WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 8/2015 - page 1

Im Jahr 2011 standen deutschlandweit
1,72 Millionen Wohnungen in Wohnge-
bäuden leer. Besonders betroffen sind Regi-
onen, in denen die Bevölkerungszahl stark
zurückgeht. Derzeit leben bereits 41 Pro-
zent der Bevölkerung in schrumpfenden
Kreisen.
Die Wissenschaftler haben auf Basis von
Zensus-Daten des Statistischen Bundesam-
tes, der Bevölkerungsprognose des BBSR
und Prognosen zu den Haushalten und
der Wohnungsnachfrage die Entwicklung
künftiger Wohnungsüberhänge geschätzt.
Danach wird sich die Kluft zwischen den
regionalen Wohnungsmärkten verstärken.
In den Räumen mit Bevölkerungsrück-
gang werden den Szenarien zufolge ohne
Abriss und Bestandsmaßnahmen 12 bis
Inhalt
2 Genossenschaften:
Der Beitrag der
Energie- und Wohnungsgenossen-
schaften zur Energiewende stand
im Fokus eines Bundeskongresses in
Berlin.
4 Sozialer Wohnungsbau:
Die Frak-
tion DIE LINKE im Bundestag ist mit
einem Antrag zur „Wiederbele-
bung des sozialen Wohnungsbaus“
gescheitert.
6 Städtebauförderung:
Das Kabi-
nett in NRW wird in den Jahren
2015 bis 2019 Gelder in Höhe
von 270 Millionen Euro im Bereich
Städtebau zur Verfügung stellen.
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Aktuelle Meldungen
Deutschland klagt gegen
Kommission wegen Ökostrom
Die Bundesregierung klagt vor dem
Europäischen Gerichtshof gegen die
EU-Kommission, um zu klären, ob die
deutsche Ökostromförderung als Bei-
hilfe einzustufen ist. Laut
Handels-
blatt
vom 18. Februar 2015 hat das
Bundeswirtschaftsministerium ent-
sprechende Medienberichte bestä-
tigt.
(wi)
Heizöl wird wieder teurer
Der Anstieg des Ölpreises um 40 Pro-
zent in den vergangenen fünf Wochen
führt auch zu merklichen Preiserhöhun-
gen beim Heizölkauf, wie die
Frankfur-
ter Allgemeine Zeitung
am 18. Februar
2015 berichtete. Mitte Januar hat der
Durchschnittspreis für 100 Liter beim
Kauf von 3.000 Litern Heizöl laut dem
Vergleichsportal Esyoil bei nur 51 Euro
gelegen. Mittlerweile sind wieder 64
Euro fällig.
(wi)
Inflationsrate gesunken
Die Verbraucherpreise in Deutschland
lagen im Januar 2015 um 0,4 Prozent
niedriger als im Januar 2014. Damit
schwächte sich die Inflationsrate –
gemessen am Verbraucherpreisindex
– den dritten Monat in Folge ab. Im
Dezember 2014 war sie mit plus 0,2
Prozent noch knapp positiv ausgefal-
len. Eine niedrigere Teuerungsrate als
im Januar 2015 hatte es zuletzt im Juli
2009 mit minus 0,5 Prozent gegeben.
Im Vergleich zum Vormonat sank der
Verbraucherpreisindex im Januar 2015
deutlich um 1,1 Prozent.
(wi)
Der Geschosswohnungs-Leerstand hat in Wachstums- und Schrumpfungsregionen dank des
Engagements der Wohnungswirtschaft abgenommen – zukünftig wird er wieder wachsen.
Ausgabe 19. Februar 2015
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Studie belegt:
Wohnungsleerstände werden bis 2030 zunehmen
Berlin – Wohnungsleerstände werden künftig in immer mehr Regionen in
Deutschland für Eigentümer und Kommunen zum Problem. Bundesweit könnte
sich bis zum Jahr 2030 ein Wohnungsüberschuss von 3,3 bis 4,6 Millionen auf-
bauen – wenn nicht Wohnungen im Bestand der Nachfrage entsprechend sa-
niert oder nicht mehr sinnvoll nutzbare Gebäude abgerissen werden. Das geht
aus der neuen Studie „Aktuelle und zukünftige Entwicklung von Wohnungsleer-
ständen“ des Forschungsinstituts empirica im Auftrag des Bundesinstituts für
Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und des Bundesbauministeriums hervor.
Quelle: CEL (2009 – 2012), TEL (2002 – 2008), empirica
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