Wohnungspolitische Informationen 49/2018 - page 1

„Die wohnungspolitischen Vorhaben
der Regierungsparteien zeigen leider
eines deutlich: Es handelt sich hier um
kein abgestimmtes Paket, um konse-
quent für mehr bezahlbaren Wohnraum
in Deutschland zu sorgen. Stattdessen
scheint das Motto der Koalitionspartner
‚Feuer frei‘ in allen Bereichen vom Miet-
recht bis zur Sonder-AfA zu lauten, ohne
sich jedoch einen zielgerichteten Kurs
für die künftige Wohnungspolitik über-
legt zu haben“, kritisierte der GdW-Chef.
„Das undurchdachte Anlegen von immer
mehr Regulierungsfesseln und das blinde
Abfeuern von Bau-Anreizen birgt mehr
Gefahren als Chancen für den deutschen
Wohnungsmarkt.“
Inhalt
3 Grundsteuer:
Bundesfinanzminister
Olaf Scholz hat sein Reformmodell
vorgelegt – die Wohnungswirtschaft
fordert eine Lösung ohne steigende
Kosten.
4 Bauland:
Bei der zweiten Sitzung der
Baulandkommission im Bundesbau-
ministerium forderte GdW-Präsident
Axel Gedaschko eine Anpassung des
Baugesetzbuches.
5 „Flagge zeigen“:
Die Berlin-
Brandenburgische Wohnungswirt-
schaft rief bei ihrem Verbandstag in
Potsdam zum Dialog in polarisierten
Zeiten auf.
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Aktuelle Meldungen
Neue Häuser auf dem Land
gefragt
Die Nachfrage nach Wohnraum ist
nicht mehr nur in den Städten hoch,
sondern längst auch im Umland. Da
viele Suchende immer weiter in subur-
bane Regionen ziehen, steige dort die
Nachfrage nach Ein- und Zweifamilien-
häusern. Das geht aus einer Studie des
Marktforschungsinstituts Empirica her-
vor, berichtete die
WELT
am 5. Dezem-
ber 2018. Deutschlandweit müssten
demnach rund 151.000 Eigenheime –
also Ein- und Zweifamilienhäuser – neu
gebaut werden, um die heutige Nach-
frage zu decken.
(wi)
Drei Milliarden Euro für künst­
liche Intelligenz
Um Künstliche Intelligenz (KI) in Deutsch-
land zu fördern und die Wettbewerbs-
fähigkeit des Landes zu sichern, will die
Bundesregierung laut ihrer jüngst vorge-
stellten KI-Strategie bis 2025 zirka drei
Milliarden Euro zur Verfügung stellen.
Die Bundesregierung geht davon aus,
dass die Mittel eine Hebelwirkung in
Wirtschaft, Wissenschaft und Ländern
entfalten, die mindestens zu einer Ver-
doppelung der Mittel führen werde.
(hib)
Fast die Hälfte der Seniorinnen
lebt allein
2017 lebten in Deutschland 45 Pro-
zent der Frauen ab 65 Jahren allein in
einem Haushalt. Wie das Statistische
Bundesamt auf Basis von Ergebnissen
des Mikrozensus weiter mitteilte, lag der
Anteil bei Männern dieser Altersgruppe
wesentlich niedriger bei 20 Prozent.
(wi)
Ausgabe 6. Dezember 2018
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Wohnungspolitisches Paket im Bundestag: Miet­
recht, Grundgesetz, Wohngeld und Sonder-AfA
Berlin – Plötzlich ging alles ganz schnell: Der Deutsche Bundestag hat am 29.
November 2018 Donnerstag eine ganze Reihe wohnungspolitischer Gesetzesvor­
haben beschlossen, die teilweise bereits seit Jahren im Gespräch waren. Damit
sollen weitere Ergebnisse des Wohngipfels umgesetzt werden. Beim Mietrecht
kam es zu unerwarteten Änderungen mit umwelt- und gesellschaftspolitischer
Sprengkraft. Statt der schwarzen Schafe wurden hier ausgerechnet die Anbieter
günstiger Wohnungen ins Visier genommen. Die soziale Wohnraumförderung
und das Wohngeld sollen dagegen zukünftig gestärkt werden. Als Neubauanreiz
wurde mit der Sonder-AfA wiederum ein unpassendes Instrument beschlossen.
Eiliges Paket: Lange passierte wenig, jetzt hat der Bundestag kurzfristig zahlreiche Vorhaben
beschlossen – beim Mietrecht mit einiger umwelt- und gesellschaftspolitischer Sprengkraft.
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
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