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            Internationaler Controller Verein eV
          
        
        
          Laut der Anwenderbefragung „Effizienter
        
        
          planen mit Advanced Planning. Status Quo
        
        
          und Nutzen fortgeschrittener Planungsan-
        
        
          sätze“ durch BARC in Kooperation mit dem
        
        
          ICV dominiert in Unternehmen immer noch
        
        
          ein Denken in Jahresscheiben bzw. jährli-
        
        
          chen Budgets, wodurch der Planung der
        
        
          strategische Weitblick fehlt.
        
        
          Von rund 250 befragten Unternehmen verschie-
        
        
          dener Branchen aus D, A, CH setzen 56% auf
        
        
          einen „Bottom-up“-Planungsprozess (ein-
        
        
          schließlich zeitintensiver Abstimmungsprozesse
        
        
          zur Finalisierung der Planung. Mit einer Gesamt-
        
        
          prozessdauer von rund drei Monaten benötigen
        
        
          viele zudem relativ lange für ihre Jahrespla-
        
        
          nung/Budgetierung. Als zeitintensivster Pro-
        
        
          zessschritt entpuppt sich dabei die Datenbereit-
        
        
          stellung, also die Vorgabe von Ist-Daten, die
        
        
          Eingabe von Plan-Daten und das Einsammeln
        
        
          von Plan-Daten aus unterschiedlichen Unter-
        
        
          nehmensbereichen. Gleichzeitig birgt die Daten-
        
        
          bereitstellung auch das höchste Einsparpoten-
        
        
          zial. „Wir erkennen daran, dass der Controller
        
        
          selbst nach jahrelanger Diskussion immer noch
        
        
          Basisarbeit zu leisten hat, um den Planungspro-
        
        
          zess schneller, einfacher und flexibler zu gestal-
        
        
          ten“, kommentiert Udo Kraus, Vice President
        
        
          Finance and Controlling der Hansgrohe SE, Lei-
        
        
          ter AK Südwest, der die Befragung fachlich
        
        
          begleitete.
        
        
          Als Antwort auf die gestiegenen Anforderungen
        
        
          und häufig unbefriedigenden Ergebnisse der
        
        
          Planung befinden sich mittlerweile eine Reihe
        
        
          alternativer Planungsansätze im Einsatz. Diese
        
        
          lassen sich unter dem Begriff „Advanced Plan-
        
        
          ning“ vereinen. Unter ihnen ist laut Umfrage die
        
        
          Vorgabe finanzieller und / oder operativer Pla-
        
        
          nungsprämissen bzw. Zielwerten / -korridoren
        
        
          im Rahmen eines „Top-down“-Planungsprozes-
        
        
          ses der am weitesten verbreitete Advanced-
        
        
          Planning-Ansatz (70 %). „Die Zielsetzung die-
        
        
          ses favorisierten Ansatzes liegt auf der Hand“,
        
        
          erläutert Udo Kraus. „Durch Planungsprämis-
        
        
          sen soll eine Beschleunigung des Planungspro-
        
        
          zesses und eine Vermeidung von evtl. späteren
        
        
          Schleifen erreicht werden.“ Bislang verfügt
        
        
          nicht einmal jedes fünfte Unternehmen über ein
        
        
          vollständig integriertes Planungsmodell.
        
        
          Erschwert wird die Umsetzung von Advanced-
        
        
          Planning-Ansätzen durch die immer noch weit
        
        
          verbreitete Nutzung von MS Excel, das 90% der
        
        
          Unternehmen für die Planung einsetzen.
        
        
          Q
        
        
          Mehr:
        
        
        
          
            „Operations-Effizienz-Radar 2016“
          
        
        
          
            Noch viel Raum zur Verbesserung der Planung
          
        
        
          Wie Unternehmen in volatilen Zeiten planen
        
        
          sollten und gleichzeitig Technologietrends
        
        
          für sich ideal nutzen können, zeigt das
        
        
          „Operations-Effizienz-Radar – Die Top-
        
        
          Hebel für die CFO-Agenda 2016“ von
        
        
          Roland Berger und ICV, das im November
        
        
          vorgestellt wurde.
        
