05/16 personalmagazin
abgeschotteter und besser die Quali-
tät ist, desto größer ist auch die Wir-
kung“, so Wolfgang Jäger.
Mit der gleichen Methode hat er
bereits vorhandene 360-Grad-Unter
nehmensvideos miteinander ver
glichen und herausgefunden: „Auch
360-Grad-Videos müssen, wenn sie
eine positive, emotionalisierende Wir-
kung erzeugen wollen, gut gemacht
sein. In unserem Test wird deutlich,
dass ein Video, das zu lange und zu
langweilig ist, keine Emotionalität ge-
neriert, sondern eher einen gegentei-
ligen Effekt“, so Jäger.
Eine weitere Umfrage durch Job-
ware unter den Nutzern generierte
zahlreiche positive Kommentare:
„Das Unternehmen wird mir gleich
sympathischer, wenn manMitarbeiter
live bei der Arbeit sieht, es könnten
ja neue Kollegen sein“, sagt ein Be-
trachter. Ein anderer gibt an: „Die Ar-
beitsumgebung live zu erleben, gibt
mir einen realistischen Eindruck vom
Unternehmen.“
Technische Herausforderungen
Bevor ein Unternehmen mit einem
Virtual-Reality-Projekt startet, sollte
es sich aber überlegen, wie die Ar-
beitsplätze präsentiert werden sollen
und ob sich der Aufwand lohnt. „Ein
gut gemachtes Recruitingvideo gene-
riert sicherlich auch einen gehörigen
Mehrwert, wenn es darum geht, eine
Stellenanzeige zu verbessern und
mehr Informationen zum konkreten
Jobangebot zur Verfügung zu stellen
– mit Bildern vom Arbeitsplatz und
O-Tönen der künftigen Kollegen oder
Vorgesetzten“, so Professor Wolfgang
Jäger. „Bei den 360-Grad-Videos kön-
nen Unternehmen keine Interviewsi-
tuationen abbilden, das sind virtuelle
Rundgänge durch den Arbeitsplatz.“
Jäger schätzt die Kosten für diese vir-
tuellen Rundgänge auf das Zwei- bis
Dreifache eines „normalen“ Recru-
itingvideos ein. Der Grund liege in
dem teureren Kameraequipment und
in den aufwendigeren Produktionen
vor Ort.
Jobware entschied sich bei seinem
virtuellen Unternehmensrundgang
für eine preiswerte Lösung mit einer
Vollsphärenkamera, die aufgrund
ihres geringen Gewichts von einem
ferngesteuerten Quadrocopter durch
die Büros geflogen wurde. Der Droh-
nen-Pilot verwendete dabei eine so-
genannte First Person View-Brille,
um nicht selbst im Video sichtbar
zu sein. Ein gutes Drehbuch, das
witzige Situationen und Texteinblen-
dungen mit einbaute, gestaltete den
virtuellen Rundgang für die Betrach-
ter kurzweilig und amüsant.
© JOBWARE.DE
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Teilnehmer eines Jobware-Events begeben sich auf einen virtuellen Rundgang.