WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 37/2015 - page 1

Bereits zwei Drittel der befragten GdW-
Unternehmen setzen Wohnungen zur
Flüchtlingsunterbringung ein. Ihr Haupt-
motiv: Soziale Verantwortung, wie weit
über 90 Prozent der Wohnungsunterneh-
men bestätigen. „In der aktuellen Notsi-
tuation wird jedoch häufig vergessen: Es
geht nicht allein um die Erstunterbrin-
gung, sondern auch um die längerfris-
tige Integration“, erklärte GdW-Präsident
Axel Gedaschko. „Diese Frage wird immer
drängender. Wir brauchen Lösungen mit
Hand und Fuß, damit zum einen Bauvor-
gänge deutlich schneller günstiger wer-
den – sowohl für den Neubau als auch
für die Instandsetzung bereits stillgelegter
Gebäude. Zum anderen muss die soziale
Betreuung von Zuwanderern so ausgestal-
tet werden, dass sie ein Teil unserer Gesell-
schaft werden können.“
In der am 3. September 2015 verab-
schiedeten GdW-Resolution fordern die
Unternehmer unter anderem, dass der
Bund unmittelbar für die Wohnraumför-
derung zuständig sein solle. Außerdem
müssen die rechtlichen Voraussetzun-
Inhalt
3 Mieterstrom:
Der dezentralen
Stromerzeugung für Mieter in den
Wohnquartieren droht im Zuge der
Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-
gesetzes das Aus.
5 Thüringen:
Die Wohnungswirtschaft
im Freistaat begrüßt die Gesprächs-
bereitschaft von Ministerpräsident
Ramelow bei der Flüchtlingsunter­
bringung.
8 GdW-Gremien:
Der Verbandsrat
des Spitzenverbandes der Woh-
nungswirtschaft GdW hat neue
Mitglieder ins Präsidium und den
Vorstand gewählt.
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Aktuelle Meldungen
Deutlicher Wanderungs­
überschuss in Deutschland
Im Jahr 2014 zogen insgesamt
1.465.000 Personen nach Deutschland
zu. Das waren 238.000 Zuzüge mehr als
im Jahr 2013 und damit ein Plus von 19
Prozent. Wie das Statistische Bundesamt
nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte,
hatte es eine ähnlich hohe Zuwande-
rungszahl zuletzt im Jahr 1992 mit
1.502.000 Personen gegeben.
(wi)
Jeder Dritte mit Migrations­
hintergrund hat Abitur
2014 hatten 30 Prozent der Bevölke-
rung mit Migrationshintergrund Abi-
tur oder Fachhochschulreife. Betrach-
tet wurden hier Personen ab 15 Jahre.
Wie das Statistische Bundesamt anläss-
lich des Weltbildungstages am 8. Sep-
tember 2015 weiter mitteilte, betrug
der entsprechende Anteil bei Personen
ohne Migrationshintergrund 28,5 Pro-
zent.
(wi)
Berliner Senat legt Gesetz­
entwurf zur Wohnungspolitik vor
Nur drei Wochen nach der Einigung mit
der Initiative vom Mietenvolksentscheid
hat der Senat seinen Gesetzentwurf
vorgelegt. Wie die
Berliner Zeitung
in
ihrer Ausgabe vom 8. September 2015
mit Bezug auf den Entwurf berichtete,
wird die Wohnungs- und Mietenpolitik
in Berlin von 2016 an so sozial ausge-
richtet wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Unter anderem sehe der Entwurf allein
für die kommenden fünf Jahre 212 Mil-
lionen Euro Subventionen für Mieter in
Sozialwohnungen vor.
(wi)
Ausgabe 10. September 2015
37
Flüchtlingsunterbringung erleichtern
– Wohnungswirtschaft legt Resolution vor
Berlin – Der Zustrom nach Deutschland von Menschen, die vor Krieg und Not
flüchten, hält unvermindert an. Die deutsche Wohnungswirtschaft engagiert
sich umfassend dafür, die Flüchtlinge und Asylbewerber menschenwürdig und
integrationsfördernd unterzubringen. Im Vorfeld des vom Bund am 6. Septem-
ber 2015 beschlossenen Gesamtkonzeptes zur Flüchtlings- und Asylpolitik hat
der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW zu den konkret notwendi-
gen Maßnahmen eine umfassende Resolution veröffentlicht.
Die rechtlichen Voraussetzungen für die Wohnraumversorgung müssen dringend an die aktuelle
Ausnahmesituation angepasst werden, fordert der GdW in seiner Resolution.
Foto: fotolia.com / Marco2811
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