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06/15 personalmagazin
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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
... Cristina Riesen zum Thema Start-up-Kultur
CRISTINA RIESEN
ist General Manager für die
Region EMEA bei Evernote, das die gleich­
namige Produktivitätsapp erstellt.
Frage eins:
Evernote ist ein klassisches
Technologie-Start-up. Was macht für Sie
eine Start-up-Unternehmenskultur aus?
Cristina Riesen:
Das wichtigste Merkmal
sind für mich die flexiblen Strukturen.
Die Evernote-Mitarbeiter können arbei-
ten, wo sie gerade sind oder wo es für
sie am besten passt. Sie entscheiden so-
gar, welches die beste Tageszeit für sie
ist. Zudem hat die Start-up-Mentalität
etwas damit zu tun, wie Entscheidun-
gen getroffen werden. Es gibt weniger
Abstimmungsschleifen, Entscheidungs-
prozesse sind kürzer, alle tragen Ver-
antwortung.
Frage zwei:
Ihr CEO hat als Vision ein hun-
dertjähriges Start-up ausgegeben. Wie
kann man eine Start-up-Kultur erhalten?
Riesen:
Die Vision eines hundertjährigen
Start-ups beinhaltet zwei Aspekte. Zum
einen wollen wir ein Produkt kreieren,
das gut genug ist, um mindestens 100
Jahre bestehen zu bleiben, zum anderen
beim Wachsen den Start-up-Charakter
nicht verlieren. Das ist eine Herausfor-
derung. Für mich sind dabei die drei kri-
tischsten Faktoren: die richtigen Leute,
eine produktive Arbeitsumgebung und
die passende Technologie, die die Zu-
sammenarbeit ermöglicht.
Frage drei:
Welche Maßnahmen haben Sie
dafür bereits ergriffen?
Riesen:
Wir setzen alles daran, Hierarchi-
en zu vermeiden. Bei uns fragt keiner
um Erlaubnis oder muss ein Projekt mit
drei Ebenen abstimmen. Wir wollen ein
Drei Fragen an ...
Umfeld ermöglichen, das die Angst vor
dem Scheitern nimmt. Dazu setzen wir
auf Lernzyklen: Ideen dürfen entstehen,
sich entwickeln, umgesetzt und auch
wieder geändert werden. Das Motto soll-
te sein: Gib jedem Einzelnen die Mög-
lichkeit sich zu äußern. So werden Prob-
leme, aber auch Lösungen viel schneller
sichtbar.
Exzellente Nachwuchs­
personaler gesucht
Z
um siebten Mal heißt es: exzellente Nachwuchspersonaler ge-
sucht. Der HR Next Generation Award richtet sich an HR-Ta-
lente, die jünger als 35 Jahre sind und bereits am Beginn ihrer
Karriere Außergewöhnliches leisten. Die Auswahl erfolgt in drei Stu-
fen: In einer Kurzbewerbung mit Lebenslauf erläutern die Teilnehmer,
warum sie sich für den Award geeignet halten, außerdem nehmen sie
an einem standardisierten Videointerview teil. In der zweiten Stufe
werten Experten der DGFP und des Personalmagazins die Bewerbun-
gen aus und treffen eine Vorauswahl. Wer es auf diese Shortlist schafft,
wird gebeten, drei Kurzreferenzen aus seinem Arbeitsumfeld nachzu-
liefern. Anhand dieser Unterlagen bestimmt die Jury fünf Finalisten,
die eine Einladung zum DGFP Lab nach Berlin erhalten. Hier beginnt
die dritte Stufe: Auf der Veranstaltung am 24. September entscheidet
sich, wer das Publikum und die Jury am meisten überzeugt und den
Hauptpreis erhält.
© PHILIPP VON RECKLINGHAUSEN / LUX FOTOGRAFEN
Preisträgerin Bilge Tissen (2.v.l.) im Kreis der
Finalisten des HR Next Generation Awards 2014.
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