WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 49/2015 - page 6

PUBLIKATION
GdW legt „Wohnungswirtschaftliche Daten und Trends 2015/2016“ vor
Berlin – Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW hat die neue Ausgabe seiner jährlichen Publikation
„Wohnungswirtschaftliche Daten und Trends“ – das umfassendste Zahlenwerk für die deutsche Wohnungswirtschaft –
veröffentlicht. Fundament der Berichterstattung sind eigene umfassende Erhebungen bei den vom GdW bundesweit ver-
tretenen 3.000 Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Diese Daten werden in bewährter Weise wohnungswirtschaft-
lich relevanten Ergebnissen der amtlichen Statistik und weiterer Erhebungen von Branchentrends gegenüber gestellt.
Der demografische Wandel, die steigende
Zuwanderung aus dem Ausland sowie die
Flüchtlingskrise bestimmen die aktuellen
Diskussionen über die Nachfrage auf den
Wohnungsmärkten. Deutschland erlebt seit
2010 eine Nettozuwanderung aus dem
Ausland, die von Jahr zu Jahr gestiegen ist.
Im Jahr 2015 ist mit deutlich über 850.000
Personen zu rechnen. Immer mehr Men-
schen flüchten vor Kriegen und anderen
politischen und ethnischen Konflikten, ins-
besondere nach Deutschland. Die deutsche
Wohnungswirtschaft engagiert sich inten-
siv dafür, die Flüchtlinge und Asylbewerber
menschenwürdig und integrationsfördernd
unterzubringen.
„Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohn-
raum für alle Menschen in Deutschland“,
erklärte GdW-Präsident Axel Gedaschko.
Rund 400.000 Wohnungen müssen pro
Jahr neu gebaut werden – und das in den
kommenden fünf Jahren, wie ein Gastbei-
trag des Pestel Instituts (Hannover) in den
neuen „Daten und Trends“ zeigt. Konkret
müsste das heutige Fertigstellungsergebnis
bis 2020 jährlich um rund 140.000 Miet-
wohnungen gesteigert werden – davon
80.000 zusätzliche Sozialwohnungen und
60.000 Wohnungseinheiten im bezahlba-
ren Wohnungsbau.
Diese und viele weitere Kennziffern, Tabel-
len und Grafiken zur Entwicklung der Bran-
che und der Wohnungsmärkte sind in den
„Daten und Trends“ detailliert dokumen-
tiert. Das 100 Seiten umfassende Kompen-
dium informiert in diesem Jahr insbesondere
über folgende Aspekte: die Entwicklung
des Wohnungsangebotes – Wohnungs-
bautätigkeit, Entwicklung und Struktur der
Wohnungsbauinvestitionen, preisgebun-
dener Wohnungsbestand; die Auswirkun-
gen der Zuwanderung nach Deutschland
und der steigenden Flüchtlingszahlen auf
die Wohnungsnachfrage; die wachsende
Bedeutung des Stadtumbaus in schrump-
fenden Regionen; sowie die Entwicklung
von Mieten und Betriebskosten sowie die
Steigerung von Baukosten.
(schi/schra)
Die Veröffentlichung kostet 35,- Euro
und kann per E-Mail an
bestellt werden – weitere Infos unter
diesem Kurz-Link: goo.gl/X4da5h
WETTBEWERB
Vom Standard zur Vielfalt in großen Wohnsiedlungen – Innovationen bei der
baulichen Weiterentwicklung diskutiert
Berlin – Am 25.November 2015 wurden im Berliner Palais am Funkturm beispielhafte Projekte aus dem Wettbewerb
zum Deutschen Bauherrenpreis Modernisierung 2015 vorgestellt. Das Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V. hatte
zum Erfahrungsaustausch eingeladen, gemeinsam mit der Arbeitsgruppe KOOPERATION GdW – BDA –DST, die seit fast
30 Jahren den Deutschen Bauherrenpreis vergibt.
Im brandenburgischen Rathenow hat die
Kommunale Wohnungsbaugesellschaft
mit der Neugestaltung des Wohnens am
Märkischen Platz das Potenzial der Platte
aus den 1980er Jahren für Neues Woh-
nen aufgezeigt. Dass Punkthochhäuser
der 1960er Jahre durch Aufstockung, Bad-
modernisierung und neue Fassade eine
grundhafte neue Wohnqualität mit attrak-
tivem Erscheinungsbild erreichen können,
hat die Baugenossenschaft Hegau in Sin-
gen demonstriert. In Eisenhüttenstadt hat
die Gebäudewirtschaft GmbH den Wohn-
komplex I, eine Ikone der 1950er Jahre,
so umgebaut, dass Bedürfnisse Jüngerer
ebenso angesprochen werden wie Familien
und ältere Menschen.
In der anschließenden Gesprächsrunde
diskutierten Winfried Brenne, Architekt
in Berlin, Ingo Malter von der Wohnungs-
baugesellschaft Stadt und Land sowie
Michael Ruf von der Stadt Nürnberg den
Konflikt zwischen steigenden Ansprüchen
und bezahlbarem Wohnen. Die Teilneh-
mer waren sich einig: Die Erneuerung der
großen Wohnsiedlungen ist eine große
gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss
weitergehen.
(hung/schi)
Alle Infos zum Deutschen Bauherrenpreis
Modernisierung 2015 finden Sie unter
er
Foto: GdW
Abschlussrunde des Symposiums im offenen Kreis
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