WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 21/2017 - page 1

Der einzige erfreuliche Trend zeige sich bei
den genehmigten Wohnungen in Mehrfa­
milienhäusern. Doch auch hier reichen die
Zahlen an geplanten Wohnungen insbe­
sondere im preisgünstigen Segment nicht
aus, um den hohen Nachholbedarf gerade
in Ballungsregionen zu decken. Nach Anga­
ben des Statistischen Bundesamtes wurde
von Januar bis März 2017 in Deutschland
der Bau von insgesamt 79.200 Wohnungen
genehmigt. Das sind 6,6 Prozent oder rund
5.600 Baugenehmigungen für Wohnungen
weniger als im Vorjahreszeitraum. Von den
im ersten Quartal 2017 genehmigten Woh­
nungen waren 69.100 Neubauwohnungen
in Wohngebäuden. Davon waren 37.100
Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, 5,5
Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Doch auch hier lässt die Dynamik nach. Im
Vorjahreszeitraum hatte der Anstieg in die­
sem Bereich noch bei 23,7 Prozent gelegen.
Inhalt
2 Städteagenda:
Seit März 2017 gibt
es einen eigenen Bereich auf der
Webseite „Futurium“ der Europä­
ischen Kommission mit allen Neuig­
keiten und Veranstaltungen.
4 Saarland:
Die neue Landesregierung
setzt Akzente bei der Wohnraumför­
derung und beim Wohnen im Alter.
Klaus Bouillon (CDU) ist weiterhin
zuständiger Minister.
6 Genossenschaften:
Bei einer
Veranstaltung in Berlin wird erörtert,
welchen Beitrag die Politik leisten
kann, um das genossenschaftliche
Wohnen zu verbessern.
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Aktuelle Meldungen
Mehr Wohnungen fertig gestellt
– aber noch nicht ausreichend
Im Jahr 2016 wurden in Deutschland
277.700 Wohnungen fertig gestellt.
Das waren laut Statistischem Bundes­
amt 12,1 Prozent oder 30.000 fertig
gestellte Wohnungen mehr als im Vor­
jahr. Die im Jahr 2011 begonnene posi­
tive Entwicklung setzte sich somit weiter
fort. Am stärksten stieg mit 60 Prozent
der Bau von Wohnungen in Wohnhei­
men an, zu denen auch Flüchtlingsun­
terkünfte zählen. Zum eigentlich benö­
tigten Wohnungsbau klafft weiterhin
eine Lücke von 122.300 Einheiten, denn
es werden 400.000 neue Wohnungen
jährlich benötigt.
(wi)
SPD legt Eckpunkte ihres Wahl-
programms vor
Unter dem Titel „Mehr Zeit für Gerech­
tigkeit – Zukunft sichern, Europa stär­
ken“ hat die SPD am 22. Mai 2017 die
Eckpunkte ihres Programms für die Bun­
destagswahl 2017 vorgestellt. Die Vor­
schläge seien ein „klares Kontrastpro­
gramm“ zu den Ideen von CDU und CSU,
sagte Fraktionschef Thomas Oppermann.
Endgültig beschlossen werden soll das
Wahlprogramm am 25. Juni bei einem
Sonderparteitag in Dortmund.
(wi)
Deutsche Wirtschaft auf Wachs-
tumskurs
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war nach
Angaben des Statistischen Bundesamtes
im ersten Quartal 2017 um 0,6 Prozent
höher als im vierten Quartal 2016. Die
Bauinvestitionen stiegen sogar um 2,3
Prozent.
(wi)
Ausgabe 26. Mai 2017
21
Abwärtstrend bei Baugenehmigungen:
Wohnungsbau-Boom bleibt aus
Berlin – „Kaum hat er begonnen, ist der Aufschwung bei den Wohnungsbau-
genehmigungen auch schon wieder vorbei. Das ist kein gutes Zeichen für das
bezahlbare Wohnen in Deutschland“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des
Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, zu den am 18. Mai 2017 ver-
öffentlichten Baugenehmigungszahlen des Statistischen Bundesamtes. „Von
einem Wohnungsbau-Boom kann keine Rede mehr sein. So rückt das Ziel, den
Bedarf von jährlich 400.000 neuen Wohnungen gerade in den wachsenden
Ballungsräumen zu decken, in weite Ferne.“
Düstere Zeiten für den sozialen Wohnungsbau: Die große Lücke von 80.000 zusätzlich benötigten
Einheiten pro Jahr ist auch angesichts mangelnder Baugenehmigungen nicht zu schließen.
Foto: CFalk / pixelio.de
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