WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 13/2015 - page 1

2012 erhielt ein Zwei-Personen-Haushalt
durchschnittlich 112 Euro Wohngeld monat-
lich. Nach der Reform werden es im Durch-
schnitt 186 Euro im Monat sein. „Vor allem
in Ballungsräumen wollen wir Haushalte mit
geringerem Einkommen deutlich entlasten,
indem wir die Miethöchstbeträge über-
durchschnittlich stark erhöhen. Die soziale
Mischung in der Stadt bleibt damit erhal-
ten“, erklärte Bundesbauministerin
Barbara
Hendricks
. Mit der Reformwird das Wohn-
geld an die Entwicklung der Einkommen
und der Warmmieten seit der letzten Reform
2009 angepasst und damit insgesamt stei-
gen. Zum einen sollen die sogenannten
Tabellenwerte angehoben werden. Damit
soll neben dem Anstieg der Bruttokaltmie-
ten und des Einkommens auch der Anstieg
der warmen Nebenkosten und damit insge-
samt der Bruttowarmmiete berücksichtigt
werden. Daraus ergibt sich eine Anpassung
der Tabellenwerte um durchschnittlich 39
Prozent. Zum anderen sollen die Miethöchst-
beträge regional gestaffelt und in Regionen
mit stark steigenden Mieten überdurch-
Inhalt
2 Haushalt:
Klimaschutz und Stadt-
entwicklung sind zwei Schwer-
punkte, die die Bundesregierung mit
ihren Beschlüssen zur Haushaltspla-
nung bis 2019 setzt.
3 Dezentrale Energiewende:
Wohnungswirtschaft und Stadt-
werke-Vertreter haben auf einer
gemeinsamen Konferenz Möglich-
keiten der Kooperation ausgelotet.
5 Thüringen:
Die Wohnungswirt-
schaft im Freistaat hat zwischen
1994 und 2012 die CO
2
-Emissio-
nen ihres Wohnungsbestandes um
65 Prozent gesenkt.
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Aktuelle Meldungen
Aktionsbündnis Klimaschutz
gestartet
Die Bundesregierung hat am 25. März
2015 ein Aktionsbündnis Klimaschutz
mit Vertreterinnen und Vertretern aus
allen gesellschaftlichen Gruppen gestar-
tet. Das Aktionsbündnis soll sich circa
alle sechs Monate treffen und dabei hel-
fen, das im letzten Dezember beschlos-
sene Aktionsprogramm Klimaschutz
2020 umzusetzen. Ein jährlicher Kli-
maschutzbericht wird den Stand der
Umsetzung darstellen, der erste soll
Ende 2015 erscheinen.
(wi)
DIE LINKE scheitert mit Antrag
zur Wohnungsnot
Die Bundestagsfraktion DIE LINKE ist am
25. März 2015 im Umweltausschuss mit
einem Antrag zur Bekämpfung von Miet-
steigerungen und Wohnungsnot in Hoch-
schulstädten gescheitert. Die Regierungs-
fraktionen CDU/CSU und SPD stimmten
gegen die Forderungen der Fraktion, ein
gemeinsames Bund-Länder-Programm
zum Bau von zusätzlichen Wohnheim-
plätzen zu finanzieren und den für Wohn-
zwecke veranschlagten Teil des BAföG-
Satzes zu erhöhen. Die Fraktion BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN enthielt sich.
(wi)
Weniger Bauaufträge
Im Januar 2015 sind die Auftragsein-
gänge im Bauhauptgewerbe im Ver-
gleich zum Vorjahr preisbereinigt um
0,8 Prozent zurückgegangen. Wie das
Statistische Bundesamt weiter mitteilte,
sank dabei die Baunachfrage im Hoch-
bau um 7,3 Prozent, im Tiefbau stieg die
Baunachfrage um 7,9 Prozent.
(wi)
Die Anpassung des Wohngeldes an die Bestandsmieten- und Einkommensentwicklung war längst
überfällig – sie sollte in Zukunft regelmäßig erfolgen.
Ausgabe 26. März 2015
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Bundeskabinett beschließt Reform des Wohngeld-
rechts – dynamische Anpassung notwendig
Foto: Esther Stosch / pixelio.de
Berlin – Das Bundeskabinett hat am 18. März 2015 den von Bundesbauministe-
rin Barbara Hendricks (SPD) vorgelegten Gesetzentwurf zur Wohngeldreform
beschlossen. Er sieht eine Erhöhung des Wohngeldes für rund 870.000 Haus-
halte vor, darunter rund 90.000 Haushalte, die bisher auf Leistungen aus der
Grundsicherung angewiesen waren. Damit wird eine Vereinbarung aus dem
Koalitionsvertrag umgesetzt.
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