Personalmagazin 7-2018 - page 93

Vieles spricht für die Speichertechnik in einer Datenwolke,
der sogenannten Cloud: Alle benötigten Daten lassen sich über
sie im Web zur jederzeitigen Verfügbarkeit ablegen, ohne dass
Arbeitsspeicher auf den lokalen Medien verbraucht wird. Die
Cloud ist dabei nicht nur praktisch, sondern auch günstiger als
die herkömmliche Datenspeicherung vor Ort, auch On-Premi-
se-Speicherung genannt. Investitionen in Computer-Hardware
für die Speicherung von Personaldaten kann sich das Unterneh-
men sparen. Zusätzliche Ersparnisse entstehen dadurch, dass
sich das Unternehmen weder um Sicherheitsupdates noch um
Viren-Software kümmern muss.
Die Cloud gilt zudem als sehr sicher, sicherer sogar als die
On-Premise-Systeme. Denn: Erstens werden die Daten mit mo-
dernster Verschlüsselungstechnik gespeichert. Und da die Daten
nicht auf Rechnern vor Ort gespeichert sind, sondern auf den
Rechnern des Cloud-Anbieters, gehen sie im Falle eines Was-
serschadens oder eines Feuers im firmeneigenen Gebäude nicht
verloren. Zwar könnten die externen Cloud-Server auch beschä-
digt werden, aber selbst dann wären die Daten nicht verloren.
Warum? Die Cloud-Anbieter arbeiten mit Backups, erstellen also
gesicherte Kopien von Daten.
Cloud verdrängt On-Premise-Systeme
Wegen dieser Vorteile wird die Cloud inzwischen auch von Fir-
men angeboten, die auf Lohnabrechnungssoftware spezialisiert
sind. „Die klassischen On-Premise-Systeme werden den neuen
digitalen und über viele Standorte laufenden Arbeitsprozessen
nicht mehr gerecht. Es ist also unverzichtbar, cloud-basierte
Lösungen anzubieten, wenn man sich in unserem Bereich be-
haupten möchte“, meint Tobias Goers, Vertriebsleiter für kleine
und mittelständische Unternehmen (KMU) bei ADP, dem größ-
ten Anbieter von Lohnabrechnungssoftware in Deutschland.
Payrolldaten sind natürlich hochsensibel und von daher beto-
nen die Anbieter die Sicherheit der Cloud. „Erfahrene Anbieter
verwenden aktuellste Sicherheitstechnologien (wie Verschlüsse-
lung Anm. d. Red.) und können durch automatisierte Prozesse
sicherstellen, dass alle Datenschutz-Anforderungen eingehalten
werden. Zudem werden die Zugriffsrechte auf die Daten durch
ein Zugangs- und Identitätsmanagement geregelt“, sagt Tobias
Goers von ADP. Michael Eß, Leiter Produktmanagement bei Da-
tev, ergänzt: „Ein Dienstleistungsrechenzentrum, wie wir es etwa
betreiben, kann mit seiner zentral betriebenen, professionellen
Infrastruktur ein viel höheres Datenschutzniveau bieten, als ein
mittelständisches Unternehmen dies normalerweise selbst zu
realisieren in der Lage wäre.“
Und doch hat sich die Cloud
bislang nicht als Standard
durchgesetzt. KMU können
sich nur schwer vorstellen,
hochsensible Daten von
einer Drittpartei im Internet
speichern zu lassen.
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