personalmagazin 12/2017 - page 80

personalmagazin 12/17
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PERSÖNLICH
_BUCHTIPPS
DIGITALISIERUNG.
Die größte He-
rausforderung der digitalen
Transformation liegt nicht in
der technologischen Umset-
zung, sondern im inneren Wand-
lungsprozess: Alte Denkmuster,
Hierarchiedenken und starre Pro-
zessabläufe sollen umgewandelt
werden in flache Hierarchien,
schnelle Kommunikations- und
Entscheidungsprozesse sowie be-
reichsübergreifendes, vernetztes
Arbeiten. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem mitt-
leren Management zu, dessen Arbeitsweisen und Entschei-
dungskompetenzen sich grundlegend ändern müssen und
das gleichzeitig den Dreh- und Angelpunkt für das Gelingen
des Transformationsprozesses darstellt. Der Autor richtet
sich mit seinen Ausführungen insbesondere an die etablier-
ten Unternehmen und zeigt ihnen Herausforderungen und Er-
folgsfaktoren im Transformationsprozess auf. Er liefert kein
Patentrezept, sondern stellt vielmehr Wege, Instrumente und
Möglichkeiten vor, wie Unternehmen der Wandel gelingt. Seine
Hauptaussage lautet: Nur wenn das Unternehmen die Trans-
formation als ganzheitlichen, evolutionären Prozess versteht,
kann diese erfolgreich sein. Der Prozess wird über Jahre gehen
und bedarf einer umfassenden Kulturveränderung.
BEWERTUNG:
Der Autor beschreibt ein Modell, das durch die
einzelnen Phasen des Transformationsprozesses führt und so
schrittweise eine ganzheitliche Transformationsstrategie er-
gibt. Wünschenswert wären eine bessere Druckqualität und
größere Schrift bei den Abbildungen, die selbst für Normalsich-
tige nicht immer gut lesbar sind.
(dfu)
Bert F. Hölscher: Digitales Dilemma. 327 Seiten, Tredition, Hamburg,
2017. 24,95 Euro.
Etablierte Unternehmen durch den digitalen Wandel führen
RECRUITING.
Wie können IT-Unterneh-
men ein Arbeitgeberprofil entwickeln,
mit dem sie sich von anderen Firmen
abgrenzen? Wie können sie die besten
Mitarbeiter finden, ohne die gängigen
Klischees von Arbeitgebermarken oder
kostspielige Personalberater zu bemü-
hen? Diese Fragen stehen im Mittel-
punkt des Buchs von Frank Rechsteiner,
Inhaber eines Recruiting- und Strate-
gieberatungsunternehmens und ehe-
mals selbst bei IT-Unternehmen in Führungspositionen tätig.
Für sein Buch hat er mehrere Interviews mit Geschäftsführern
und HR-Verantwortlichen von IT- und Unternehmensberatungen
geführt und anhand der Ergebnisse sowie eigener Praxiserfah-
rungen einen Sechs-Punkte-Plan entwickelt. Diese sogenannte
„Hype-Strategie“ sieht unter anderem die Übertragung hoher
Eigenverantwortung an die Mitarbeiter vor, eine ehrliche und
direkte Kommunikation sowie den Abbau von Bürokratie und
Hierarchien im Unternehmen.
BEWERTUNG:
Der Autor gibt zahlreiche Einblicke in die Praxis und
leitet daraus Handlungsempfehlungen ab.
(dfu)
Frank Rechsteiner: Kulturbasiertes IT-Recruiting, 103 Seiten, Springer
Gabler, Wiesbaden, 2017. 24,99 Euro.
AUS UNSEREM VERLAG.
Im HR-Bereich
dominiert das Bild des Prozess- und
Standardisierungsexperten. Der kom-
munikationsstarke Personaler ist
dagegen wenig präsent. Dabei ist Kom-
munikation nicht nur wichtig für Emplo-
yer Branding und Personalmarketing,
sondern auch für die Zusammenarbeit
in Projekten, für Führung und Organi-
sationsentwicklung. Jan C. Weilbacher
entwirft ein neues Bild des HR-Manage-
ments: Personalmanager werden zu Förderern von Collabora­
tion und Autonomie, zu Coachs und Begleitern und sie gestalten
Communities. Der Autor beschreibt ausführlich, in welche Rich-
tung die Entwicklung geht und welche Anforderungen an das
Personalmanagement daraus entstehen und er gibt konkrete An-
regungen für die Ausgestaltung der neuen Rolle. Abschließend
liefert er „Zehn Thesen zur Zukunft des Personalmanagements“.
Drei davon lauten: Personalmanager müssen Kulturgestalter und
Vernetzer sein. Personalmanager müssen sich auch als Organi-
sationsentwickler sehen. Personalmanager sollten Lust haben,
Probleme zu lösen und das Business verstehen.
(dfu)
Jan C. Weilbacher: Human Collaboration Management. 241 Seiten,
Schäffer-Poeschel, Stuttgart, 2017. 39,95 Euro.
Sechs Punkte für das
Recruiting von IT-Experten
Personalmanager als Gestalter
von Zusammenarbeit
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