        
          Vor dem Hintergrund eines unsicheren wirt-
        
        
          schaftlichen Umfelds fahren immer mehr
        
        
          Unternehmen dreigleisig und konzentrieren
        
        
          sich gleichzeitig auf Maßnahmen zur Wachs-
        
        
          tumsabsicherung, Effizienzsteigerung und Digi-
        
        
          talisierung. Das Produktportfolio bleibt im
        
        
          Fokus, und so steht für rund 70% die Optimie-
        
        
          rung des Produktportfolios 2016 weiterhin
        
        
          ganz oben auf der Agenda. Maßnahmen in
        
        
          Marketing und Vertrieb rücken wieder stärker
        
        
          in den Vordergrund. Firmen versuchen z. B.
        
        
          neues Umsatzpotenzial systematisch zu identi-
        
        
          fizieren und ihren Vertrieb effizienter zu gestal-
        
        
          ten. Um die Effizienz zu steigern, setzen Unter-
        
        
          nehmen 2016 außerdem auf die Optimierung
        
        
          ihrer Produktionsprozesse. So wollen über
        
        
          60% ihre Produktion nachfragegerechter pla-
        
        
          nen und steuern. Die Hälfte der Studienteilneh-
        
        
          mer setzt außerdem auf Maßnahmen im Ein-
        
        
          kauf, wie kaufmännische (z. B. Preisvergleich,
        
        
          Bündelung) und technische Einkaufshebel (z. B.
        
        
          Wertanalyse, Materialsubstitution). Eine Stär-
        
        
          kung des Controllings steht eher am unteren
        
        
          Ende der geplanten Vorhaben für 2016 – ein
        
        
          problematisches Ergebnis, wie Thomas Rinn,
        
        
          Partner von Roland Berger, meint: „Gerade weil
        
        
          die Unternehmen schneller und flexibler auf
        
        
          Marktveränderungen reagieren müssen, soll-
        
        
          ten sie ihr Controlling weiter stärken, um ihre
        
        
          Kostenstruktur stets im Blick zu haben.“
        
        
          Q
        
        
          Mehr:
        
        
        
          
            Neuer ICV-Fachkreis-
          
        
        
          
            Koordinator
          
        
        
          Dr. Walter Schmidt,
        
        
          Executive Advisor
        
        
          des ICV-Vorstands und zuvor bis April
        
        
          2015 langjähriges Vorstandsmitglied, hat
        
        
          ein zusätzliches Ehrenamt übernommen.
        
        
          Er wird künftig als ICV-Fachdelegierter die
        
        
          ICV-Fachkreise betreuen und deren Arbeit
        
        
          koordinieren.
        
        
          Q
        
        
          Die International Group of Cont-
        
        
          rolling (IGC), deren Vorsitzender
        
        
          mit Prof. Dr. Heimo Losbichler,
        
        
          der stv. ICV-Vorsitzende ist, hat
        
        
          das erste Controller-Kompe-
        
        
          tenzmodell vorgestellt. Das
        
        
          Werk bietet eine durchgängige Methodik für das
        
        
          Kompetenzmanagement im Controller-Bereich.
        
        
          Es besteht aus einem hierarchischen Kompe-
        
        
          tenzkatalog, der auf dem IGC-Controlling-Pro-
        
        
          zessmodell bzw. dem Controller-Leitbild aufbaut
        
        
          und 45 Kompetenzen beschreibt. Der Kompe-
        
        
          tenzkatalog wird durch Muster-Funktionsprofile
        
        
          sowie Muster-Kompetenzprofile für die wichtigs-
        
        
          ten Controller-Funktionen komplettiert. Somit
        
        
          steht nun ein praktisch anwendbares Werkzeug
        
        
          zur Kompetenzentwicklung, -überprüfung und
        
        
          -steuerung zur Verfügung.
        
        
          Q
        
        
          
            Erstmals Controller-
          
        
        
          
            Kompetenzmodell