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Foto: Mexcon 2016
Mexcon.
Keynote-Speaker Sascha Lobo verbreitete Optimismus.
Keynotespeaker der Mexcon war die „Internetkoryphäe“
Sascha Lobo. Seine Botschaft lautete: „Digitalisierung und
Veranstaltungen schließen sich nicht aus, sondern ergänzen
sich.“ Soziale Medien verfolgten das gleiche Ziel wie ein Kon-
gress: Informations- und Erfahrungsaustausch. Kombiniere
man die virtuelle mit der realen Welt, entstünde ein enormer
Multiplikator-Effekt, der ohne Digitalisierung einfach nicht
möglich sei.
André Wilkens, Politikwissenschaftler und Autor, diskutierte
mit Professor Wolfgang Henseler, Creative Managing Direc-
tor der Sensory-Minds GmbH über den richtigen Mix zwi-
schen Online- und realen Meetings. Beide Experten waren
sich einig: Digitale Tools können unterstützend wirken, aber
den menschlichen Kontakt nicht ersetzen. Analoge Veranstal-
tungen, bei denen Menschen aufeinandertreffen und mitei-
nander kommunizieren, werden im Gegenteil gerade durch
die Digitalisierung neuen Aufwind bekommen. Als vorbildlich
wurde von den Rednern die Konferenz „Republica“ in Berlin
hingestellt. Diese Konferenz habe entscheidend zur Verbrei-
tung des Themas „Digitalisierung“ beigetragen. Die Republica,
die im Jahr 2016 wenige Tage vor der Mexcon zum zehnten
Mal durchgeführt wurde, verzeichnete rund 8.000 Teilnehmer
sowie 770 internationale Sprecher aus 60 Ländern und bot
rund 500 Sessions auf 17 Bühnen.
Joachim König, Präsident des EVVC Europäischer Verband
der Veranstaltungs-Centren, forderte zum Schluss der Mex-
con: „Die Veranstaltungsbranche muss Vorreiter sein und neue
Formate für den Wissenstransfer gestalten.“ Nach Einschät-
zung des EVVC-Präsidenten war die Mexcon
ervorragender Impulsgeber“ und hat mit der Kombina-
tion von spannenden Keynotes, interaktiven Sessions und Ver-
bandstagungen ihre eigene Zukunftsfähigkeit bewiesen. Die
diesjährige dritte Ausgabe des Fachkongresses habe gezeigt,
welch wichtige Rolle man als Plattform für die Zukunftsgestal-
tung der Veranstaltungsbranche einnehme.
Apps versprechen eine Revolution
Wie zu hören war, gibt es jetzt schon erprobte und zuverläs-
sige Smartphone-Applikationen, die zum Beispiel die Besu-
cher von Messen und Kongressen durch die Messehallen oder
Events und „Social Media“
lieben sich
FACHKONGRESS.
Die digitale Transformation ist der treibende Faktor für die
Entwicklung der Veranstaltungsbranche. Das ist das Fazit der diesjährigen „Mexcon
– Meeting Experts Conference“ in Berlin. Vom 6. bis 7. Juni diskutierten über 500
Fachbesucher mit 45 Referenten über die Auswirkungen der digitalen Transformation
auf die Art, wie künftig Tagungen und Events durchgeführt werden.
zu bestimmten Workshop-Räumen führen können. Keiner
muss sich mehr „treiben“ lassen, um auf einer Messe etwas
Neues zu finden. Eine App kann einen interaktiven Hallenplan
bieten und das komplette Ausstellerverzeichnis noch dazu –
ebenso wie das Tagesprogramm und ein Produkt-Listing. So
eine App lässt sich auf jede Messe zuschneiden und mit einem
Content-Management-System verknüpfen. Im Einzelnen sind
folgende Schritte denkbar:
1.
Der Veranstalter ermöglicht am Eingang den kostenlosen
Zugang (zum Beispiel per Mail) zu seiner App. Der Besu-
cher legt sein Profil mit seinen Interessen an und gibt die
Daten frei.
2.
Der interaktive Hallenplan führt den Besucher zu den be-
vorzugten Ausstellern. Die App schlägt zusätzlich passende
Kontakte zum Netzwerken vor.
3.
An den Ständen gibt es zusätzliche Informationen über die
angebotenen Produkte und Preise. Bei Vorträgen gibt es Zu-
satzinformationen zum jeweiligen Redner.
4.
Der Veranstalter sammelt anonymisierte Daten über Besu-
cherströme und wirbt damit. Der Aussteller erreicht den
Besucher auch noch nach der Messe mit aktualisierten An-
geboten (Push-Services).
Wichtig für die Akzeptanz solch einer App ist ihre Ausrich-
tung an Datenschutzregeln. Dann erscheinen die Einsatzge-
biete des Mediums als sehr groß.
Martin Pichler
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