wirtschaft und weiterbildung 3/2017 - page 8

8
wirtschaft + weiterbildung
03_2017
aktuell
Foto: obs/digitalSTROM
ARBEITEN 4,0
Roboter: als Assistent
okay, als Chef tabu
MBA-MARKT
Fünf deutsche Business
Schools haben die „MBA Alli-
ance Germany“ gegründet. Sie
wollen damit den MBA-Stand-
ort Deutschland international
MBA-Schulen schmieden Allianz
Würden humanoide Roboter mit emotio-
nalen Fähigkeiten als Kollegen oder gar als
Führungskraft in Teams akzeptiert? Diese
Frage haben Wissenschaftler der Tech-
nischen Universität (TU) Darmstadt mehr
als 700 Führungskräften und Mitarbeitern
aus Deutschland und den USA gestellt. Die
meisten Befragten können sich demnach
Roboter zwar als Assistenten vorstellen,
etwas als Rezeptionisten an Empfangs-
und Informationsschaltern, als Kassierer
in Supermärkten, am Bahnhofs- oder sogar
am Bankschalter sowie in der Gastrono-
mie. Auf Augenhöhe als Kollegen würde
allerdings nur jeder Dritte einen Roboter
akzeptieren. „Roboter setzen lediglich
vorprogrammierte Entscheidungen um“,
äußert ein Befragter seine Bedenken. „Die
Eigenständigkeit lässt stark zu wünschen
übrig“, lautet die Kritik weiter.
Als Führungskräfte sind Roboter bislang
fast für alle ein Tabu. Nur acht Prozent der
deutschen Befragten und immerhin 15 Pro-
zent der befragten US-Amerikaner würden
einen humanoiden Roboter-Chef akzep-
tieren. Interessanterweise würden aber 21
Prozent der Befragten einem Roboter mehr
vertrauen als einem menschlichen Kolle-
gen. Gründe dafür werden in geringerer
Fehlerhäufigkeit, höherer Berechenbar-
keit und Kontinuität im Verhalten gese-
hen. Allerdings möchte die Mehrzahl der
Befragten lieber darauf verzichten, dass ihr
Roboterkollege emotionale Fähigkeiten zur
Schau stellt: „Sonst schalte ich das Ding
aus“, droht etwa ein Befragter.
Humanoide Roboter werden schon in ganz
unterschiedlichen Tätigkeiten eingesetzt
– bislang zumeist für Assistenztätigkeiten
wie jene, die das Smart-Home-Unterneh-
bekannter machen – und auch
in Deutschland einen besseren
Überblick über den unübersicht-
lichen MBA-Markt schaffen. Die
Gründungsmitglieder der neuen
Allianz sind die ESMT Berlin, die
Frankfurt School of Finance and
Management, die HHL Leipzig
Graduate School of Manage-
ment, die Mannheim Business
School und die WHU – Otto
Beisheim School of Manage-
ment.
Weitere Informationen zur „MBA
Alliance Germany“ finden Sie
unter
men Digitalstrom mit dem Roboter vom
Modell „Pepper“ bewirbt (siehe Bild). Die
Kreuzfahrtgesellschaft Aida Cruises setzt
den gleichen Serviceroboter seit Ende 2015
auf ihren Schiffen ein. Humanoide Robo-
ter sind aber auch als „Zeitarbeitnehmer“
tätig. Eine Zeitarbeitsfirma hat sich bereits
auf deren Vermittlung spezialisiert.
Und auch, wenn die Befragten der Darm-
städter Studie noch skeptisch sind: Als
Kollegen werden Roboter immer wich-
tiger. Sogenannte „Cobots“ („collabora-
tive robots“, also „kollaborative Roboter“)
arbeiten vor allem schon in der Automobil­
industrie – allerdings tragen sie dort meist
keine menschlichen Züge wie der putzige
Serviceroboter „Pepper“.
Fünf Business Schools haben erstmals
die „Equis“-Akkreditierung bekommen.
„Equis“ steht für „European Quality
Improvement System“. Das Gütesiegel
dient dazu, Business Schools und Wirt-
schaftsfakultäten nach international ein-
heitlichen Standards zu bewerten und diese
kontinuierlich zu begleiten und zu fördern.
Neu dabei sind die Université de Liège –
HEC Management School in Belgien, die
Beijing Normal University Business School
in China, die Burgundy School of Business
und die Ecole de Management de Norman-
die in Frankreich sowie das College of Busi-
ness Administration at the Abu Dhabi Uni-
versity. Nun verfügen 167 Business Schools
in 41 Ländern über das Siegel.
GÜTESIEGEL
„Equis“-Akkreditierung für
fünf Business Schools
Service.
Vom Robo-
ter bedient: Damit
wirbt das Smart-
Home-Unterneh-
men Digitalstrom.
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...68
Powered by FlippingBook