AUS DEN VERBÄNDEN
„Flagge zeigen“ für Vielfalt und gutes Miteinander in Stadt und Land –
Verbandstag der Berlin-Brandenburgischen Wohnungswirtschaft
Potsdam – „Flagge zeigen“ – dieses Motto bestimmte am 20. und 21. November 2018 das Programm beim 114. Verbands
tag des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen in Potsdam. Rund 1.000 angemeldete Gäste, über
40 Partner in der Fachausstellung und hochkarätige Festredner seien der Beweis für die Verbundenheit mit dem BBU und
die Aktualität des Mottos, so BBU-Vorstand Maren Kern in ihrer Begrüßung. Die Gäste erwartete eine prominent besetz
te Talkrunde, eine scharfsinnige Rede von Bundestagspräsident a.D. Prof. Dr. Norbert Lammert sowie gute Gespräche bei
Lounge-Musik und herbstlichem Buffet beim „Abend der Wohnungswirtschaft“.
BBU-Vorstand
Maren Kern
rief zu Beginn
des 114. BBU-Verbandstags zum Dialog in
polarisierten Zeiten auf – dabei aber auch,
passend zum Motto des Verbandstages,
Positionen für Vielfalt und Miteinander zu
beziehen. Die BBU-Mitgliedsunternehmen
zeigten bereits Flagge, indem sie sich für
bezahlbare Mieten sowie lebendige Nach-
barschaften, Neubau und umfassende Inte-
grationsleistungen engagieren.
Als einen „sehr wichtigen Partner des Lan-
des Brandenburg“ würdigte Brandenburgs
Ministerpräsident Dr.
Dietmar Woidke
(SPD) in seinem Grußwort den BBU. Der Ver-
band und seine Mitglieder hätten mit zur
ausgesprochen positiven Entwicklung des
Landes Brandenburg seit 1990 beigetragen.
Jede Chance zum Austausch nutzen –
mit klarem Kompass
Kenntnisreich und humorvoll leitete Mode-
rator
Volker Wieprecht
(rbb) durch das
Podiumsgespräch zum Motto „Flagge zei-
gen“ mit
Jann Jakobs
(SPD) – zu dem
Zeitpunkt noch Potsdams Oberbürger-
meister,
Axel Gedaschko
, Präsident des
Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft
GdW, Brandenburgs Infrastruktur-Staats-
sekretärin
Ines Jesse
(SPD) und Berlins
Wohnstaatssekretär
Sebastian Scheel
(Die Linke). Im Fokus des Gesprächs stan-
den Positionen und Analysen zu Fragen
nach gesellschaftlichem Zusammenhalt,
Umgang mit Populismus und zur Zusam-
menarbeit von Berlin und Brandenburg.
GdW-Präsident Gedaschko berichtete im
Talk über die Studie „Wohntrends 2035“
und die Spannungsfelder, in denen sich die
Wohnungswirtschaft aktuell befinde. Das
Wachstum, so Gedaschko, müsse verteilt
werden, auch um gleichwertige Lebens-
verhältnisse zwischen Stadt und Land
zu gewährleisten. Er plädierte für mehr
Zuwanderung, die angesichts des Fach-
kräftemangels elementar sei.
Prof. Dr. Norbert Lammert: Die Demo
kratie erhält sich nicht selbst
Norbert Lammert, Bundestagspräsident
a.D., würdigte in seiner mit Spannung
erwarteten Rede das Motto des Verbands-
tags „Flagge zeigen“ als richtige Devise für
die bewegten Zeiten und plädierte in sei-
nem knapp einstündigen Vortrag leiden-
schaftlich für demokratischen Austausch
und aktives Staatsbürgertum. „Bleibt alles
anders“ – dieses Grönemeyer-Zitat stand
zu Beginn seiner umfangreichen Gegen-
wartsanalyse; lebe man doch in Zeiten, in
denen ungewöhnlich viele Veränderungen
ungewöhnlich schnell ablaufen. Die Folge:
Zukunftsskepsis und Überforderung. Doch,
so Lammert: „Unsere Vorstellungen von
Menschen- und Bürgerrechten, Individuum
und Staat, Gewaltenteilung, Unabhängig-
keit der Justiz, Presse- und Meinungsfrei-
heit und Religionsfreiheit in Europa sind
keine Naturprodukte, sondern Zivilisa-
tionserrungenschaften. Wenn sie keine
vorübergehende Etappe sein sollen, müs-
sen wir sie schützen und uns dafür stark
machen.“ Dies habe vor allem die deutsche
Geschichte gezeigt. Er appellierte abschlie-
ßend an die Teilnehmer des Verbandsta-
ges, Flagge zu zeigen – jeder einzelne, aber
auch gemeinsam.
Angeregte Diskussionen beim „Abend
der Wohnungswirtschaft“
Der traditionsreiche „Abend der Woh-
nungswirtschaft“ diente nicht nur zur
angeregten Diskussion über die Thesen des
Nachmittags, sondern auch zu Gesprächen
in guter Atmosphäre. Zu den Gästen zähl-
ten neben
Katrin Lompscher
(Die Linke),
Senatorin für Stadtentwicklung und Woh-
nen, und
Kathrin Schneider
(SPD), Minis-
terin für Infrastruktur und Landesplanung
des Landes Brandenburg, unter anderem
auch der Chef der Flughäfen Berlin-Bran-
denburg, Prof.
Engelbert Lütke Daldrup
,
Potsdams neuer Oberbürgermeister
Mike
Schubert
, der FDP-Fraktionsvorsitzende
im Berliner Abgeordnetenhaus,
Sebastian
Czaja
, sowie weitere Mitglieder von Land-
tag, Abgeordnetenhaus und Bundestag als
auch Vertreter aus Brandenburger Kommu-
nen und Berliner Bezirken.
(sche/schi)
Podiumsgespräch: Axel Gedaschko (GdW), Sebastian Scheel (Die Linke), Ines Jesse (SPD), Jann
Jakobs (SPD) und Moderator Volker Wieprecht (rbb) (v. l.)
Fotos: Tina Merkau
Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D.
BBU-Vorstand Maren Kern mit Brandenburgs
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke
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