Controller Magazin Special 2017 - page 20

Management Reporting Studie
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nehmen, insbesondere in Krisenzeiten,
erfolgreich zu steuern. Ein Gesamtüber-
blick und das Zusammenspiel von mehre-
ren Beteiligten sind heutzutage wichtige
Erfolgsfaktoren. Dementsprechend ist eine
gut aufgebaute interne Kommunikation
und die Abstimmung zwischen dem Repor-
ting-Anwender und dem Reporting-Ersteller
ein wesentlicher Baustein für das Manage-
ment Reporting. Das Reporting muss sich
inhaltlich am Anwender orientieren und dies
kann nur mit einer gegenseitigen Abstim-
mung erfolgen.
Ein weiterer Punkt ist die Nutzung des
Reportings als Grundlage für die Progno-
sebildung, um Frühindikatoren auf dem
Markt erkennen und entsprechend steuern
zu können. Die Tatsache, dass für mehrere
Manager der Vergleich von Ist-Zahlen mit
den Plan-Werten oder Werten aus der Vor-
periode beziehungsweise aus dem Vorjahr
im Reporting wichtiger ist, als ein Forecast,
zeigt auf, dass das Reporting zurzeit mehr
vergangenheitsorientiert als zukunftsorien-
tiert ist. Es werden oftmals keine Prognosen
erstellt, dabei ist eine zukunftsorientierte
Steuerung ohne Prognosen eher schwierig.
Das Reporting soll entsprechende Instru-
mente und Analysemöglichkeiten anbieten,
damit es aktuelle und zuverlässige Progno-
seinformationen liefert.
Reporting-Darstellungsform
Für eine korrekte Interpretation und Analyse
der Informationen spielt die Visualisierung
eine ausschlaggebende Rolle. Als besonders
geeignete Darstellungsform wurden von
den Studienteilnehmern Grafiken (89 %)
und Tabellen (75 %) erwähnt. Eine Execu-
tive Summary oder Management Summary,
ist einer der wichtigsten Bestandteile von
einem guten Report und wird von 50 Prozent
der Teilnehmer als „sehr wichtig“ und von
36 Prozent als „wichtig“ eingeschätzt. Kurze
Textkommentierungen zu den wichtigsten
Informationen, Abweichungen und Trends in
Berichten halten 64 Prozent der Teilnehmer
für wichtig beziehungsweise sehr wichtig.
Ein häufiger Kritikpunkt hinsichtlich der
Reporting-Darstellung ist laut Studienteil-
nehmern das Thema Standardisierung.
Einheitliches Design, schlichtes Layout, Nut-
zung von Templates, kontinuierliche Dar-
stellungsform und kein ständiger Farb- und
Diagrammformwechsel sind die wichtigen
Punkte, auf die bei der Reporting-Gestaltung
unbedingt geachtet werden soll. Es besteht
ein starker Wunsch nach mehr Standardi-
sierung, obwohl in 75 % der Unternehmen
bereits bestimmte Standards bzw. Richtlinien
für das Reporting genutzt werden. Diese sind
in 67 % der Fälle interne Richtlinien oder
Notationskonzepte, in 22 % der Unterneh-
men orientiert sich das Reporting an den
International Business Communication Stan-
dards beziehungsweise HICHERT®-Regeln
(Mehrfachnennungen möglich).
Der Wunsch nach mehr Standardisierung im
Reporting steht häufig im Gegensatz zu den
individuellen Anforderungen. Entsprechend
muss zwischen den Reporting-Anwendern
und den Reporting-Erstellern eine gemein-
same Visualisierungssprache entwickelt
werden. Die Nutzung von Standards erhöht
die Qualität der einzelnen Reports wesent-
lich und vereinfacht den Prozess der Repor-
ting-Erstellung durch Nutzung von Vorlagen,
Templates und Richtlinien. Vor allem gilt dies
für das sogenannte Standard-Reporting,
welches im Unternehmen auch am häu-
figsten genutzt wird.
Reporting-Werkzeuge
Das Thema Standardisierung umfasst nicht
nur die Nutzung von entsprechenden Repor-
ting-Standards, sondern auch die Standardi-
sierung der IT-Systeme und Reporting-Land-
schaften im Unternehmen. In dieser Hinsicht
sind kleine und mittelständische Unterneh-
men manchmal besser aufgestellt als große
internationale Konzerne. Dies ist darauf
zurückzuführen, dass weniger Vorkonzepte,
Daten und Systeme vorhanden sind. Die
Studie zeigt, dass in den meisten Unterneh-
men kostenpflichtige Spezialsoftware für
die Reporting-Erstellung genutzt werden,
Abb. 3: Software für die Reporting-Erstellung
SAP
Microsoft
Office
arcplan
Microsoft BI
IBM/Cognos
Infor
EPM/BI
(Hyperion)
Oracle
Sonstiges
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%
28%
6%
11%
14%
14%
14%
17%
67%
75%
1...,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19 21,22,23,24,25,26,27,28,29,30,...68
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