personalmagazin 05/16
66
SPEZIAL
_PERSONALMESSEN
Löffler:
Wir hatten einen sehr ambitio-
nierten Zeitplan von sechs Monaten. In
dieser Zeit haben wir es auch geschafft,
aber es war eine sehr intensive Phase.
Wir haben nach dem „Go Live“ schritt-
weise weitere Funktionen ausgebaut
und das System entsprechend unseren
Anforderungen verfeinert.
personalmagazin:
Wie häufig kommt es
vor, dass Projektleiter über die Software
auch nach Mitarbeitern mit bestimmten
Fähigkeiten suchen?
Löffler:
Es war für uns ein klares Aus-
wahlkriterium, dass unser neues globa-
les HCM-System die bisherigen dezent-
ralen Skill-Datenbanken ablöst. Das ist
für uns sehr wichtig: Sowohl für die Be-
setzung von Kundenprojekten als auch
für die Teilnahme an Ausschreibungen,
bei denen Kunden gezielt Informatio-
nen zu den vorhandenen Kompetenzen
abfragen. Es kommt immer wieder vor,
dass wir einen Experten für Content Dis-
tribution mit Französisch-Kenntnissen
und PMI-Zertifizierung suchen. Wegen
des sehr kurzen Implementierungszeit-
raums haben wir zunächst das Basis-
System implementiert. Bis Ende 2016
wollen wir erweiterte Funktionalitäten
einführen, dazu gehört unter anderem
das „Skill & Competence Management“,
das die beschriebenen Funktionen ab-
deckt. Auch das Modul „Performance
Management & Target Setting“ und das
Modul „Reporting & Analytics“ sollen
bis dahin implementiert werden.
personalmagazin:
Weshalb entschieden Sie
sich für eine cloudbasierte Software?
„Es geht um mehr als Software“
INTERVIEW.
Siemens Convergence Creators hat eine weltweit einheitliche HR-Software
eingeführt. Personalchef Dominik Löffler berichtet von diesem komplexen Projekt.
personalmagazin:
Herr Löffler, warum
haben Sie sich bei Siemens Convergence
Creators mit Workday für eine neue HR-
Software entschieden?
Dominik Löffler:
Unser Ziel war, von loka-
len Systemen auf ein globales, weltweit
durchgängiges HCM-System umzustei-
gen. Da wir in einem stark technologie-
getriebenen Geschäft tätig sind, war es
für mich wichtig, auch auf HR-Seite ein
modernes System zu implementieren.
Es geht darum, als Unternehmen nicht
nur nach außen für fortschrittliche Tech-
nologie zu stehen, sondern auch nach
innen – den Mitarbeitern gegenüber.
personalmagazin:
Wie wichtig war Ihnen
die internationale Verfügbarkeit der
neuen Software?
Löffler:
Wir agieren durchgängig global.
Unser Projektgeschäft reicht von Euro-
pa bis nach Südafrika, Thailand und in
die USA. Insgesamt sind unsere Mitar-
beiter in 70 Ländern im Einsatz. Unser
Geschäft zeichnet sich dadurch aus,
dass unsere Projektteams international
zusammengesetzt sind. Damit war auch
klar, dass unsere HR-Plattform global
ausgelegt sein muss.
personalmagazin:
Und nun können Sie die
internationale Zusammenarbeit über die
HR-Software steuern?
Löffler:
In Workday gibt es ein Modul
„Projects“, über das die Projektleiter für
ihre Mitarbeiter aus den unterschiedli-
chen Ländern nachverfolgen können,
wer wie viel Zeit auf das Projekt bucht.
Das können alle Projektleiter von Öster-
reich bis China nutzen. Aber sie sehen
keine personenbezogenen Daten wie
Geburtsdatum, Religionszugehörigkeit
oder Einkommen, weil diese dem loka-
len Datenschutz unterliegen. Wir haben
sorgfältige Maßnahmen ergriffen, um
zu definieren, welche Daten für welche
Rollen sichtbar sind. Alle Mitarbeiter
weltweit können Workday als Adress-
buch nutzen. Weitere Daten sind nicht
öffentlich sichtbar. Da setzt das Berech-
tigungskonzept an. In der Implementie-
rungsphase haben wir hohen Aufwand
betrieben, dies genau zu definieren.
personalmagazin:
Wie lange hat die Imple-
mentierung gedauert?
DOMINIK LÖFFLER
ist seit vier Jahren
bei Siemens Convergence Creators in der
Funktion als Head of Global HR tätig. Der
Hauptsitz des weltweit tätigen IT-Solutions-
und Services-Unternehmens ist in Wien.