WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 31/2017 - page 1

„Freiwilligkeit und Flexibilität bei den
Energiesparmaßnahmen haben sich bei
Wohngebäuden bisher bestens bewährt.
Es dürfen auch zukünftig keine Zwangs-
maßnahmen verordnet werden, sondern
wir brauchen noch stärkere Anreizsys-
teme. Zusätzliche, überhöhte energetische
Mindestanforderungen würden dagegen
jegliches wirtschaftliches Handeln der
Wohnungswirtschaft untergraben“, so
Gedaschko. Bei höheren energetischen
Standards im Neubau sollen Energie und
damit Energiekosten gespart werden. Die
Fördermittel der KfW Bankengruppe hel-
fen dabei. Gleichzeitig entstehen aber
höhere Investitionskosten, die im vermie-
teten Wohnungsbau höhere Mieten erfor-
derlich machen. Die zusätzlich einsparbare
Energiemenge wird bei der kontinuierli-
chen Verschärfung von Standards immer
kleiner, die Aufwendungen dafür wer-
den größer. „Höhere energetische Stan-
dards erhöhen deshalb die Wohnkosten.
Inhalt
3 Großstädte:
Eine Analyse des
Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und
Raumforschung nimmt die Bevölke-
rungsentwicklung der Großstädte
unter die Lupe.
4 Bundestagswahl 2017:
Die wi
hat die Bundestagsfraktionen zu
den brennendsten Themen der
Wohnungspolitik befragt – Teil 7
von 10 der Sonderserie zur Wahl.
6 Interview:
Anlässlich des 60. Jubi­
läums des EBZ hat der Vorstands-
vorsitzende Klaus Leuchtmann der
wi Fragen zur Zukunft der Hoch-
schule beantwortet.
Weiter auf Seite 2
Aktuelle Meldungen
Hohe Investitionen in Energie­
effizienz
Deutsche Unternehmen investieren
immer mehr Geld in erneuerbare Ener-
gien und die Energieeffizienz, wie die
Frankfurter Allgemeine Zeitung
am 1.
August 2017 berichtete. Die Förder-
mittelzusagen für erneuerbare Ener-
gien sind laut den Halbjahreszahlen der
staatlichen Förderbank KfW in den ers-
ten sechs Monaten des Jahres im Ver-
gleich zum Vorjahreszeitraum um mehr
als 10 Prozent auf nun 2,4 Milliarden
Euro gestiegen.
(wi)
Mehr Einwohner mit Migrations­
hintergrund
Die Bevölkerung mit Migrationshinter-
grund erreichte 2016 zum fünften Mal
in Folge einen neuen Höchststand. Wie
das Statistische Bundesamt auf Basis des
Mikrozensus mitteilte, hatten im Jahr
2016 rund 18,6 Millionen Menschen
in Deutschland einen Migrationshinter-
grund. Dies entsprach einem Zuwachs
gegenüber dem Vorjahr von 8,5 Prozent.
Der hohe Anstieg ist auf die hohe Zuwan-
derung von Ausländern einschließlich der
Schutzsuchenden in den Jahren 2015
und 2016 zurückzuführen.
(wi)
Mehrheit der Haushalte mit nur
einer Person
In Deutschland lebte 2016 in rund 41
Prozent aller Haushalte nur noch eine
Person. Wie das Statistische Bundesamt
mitteilte, war dies der häufigste Haus-
haltstyp in Deutschland. Der Anteil lag
damit deutlich über dem Durchschnitt der
Europäischen Union von 33 Prozent.
(wi)
Ausgabe 3. August 2017
31
Berlin – Ein zentrales Thema für die Wohnungswirtschaft ist die Umsetzung der
Energiewende im Gebäudebereich. „Wir können hier nur vorankommen, wenn
die Unternehmen unter der Maßgabe ihrer Wirtschaftlichkeit und der Leis­
tungsfähigkeit der Mieter handeln können. Die Umsetzung von Energiespar­
maßnahmen muss sich für Eigentümer und Mieter lohnen“, erklärte Gedaschko,
Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, bei der Jahres­
pressekonferenz Anfang Juli 2017 in Berlin.
Energieverbräuche der Gebäude von GdW-Unternehmen: Kennwerte und mittlerer, witterungsbe-
reinigter Energieverbrauch pro beheiztem Quadratmeter pro Jahr von 2007 bis 2015.
Quelle: GdW-Jahresstatistik 2016
Wohnungswirtschaft ist Vorreiter bei der
Umsetzung der Energiewende in Gebäuden
31/2017 1
C 7410
WOHNUNGSPOLITISCHE
INFORMATIONEN
1 2,3,4,5,6,7,8
Powered by FlippingBook