WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 8/2015 - page 6

AUS DEN VERBÄNDEN
Städtebauförderung in Nordrhein-Westfalen: Vorfahrt für Quartiere ist der
richtige Weg
Düsseldorf – Das Kabinett des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) wird in den Jahren 2015 bis 2019 für die Städtebau­
förderung Gelder in Höhe von 270 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Zudem kündigte NRW-Bauminister Michael
Groschek an, dass insbesondere benachteiligte Stadtviertel bis 2020 mit weiteren rund 175 Millionen Euro gefördert
werden sollen. Die Wohnungswirtschaft im Westen begrüßt das Engagement zugunsten funktionierender Quartiere.
Für das fondsübergreifende Förderpro-
gramm „Starke Quartiere - starke Men-
schen“ werden die NRW-EU-Programme
des Europäischen Fonds für Regionale Ent-
wicklung (EFRE), des Europäischen Sozial-
fonds (ESF) und des Europäischen Land-
wirtschaftsfonds für die Entwicklung des
ländlichen Raums (ELER) gebündelt.
„Es ist sinnvoll, ausgewählte Stadtviertel
gezielt zu fördern, anstatt sich lediglich auf
Einzelgebäude zu konzentrieren“, betonte
Alexander Rychter, Verbandsdirektor des
Verbandes der Wohnungs- und Immobili-
enwirtschaft (VdW) Rheinland Westfalen,
anlässlich der Ankündigung aus dem NRW-
Bauministerium. Funktionierende Quartiere
mit einer guten sozialen Durchmischung,
mit einer Vielfalt an städtischen Funktionen
und genügend Barrierefreiheit auch jenseits
der Wohnhäuser entscheiden letztlich dar-
über, ob Menschen in einer Stadt leben
wollen.“ Die Wohnungsunternehmen
und Wohnungsgenossenschaften leiste-
ten bereits vielerorts Beiträge zur integrier-
ten Quartiersentwicklung und würden die
neuen Förderangebote voraussichtlich gut
annehmen.
Während er die Bemühungen des Lan-
des Nordrhein-Westfalen bei der Städ-
tebauförderung lobte, äußerte Rychter
jedoch auch Kritik: „Vom Bund wün-
schen wir uns einen größeren Beitrag für
den senioren- und behindertengerechten
Umbau von Wohnraum und insbeson-
dere dem Wohnumfeld.“ Es sei problema-
tisch, dass das von der Großen Koalition
ursprünglich angekündigte Förderpro-
gramm nicht gekommen sei: „Wohnun-
gen barrierefrei zu bauen oder umzu-
bauen kostet viel Geld und macht auch
nur Sinn, wenn die Umgebung der Woh-
nungen ebenfalls barrierefrei gestaltet
ist.“ Laut Koalitionsvertrag hätte ein Pro-
gramm „Altersgerecht umbauen“ Gestalt
annehmen sollen. Die Wohnungswirt-
schaft hatte darauf gehofft, dass in sei-
nem Rahmen die barrierefreie oder -redu-
zierte Gestaltung von Wohnungen und
Wohnumfeld wieder mit Bundesmitteln
in Höhe des früheren Niveaus gefördert
worden wäre. Auch eine Zuschussvariante
war im Gespräch. „Es ist sehr bedauerlich,
dass im jetzigen Haushalt dafür keine Mit-
tel vorgesehen ist“, so Alexander Rychter.
„Im Konzert mit den Anstrengungen des
Landes und unserer Mitgliedsunterneh-
men hätten kommunale und quartiersbe-
zogene Demografiekonzepte einen kräfti-
gen Schub erfahren. Wir hoffen weiter auf
ein Umdenken der Bundespolitik.“
(wink/schi)
Fortsetzung von Seite 5
von 862 MHz erfolgt, erhöht sich das Stör-
potenzial beim TV-Empfang in den Woh-
nungen. Allerdings ist die Zahl der Stö-
rungsfälle trotz jetzt schon bestehender
Überlappungen von Mobilfunk und Rund-
funk deutlich geringer ausgefallen als von
technischen Experten erwartet. Es bleibt zu
hoffen, dass dies so bleibt.
Alle derzeitigen Empfangsgeräte
unbrauchbar
Problematischer sieht es beim terrestri-
schen Fernsehen DVB-T aus. Die Frequen-
zen im 700-Megahertz-Bereich sollen
ab 2017 schrittweise für mobiles Breit-
band genutzt werden, sind aber für die
terrestrische Verbreitung weiterhin drin-
gend notwendig. Abhilfe soll die geplante
Umstellung der terrestrischen Rundfunk-
ausstrahlung auf den neuen Standard
DVB-T2 schaffen, der weniger Frequen-
zen beansprucht. Das Problem: Alle der-
zeitigen Empfangsgeräte sind für den
neuen Nachfolgestandard unbrauchbar
und neue noch nicht verfügbar. Dies gilt
auch für TV-Geräte im Hochpreissegment.
Da ist es noch ein schwacher Trost, dass
DVB-T2 auch hochauflösende TV-Pro-
gramme (HDTV) übertragen kann. Ein
nutzerfreundlicher Umstieg auf DVB-T2,
der erst frühestens 2016 beginnt, setzt
damit eine ausreichend lange Simulcast-
Phase voraus. Nach dem Digitalisierungs-
bericht 2014 wird DVB-T von rund 7,4 Mil-
lionen Haushalten genutzt, die bestehende
Empfangsgeräte erneuern oder zumindest
ergänzen müssen.
Verschlüsselung als vorhersehbarer
Flop
Noch eine weitere Entwicklung könnte
das terrestrische Fernsehen ausbremsen:
Private Anbieter denken zunehmend über
eine künftige Verschlüsselung ihrer ter-
restrisch ausgestrahlten digitalen TV-Pro-
gramme nach. Dies könnte die Akzeptanz
und die Bereitschaft der Nutzer, auf neue
Hardware zu setzen, noch einmal dras-
tisch vermindern. Ein vor mehreren Jahren
in Baden-Württemberg gestartetes DVB-T-
Pilotprojekt mit verschlüsselten Program-
men und neuer Hardware ist grandios
gescheitert und still beendet worden.
Die Interessen der Nutzer von drahtloser
Mikrofontechnik für Veranstaltungen wur-
den teilweise berücksichtigt. Zwar müssen
auch sie häufig neue Technik anschaffen,
können aber bisherige Frequenzen sowie
zusätzlich weitere Frequenzen in den Berei-
chen um 800 MHz, 1800 MHz sowie in dem
neu erschlossenen Frequenzbereich 1492
bis 1518 MHz zumindest mitnutzen.
Deutsche Entwicklungshilfe für soziales
Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.
DESWOS-Spendenkonto
IBAN: DE87 3705 0198 0006 6022 21
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