WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 11/2016 - page 7

EUROPA
Quelle: Housing Europe
BBU-ZukunftsAward ehrt vorbildliche Nachbarschaftsprojekte
Bad Saarow – Unter dem Motto „Netzwerk Nachbarschaft“ wurde auf den 21. BBU-Tagen in Bad Saarow Anfang März 2016
der „BBUZukunftsAward“ an hervorragende Projekte der Wohnungsunternehmen zur Stärkung zwischenmenschlicher
Netzwerke und gutem Zusammenleben verliehen. Schirmherrin war Berlins Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration
Dilek Kolat.
Maren Kern
, Vorstand des BBU Verband
Berlin-Brandenburgischer Wohnungsun-
ternehmen, gratulierte den Preisträgern:
„Beim „BBU-ZukunftsAward“ 2016 ste-
hen vorbildliche Nachbarschaftsprojekte
von Wohnungsunternehmen und -genos-
senschaften im Mittelpunkt. Sie haben
nicht nur die eigenen Mieter, sondern ihre
Quartiere und Städte im Blick und stärken
das Zusammenleben vor Ort vorbildlich.“
Die Jury unter Vorsitz von
Barbara Loth
,
Staatssekretärin in der Senatsverwaltung
für Arbeit, Integration und Frauen vergab
in den Kategorien „Genossenschaften“
und „Gesellschaften“ insgesamt acht Preise
und drei Anerkennungen. „Die Vielfalt des
Engagements der Wohnungsunternehmen
AUS DEN VERBÄNDEN
Mehr bezahlbarer Wohnraum in ganz Europa:
Housing Europe startet Kampagne „Housing for all“
Brüssel – Nach Auswertung der „State of Housing in the EU“-Studie zur Situation des Wohnungsbaus in der Europäi-
schen Union im Jahr 2015 startete der europäische Wohnungsverband Housing Europe am 22. Februar 2016 die Kampa-
gne „Housing for All“. Zu einer Zeit, in der viele europäische Länder ihre Wohnungsbaupolitik an die sich verändernden
Bedürfnisse anpassen müssen, ruft Housing Europe EU-Institutionen, Mitgliedstaaten, Kommunen und Wohnungsunter-
nehmen dazu auf, zusammenzuarbeiten. Das Ziel ist es, das Angebot von bezahlbarem Wohnraum in lebenswerten Ge-
meinschaften zu erhöhen.
Marc
Calon
,
Präsident von
Housing Europe,
stellte die ent-
s c h e i d e n d e n
Grundsätze der
Initiative
dar:
„Wir müssen mit
Entscheidungsträgern zusammenarbeiten
sowie eine flexiblere und datenbasierte
Politik entwickeln, um einerseits die zuneh-
mende Anzahl der hilfebedürftigen Bevöl-
kerungsgruppen zu unterstützen und
andererseits Raum für Innovation in der
Wohnraumversorgung zu schaffen.“
Die Kampagne wird konkrete Vorschläge
entwickeln, die direkt oder indirekt die
Wohnungsbaupolitik aller Mitgliedstaaten
in den Bereichen Migration, Energie, Städ-
tebaupolitik, Wohnungsbaufinanzierung
und EU-Gesetzgebung betreffen. Die Kam-
pagne hat zum Ziel, einen Teilhabeprozess
anzustoßen, der Fachleute mit politischen
Entscheidungsträgern zusammenbringen
soll. Die Schlussfolgerungen aus der Kam-
pagne werden auf einer gemeinsamen
Konferenz mit dem Wohnungsbau- und
Raumnutzungsausschuss der Europäischen
Wirtschaftskommission der Vereinten Nati-
onen für Europa (UNECE) im September
2016 in Genf bekannt gegeben. Jedoch
treten drei wichtige Maßnahmen bereits
heute deutlich hervor, die den Kurs der
Wohnungsbaupolitik verändern können:
• Mehr öffentliche, genossenschaftliche
und Sozialwohnungen bauen
Eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben
für den bezahlbaren Wohnungsbau führt
zu bezahlbaren Mietpreisen, besonders in
Ländern mit einer hohen Ausrichtung auf
Wohneigentum. Eine vorteilhaftere Steu-
erbehandlung bei gleichzeitig flexibleren
Regeln wird dem Bauwesen den lange
ersehnten Antrieb geben.
• Qualität vorhandener Wohnungen erhö-
hen
Unterstützung für die Renovierung von
bezahlbarem Wohnraum durch Innovation
und Wissen geben Bürgern, Kommunen
und Wohnungsunternehmen die Mög-
lichkeit, zur Energiewende beizutragen
und ermutigen dazu, sowohl auf konven-
tionellen als auch auf alternativen Wegen
Modernisierungen von Sozialwohnungen
zu finanzieren.
• Städte ganzheitlich betrachten
Städten und kommunalen Verwaltungen
fällt die entscheidende Rolle bei der Integ-
ration von Flüchtlingen, Obdachlosen und
anderen schutzbedürftigen Gruppen zu.
Sie sollten eine Vielzahl von Instrumenten
für einen nachhaltigen und dauerhaften
Wohnungsbau nutzen. Darüber hinaus ist
es wichtig, im städtischen Umfeld die Her-
ausforderung des unabhängigen Wohnens
zu adressieren, so dass Ältere und Men-
schen mit Behinderungen länger in ihrer
Heimatumgebung verbleiben können.
Ein ganzheitliches Konzept, das die engere
Zusammenarbeit von lokalen Interessen-
gruppen fördert, wird von wesentlicher
Bedeutung für den Erfolg dieses Über-
gangs sein. Die Kampagne wird mit der
Habitat III Konferenz in Quito im Oktober
2016 enden. Sie wird zum Beschluss des
UN-Weltkongresses beitragen, welcher das
neue städtische Programm für die nächs-
ten 20 Jahre beschreiben wird.
(öne/büc/kön)
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Die Preisträger
in der Kategorie
Gesellschaften.
Die Preisträger
in der Kategorie
Genossenschaf-
ten.
Fotos: BBU Winfried Mausolf
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