WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 26/2016 - page 3

BUNDESPOLITIK
bandes der Wohnungs- und Immobilien-
wirtschaft Sachsen, das Projekt „Ankunft
Zukunft“ der sächsischen Wohnungswirt-
schaft vor. Hier wird neben der Schaffung
von angemessenem Wohnraum für neue
Mitbürger auch dem Aspekt der Beschäf-
tigung große Aufmerksamkeit geschenkt.
„Integration ist für uns kein Fremdwort“,
so Seifert. Wohnungsunternehmen sind
bedeutende Akteure bei der Interaktion
und Kommunikation mit Flüchtlingen.
„Wenn nicht wir, wer dann?“, betonte
in diesem Zusammenhang
Axel Fietzek
,
Vorstandsvorsitzender der Wohnungs-
genossenschaft LebensRäume Hoyers-
werda und Vorsitzender des Arbeitskreises
„Demografie und Migration“ des GdW.
Madeleine Thon
, Teamleiterin Firmenschu-
lungen an der EBZ Akademie in Bochum,
demonstrierte anhand von Praxisbeispielen,
wie wichtig interkulturelles Verständnis für
erfolgreiche Integration ist. Für Mitarbei-
ter von Wohnungsunternehmen sei dies
eine Schlüsselkompetenz. Im Pilotprojekt
„Wohnschulungen für Flüchtlinge“ werden
die Teilnehmer kompetent an das Thema
herangeführt und so für den Umgang mit
den neuen Mietern sensibilisiert.
Coach und Mentor Dr.
Uwe Linke
nahm
sich der Frage an, wie Unternehmen mit
Unbekanntem über Nacht umgehen ler-
nen können. Er orientierte sich dabei an
der Arbeitsweise von Start-ups. „Schnell,
unkonventionell und kreativ handeln“, das
sei gefordert, so Linke.
Lunchtalk – Mediennutzung
Auch die weiter fortschreitende Digitali-
sierung der Branche war ein Kernelement
der Veranstaltung. In diesem Zusammen-
hang stellte der GdW eine neue Studie
zur Mediennutzung von Mietern vor. Die
Ergebnisse: Mieter nutzen Medien heute
ganz anders als noch vor wenigen Jah-
ren – zeitversetzt, überall und mit unter-
schiedlichen Endgeräten. Das ergab die
repräsentative Befragung von Mietern
in Deutschland, die das Beratungsunter-
nehmen Analyse & Konzepte im Auftrag
der Vodafone Kabel Deutschland GmbH
durchgeführt hat. „Zeitversetztes Fernse-
hen ist in der Mitte der Gesellschaft ange-
kommen und wird weiter zunehmen“, so
Bettina Harms
, Geschäftsführerin von
Analyse & Konzepte, während des Lunch-
talks.
Internet goes Industry
Die Digitalisierung betrifft alle Bereiche. Sie
muss im großen Kontext gesehen werden.
Die veränderte Mediennutzung in unserer
Gesellschaft ist dabei nur ein kleiner Teil.
Unser Leben, Wohnen und die Kommuni-
kation insgesamt werden sich grundlegend
ändern. Zu diesem Schluss kam
Carsten
Johnson
vom Cisco Innovation Center, der
zum Thema „Internet goes Industry“ im Ple-
num sprach. Auf die Energiewende kam er
dabei besonders zu sprechen. „Sie gelingt
oder scheitert in den Haushalten“, so John-
son. Er warb in diesem Zusammenhang für
die Förderung von Smart Grid Technologien,
die auf allen Ebenen im Staat und so auch in
den Wohnungen und Häusern der Bürger,
zum Erfolg beitragen können. „There has
never been a better time“ – eine bessere Zeit
zum Umdenken habe es noch nicht gege-
ben, sagte er abschließend.
Entrümpelung des niederländischen
Baurechts
Han Joosten
von der Rabo Real Estate
Group demonstrierte den Kongress-Teil-
nehmern was unsere Nachbarn in den Nie-
derlanden auf beeindruckende Weise mit
ihrem Baurecht gemacht haben. Die deut-
liche Verschlankung der Vorschriften und
der Abbau bürokratischer Hemmnisse füh-
ren dort zu wesentlich mehr Effizienz, auch
im Wohnungsneubau. Sein Vorschlag für
Deutschland: 25 Prozent weniger Regeln
im Baugesetzbuch.
Siegerehrung: Produkte des Tages
Zum Ende des Kongresses wurde
Animus
– eine Quartiers-Software, die Kommuni-
kation, Service und Information zwischen
Bewohner und Immobilienunternehmen
optimiert – zum Produkt des Tages gewählt.
Die Bewertung umfasst die Nutzerfreund-
lichkeit, das Kosten-Nutzen-Verhältnis
und die Wahrscheinlichkeit der Kaufent-
scheidung. Den ganzen Tag lang konnten
sich die Gäste die innovativen Produkte in
der Halle ansehen und vorstellen lassen.
Daraufhin wurde abgestimmt. Herzlichen
Glückwunsch!
Im Anschluss an den WohnZukunftsTag
wurde der„Preis Soziale Stadt“ unter der
Teilnahme des Parlamentarischen Staatsse-
kretärs im Bundesbauministerium, Florian
Pronold sowie zahlreicher Bundestagsab-
geordneter verliehen.
(kön/schi)
Eine Dokumentation über die Veranstaltung
finden Sie in Kürze unter
Der GdW hat aus den Ergebnissen der Studie
zur Mediennutzung Empfehlungen in Form einer
Arbeitshilfe abgeleitet.
Weitere Infos zur Bestellung
finden Sie unter diesem Kurz-Link:
Fortsetzung von Seite 2
Unter dem Hashtag
#wzt16
haben
die Kongress-Teilnehmer ihre Eindrü-
cke vom WohnZukunftsTag direkt
live aus den verschiedenen Panels
auf Twitter mitgeteilt. Unter diesem
Kurz-Link können Sie sich alle Bei-
träge auf einen Blick nochmal anse-
hen:
#wzt16
Die Künstler von Cromatics haben
alle Gespräche, Reden und Diskus-
sionen, die in den einzelnen Panels
stattgefunden haben, visualisiert.
Die Zeichnungen finden Sie in Kürze
unter
Digitales Graphic Recording
Siegerlächeln: Die Quartiers-Software Animus
wurde als Produkt des Tages ausgezeichnet.
Wo führt die Reise hin? Auch virtuelle Welten
ließen sich auf dem WohnZukunftsTag erkun-
den.
Die Künstler der Kreativagentur Cromatics
zeichneten Protokolle aller Vorträge live und
digital mit.
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