftliches zu Industrie 4.0
Ein Symposium „Unternehmenssteuerung
im Zeitalter von Industrie 4.0“ mit ICV-
Expertenvorträgen hat am 30. Juni in Ulm
stattgefunden.
Einhellige Meinung von Referenten wie Zuhö-
rern: Es geht längst nicht mehr um das „ob“ bei
Industrie 4.0 mitmachen, sondern ausschließ-
lich um das „wie?“. Hier zeigten Unternehmens-
beispiele, dass nicht alles, was (technisch)
möglich, sondern „das Richtige“ zu tun ist.
Veranstalter des Symposiums waren das Inter-
national Performance Research Institute (IPRI)
und das Institut für Technologie und Prozess-
management der Universität Ulm (ITOP) in
Zusammenarbeit mit der IHK Ulm und dem ICV.
ICV-Mitglieder kamen auch bei dieser Veran-
staltung in den Genuss einer ermäßigten Teil-
nahmegebühr.
Zu den Referenten gehörte Philipp Raunitschke
von der Firma ESTA. Er stellte unter der Über-
schrift „Zeitverschwendung oder Notwendigkeit?“
das Herangehen seines eher kleineren KMU an
I4.0 vor. Sein Resümee: „Wir haben nicht vor
alles zu tun, was technisch möglich ist, sondern
das Richtige.“ Die Beschäftigung mit I4.0 lohne
so den betriebenen Aufwand. „Wir sind uns
sicher, die Zukunft wird uns Recht geben.“
Harald Klaiber, Mitglied der Geschäftsführung &
CFO der Carl Zeiss Industrielle Messtechnik
GmbH, zeigte mit seinem Vortrag über das Her-
angehen seines Unternehmens an I4.0: Sein
Unternehmen befindet sich in einem Transfor-
mationsprozess. Klaiber machte deutlich, dass
es keinen „Blueprint“ für I4.0-Einführungen –
selber spricht man bei ihm von „Digitalisierung“
– gebe, „jeder muss da seinen Weg finden“. Sein
Rat: „Nicht verzetteln! Die relevanten Bereiche
identifizieren und darauf konzentrieren!“
Dem Thema „Controlling im Kontext von Indust-
rie 4.0“ widmeten sich anschließend der ICV-
Vorsitzende, Siegfried Gänßlen, und Goran
Sejdic (IPRI), Koordinator der ICV-Ideenwerk-
statt. Sejdic stellte die Ideenwerkstatt-Umfrage
„Industrie 4.0 und Controlling“ und den jüngst
veröffentlichten Dream-Car-Bericht vor. Auch
bei Siegfried Gänßlen ging es um die wesent-
lichen, von I4.0 beeinflussten Controlling-Pro-
zesse (angelehnt an das IGC-Prozessmodell).
„Industrie 4.0 verändert das Controlling absolut“,
zeigte sich Gänßlen überzeugt. „Auch hier wer-
den Controllern viele Routinen abgenommen.
Controller wiederum werden zu Veränderungs-
treibern.“
Zum Abschluss des Symposiums gewährte
schließlich Ingo Köder von der Fa. STIHL einige
grobe Einblicke in „Industrie
ie
I4.0 dort angegangen wird, wo STIHL inzwi-
schen steht. Auch, wenn man dort „den Stein
des Weisen noch nicht gefunden“ hat, wie
Köder formulierte, gab es doch einige konkrete
Schilderungen. Köders Fazit zu I4.0: „Wir wer-
den nicht rennen, aber wir werden weitergehen.“
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FAK Kommunikations-Controlling diskutiert „Integrated Reporting“
Der ICV-Fachkreis Kommunikations-Controlling traf sich am
9./10. Juli in Leipzig. Der Gastgeber des FAK-Treffens, das Insti-
tut für Kommunikations- und Medienwissenschaften der Univer-
sität Leipzig, sorgte für hervorragende Arbeitsbedingungen im
Herzen der Messe-Stadt.
Im Auftakt-Vortrag stellte Prof. Dr. Ansgar Zerfaß, Professor für Strate-
gische Kommunikation an der Universität Leipzig, Ergebnisse des Euro-
pean Communication Monitor 2015 vor, die lebhaft diskutiert wurden.
Anschließend präsentierte Dr. Christine Viertmann vom Lehrstuhl für
Strategische Kommunikation der Universität Leipzig, erste Ergebnisse
des Forschungsprogramms Value Creating Communication der Akade-
mischen Gesellschaft für Unternehmensführung & Kommunikation.
Hervorzuheben ist daraus ihre Feststellung, dass amerikanische Litera-
turquellen das von DPRG und PRVA unterstützte ICV-Grundmodell für
Kommunikations-Controlling auffällig oft und als Standard würdigen.
Den Einstieg in das übergreifende Thema des zweitägigen FAK-
Treffens, Integrated Reporting, bereitete dann der Impulsvortrag von
Dr. Walter Schmidt, Executive Advisor des ICV-Vorstands: „Integrated
Reporting: Was ist das und was bedeutet das für den Erfolg von Unter-
nehmen?“ Darauf basierend arbeitete der Fachkreis am Folgetag in
Arbeitsgruppen an der Beantwortung der Frage, wie mit Kommunika-
tions-Controlling die Umsetzung der Kommunikationsziele im Rahmen
eines übergeordneten Modells – in diesem Fall „Integrated Reporting“ –
zu unterstützen wäre.
Die Ergebnisse der konstruktiven Diskussionen werden in einem
Beitrag der Ausgabe November / Dezember des „Controller Magazin“
vorgestellt.
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Hoch hinaus geht es immer für die Mitglieder des ICV-Fachkreises Kommunikations-
Controlling. Die Mittagspause ihres Treffens nutzten sie für eine exklusive Führung auf
den Turm der als Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs und des Thomanerchores
weltweit bekannten Leipziger Thomaskirche.
CM September / Oktober 2015
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