editorial
wirtschaft + weiterbildung
01_2016
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Als ich anfing, über gute Vorsätze für das Jahr 2016 nachzudenken, fiel
mir das frisch erschienene Buch „Am kreativsten bin ich, wenn ich bügle
– Die täglichen Rituale berühmter Künstler“ (Verlag Kein & Aber) in die
Hände. Der Autor Mason Currey hat das Leben von 88 Künstlern
analysiert und herausgefunden, dass alle Rituale nutzen oder nutzten,
um ihrem Tag und letztlich ihrem Leben eine Richtung zu geben.
Obwohl jeder sehr individuelle Gewohnheiten pflegte, gelang es dem
Autor doch, gemeinsame „Erfolgsrituale“ für kreative Menschen
herauszufiltern. Vielleicht könnten diese sechs Rituale ja eine Anregung
sein, dass wir alle unseren Alltag im Jahr 2016 etwas umgestalten:
• Früh aufstehen. Selbstverständlich gibt es Langschläfer unter den
Kreativen, aber eine deutliche Mehrheit steht vor 6.00 Uhr auf und
nutzt die besondere Atmosphäre der frühen Stunden.
• Berufstätig bleiben. Viele erfolgreiche Künstler geben wie Franz Kafka
ihren „bürgerlichen“ Beruf nicht auf. Er bedeutet Teilhabe am Leben
und sorgt für Disziplin.
• Feste Zeiten einhalten. Die Organisation des Lebens wird offenbar
dadurch vereinfacht, dass man sich streng an einen täglichen
Ablaufplan hält.
• Diszipliniert „sündigen“. Erfolgreiche Künstler haben ihre „Sucht“
trotz möglicher Abstürze im Griff – vom Kaffee- und Alkoholkonsum
bis hin zur Einnahme von Ritalin oder Koks.
• Überall arbeiten. Es trifft nicht zu, dass erfolgreiche Kreative einen
besonderen Ort brauchen, um arbeiten zu können. Sie können überall
loslegen.
• In Bewegung bleiben. Die auffälligste Gemeinsamkeit ist, dass
erfolgreiche Kreative täglich ausgiebig spazieren gehen oder
regelmäßig Sport treiben. Sie brauchen diese Energiequelle.
Für Beraterin Amel Karboul ist Spazierengehen ein wichtiger Bestandteil
eines Coaching-Prozesses (Gespräch Seite 24). Also: Bewegung sollte
man unbedingt auch seinen Kunden gönnen.
Von Künstlern lernen
Alles Gute im Neuen Jahr
wünscht
Martin Pichler, Chefredakteur